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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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herum, das Haar zerzaust. Ein Rinnsal aus Sabber lief wie ein kleiner Bach zwischen ihren Brüsten. Alles in allem sah sie ziemlich glibschig aus.
    Sie war benommen und taumelte, als könnte sie sich nicht recht entscheiden, welcher Seite sie den Vorzug geben sollte, und zog einen Schuh am Riemchen hinterher.
    »Soll ich Euch den anderen Schuh holen, Mylady?«
    »Scheiß drauf...«, nuschelte sie und winkte trunken ab, oder zumindest wirkte sie trunken, denn sie stürzte fast. Ich stützte sie, half ihr, das Kleid umzudrehen, tupfte sie ein wenig ab, dann nahm ich ihren Arm und half ihr die Treppe hinunter.
    »Aus der Nähe betrachtet ist er um einiges größer.«
    »Ach, ja?«
    »Bestimmt kann ich zwei Wochen lang nicht sitzen.«
    »Ach, wie süß ist doch die Liebe! Kannst du es in deine Kammer schaff en, Täubchen?«
    »Ich glaube schon. Du bist doch schlau, Pocket... Lass dir ein paar Ausreden für Edmund einfallen, wieso ich morgen nicht aufstehen kann.«
    »Mit Vergnügen, Täubchen. Schlaf gut.«
    Ich stieg wieder die Treppe hinauf, wo Drool hosenlos neben der Kerze stand, nach wie vor mit einer Erektion, die ein Kalb besinnungslos geschlagen hätte.
    »’tschuldige, dass ich rausgekommen bin. Es war so dunkel.«
    »Keine Sorge, mein Freund. Gut gemacht!«
    »Die war lustig.«
    »Aye. Kann man so sagen.«
    »Was ist ein Rhinozeros?«
    »So etwas wie ein Einhorn mit Panzerhoden. Das ist was Gutes. Kau diese Minzeblätter, und lass dich abwischen! Und übe schon mal deinen Edmund-Text, während ich ein Handtuch suche.«
     
     
    Als die Wache die zweite Glocke schlug, war alles bereit. Wieder beleuchtete eine Sturmlaterne die Treppe und warf einen Busenschatten an die Wand.
    »Bärchen!«
    »Was treibst du hier, du Wurm?«
    »Ich halte Wacht. Geht nur hinein, doch lasst Eure Laterne bei mir! Edmund ist schüchtern wegen der Verletzung, die er sich Euch zu Ehren beigebracht hat.«
    Goneril grinste beim Gedanken an des Bastards Schmerz und ging hinein.
    Ein paar Minuten vergingen, bis Oswald die Treppe heraufgeschlichen kam.
    »Narr? Du lebst noch?«
    »Aye.« Ich hielt mir eine Hand ans Ohr. »Doch lausche den Kindern der Nacht! Welch liebliche Musik sie machen!«
    »Klingt eher wie ein Elch, der eine Igelfamilie zuscheißt«, sagte der Schurke.
    »Oh, das ist gut! Ich dachte eher an eine Muhkuh, die mit einer brennenden Gans ausgepeitscht wird, aber vielleicht hast du recht. Ach, wer weiß? Wir sollten lieber gehen, mein guter Oswald, und den Liebenden ihre Sphäre lassen.«
    »Hast du dich nicht mit Prinzessin Regan getroffen?«
    »Ach, wir haben das Rendezvous auf die vierte Glocke verschoben. Wieso?«

16
     
    Sturm kommt auf
     
    Über Nacht hatte sich ein Sturm zusammengebraut. Ich saß beim Frühstück in der Küche, als es auf dem Burghof Streit gab. Ich hörte Lear etwas brüllen und lief hinaus, um mich um ihn zu kümmern, überließ Drool mein Porridge. Auf dem Korridor fing Kent mich ab.
    »Dann hat der Alte die Nacht also überlebt?«, fragte ich.
    »Ich habe vor seiner Tür geschlafen«, sagte Kent. »Wo warst du?«
    »Hab versucht, dafür zu sorgen, dass die beiden Prinzessinnen wundgerammelt werden und einen Bürgerkrieg vom Zaun brechen, danke der Nachfrage, und alles ohne vernünftiges Abendessen...«
    »Gelungenes Fest«, sagte Kent. »Hab gefressen bis zum Platzen, damit niemand den König vergiftet. Wer ist dieser Heilige Stephanus überhaupt?«
    Da sah ich Oswald den Korridor entlangkommen.
    »Guter Kent, geht und sorgt dafür, dass die Töchter nicht den König meucheln und dass Cornwall nicht Edmund meuchelt und dass die Töchter sich nicht gegenseitig meucheln, und – wenn’s geht – meuchelt selbst niemanden! Es ist zu früh für Meuchelei.«
    Kent eilte davon, als Oswald eben bei mir ankam.
    »Also«, sagte Oswald, »hast du die Nacht überlebt?«
    »Selbstverfreilich. Wieso nicht?«, fragte ich.
    »Nun, weil ich Cornwall von deinem Rendezvous mit Regan erzählt habe und davon ausgegangen bin, dass er dich erschlägt.«
    »Oh, Mann, Oswald, sei so gut und leg etwas Arglist an den Tag! Die Verworfenheit auf dieser Burg ist in einem unsäglichen Zustand, seit Edmund nett und freundlich ist und du sagst, was du denkst. Was erwartet uns als Nächstes? Cornwall füttert Waisenkinder, während ihm die Rotkehlchen aus dem Arsch flattern? Also, versuchen wir’s noch mal! Vielleicht kannst du ja wenigstens so tun, als wärst du böse. Los!«
    »Also hast du die Nacht überlebt?«, sagte

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