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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Waschküche versteckt, doch Edmund wird ihn finden, wenn er sich der Suche wirklich widmet. Vorerst ist er abgelenkt, weil er die Schwestern meidet und sich mit Cornwall verschwört.«
    »Mein Sohn Edmund ist eine ehrliche Haut«, sagte Gloucester.
    »Ja, stimmt, Mylord«, sagte ich. »Aber achtet darauf, dass Ihr nicht über das Weidenröschen stolpert, das aus seinem Hintern sprießt, wenn Ihr ihm dass nächste Mal begegnet. Seid Ihr in der Lage, mich in die Burg hineinzuschleusen, ohne dass Edmund davon erfährt?«
    »Möglich. Aber von dir nehme ich keine Befehle entgegen, Narr. Du bist nur ein Lakai, und ein dreister dazu!«
    »Ihr seid mir immer noch gram, weil ich über Eure tote Frau gescherzt habe, nicht wahr?«
    »Der Narr soll seinen Willen bekommen!«, donnerte Lear. »Sein Wort ist so gut wie meines!«
    Der leiseste Windhauch hätte mich umgeworfen. So schockiert war ich. Noch immer glühte der Wahn in den Augen des alten Mannes, doch ebenso das Feuer seiner Autorität. Eben noch ein lallendes Wrack – im nächsten Augenblick schon spie der alte Drache Feuer.
    »Jawohl, Majestät«, sagte Gloucester.
    »Er ist ein braver Junge«, sagte Kent, um Lears Befehl ein wenig die Schärfe zu nehmen.
    »Oheim, nehmt Euren nackten Einfaltspinsel und lasst uns mit Gloucester zu dieser Kate an der Stadtmauer ziehen. Ich hole meinen Narrenlehrling aus der Burg, und schon sind wir auf dem Weg nach Dover zu Froschkönig Jeff.«
    Kent knetete meine Schulter. »Ein Schwert als Hilfe?«
    »Nein danke«, sagte ich. »Ihr bleibt bei dem Alten. Schafft ihn nach Dover.« Ich zog Kent ans Feuer und hieß ihn niederknien, damit ich ihm ins Ohr flüstern konnte. »Wusstet Ihr, dass Lear seinen Bruder ermordet hat?«
    Des Ritters greise Augen wurden groß, dann kniff er sie zusammen wie im Schmerz. »Es war ein Befehl.«
    »Ach, Kent. Du treuer, alter Narr.«

18
     
    Kätzchenkrallen
     
    Wir schlichen in die Burg von Gloucester, was gar nicht meine Art ist, wie man sich denken kann. Ich bin eher dafür gemacht, mit ein paar Flickflacks einzutreten, einem Klapperstock, dem einem oder anderen unflätigen Geräusch und einem »Grüß Gott, Ihr Gnome!« Arsch und Zwirn, schließlich bin ich mit Glöckchen und Puppe ausstaffiert! Die ewige Rumschleicherei machte mich fertig. Ich folgte dem Grafen von Gloucester durch eine geheime Luke im Stall in einen Tunnel unter dem Burggraben. Im Dunkeln wateten wir durch wadenhohes, kaltes Wasser, dass es in meinem Schritt nur so schwappte und schwengelte. Nie im Leben würde Drool durch diesen engen Gang passen, selbst wenn ich die Finsternis mit einer Fackel vertrieb. Durch eine weitere Luke führte der Tunnel ins Kerkergeschoss. Der Graf verabschiedete sich in ebenjener Folterkammer, in der ich Regan besucht hatte.
    »Ich mache mich auf den Weg und arrangiere die Reise deines Herrn nach Dover, Narr. Noch habe ich ein paar Diener, die mir treu sind.«
    Ich fühlte mich Gloucester verpflichtet, weil er mir in die Burg geholfen hatte, besonders angesichts seiner einstigen Verbitterung mir gegenüber. »Haltet Euch vom Bastard fern, Hoheit! Ich weiß, er ist Euer Lieblingssohn, doch nicht zu Recht. Er ist ein Lump.«
    »Würdige Edmund nicht herab, Narr! Ich weiß um deine Hinterlist. Erst gestern Abend stand er mir zur Seite, als ich dagegen protestierte, wie Cornwall den König behandelt.«
    Ich hätte Gloucester von dem Brief erzählen können, den ich gefälscht hatte, von des Bastards Plan, seinen Bruder zu verdrängen, aber was konnte er schon machen? Vermutlich wäre er in Edmunds Gemächer gestürmt, und der Bastard hätte ihn auf der Stelle erschlagen.
    »Nun denn …«, sagte ich. »Hütet Euch, Mylord! Cornwall und Regan sind eine vieräugige Schlange! Sollten sie ihr Gift gegen Edmund verspritzen, müsst Ihr ihn ziehen lassen. Eilt ihm nicht zu Hilfe, damit die Nattern nicht auch Euch vergiften!«
    »Mein letzter, mein wahrer Sohn! Schäm dich, Narr!«, sagte der Graf. Er schnaubte verächtlich und eilte aus dem Kerker, die Treppe hinauf.
    Ich dachte daran, den einen oder anderen Gott zu bitten, dass er den alten Grafen schützte, doch falls die Götter in meinem Sinne handelten, taten sie es ohnehin, und wenn sie es anders sahen, gab es keinen Grund, sie auf mich aufmerksam zu machen. Es schmerzte mich, dennoch zog ich meine Schuhe aus, nahm die Kappe ab und stopfte sie in mein Wams, damit die Glöckchen schwiegen. Jones war bei Lear in der Hütte geblieben.
    Die Waschküche lag im

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