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Fool: Roman (German Edition)

Fool: Roman (German Edition)

Titel: Fool: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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unteren Bereich der Burg, also machte ich mich zuerst dorthin auf den Weg. Das Waschweib mit den bereits erwähnten Hupen von eindrucksvoller Überzeugungskraft hängte gerade Hemden vor dem Feuer auf, als ich eintrat.
    »Wo ist Drool, Spätzchen?«, fragte ich.
    »Versteckt«, sagte sie.
    »Verdammt, ich weiß, dass er sich versteckt, sonst wäre die Frage ja wohl überflüssig, oder?«
    »Dann soll ich ihn also einfach so verraten? Wie kann ich wissen, dass du ihn nicht meucheln willst? Der alte Ritter, der ihn hergebracht hat, sagte, niemand darf wissen, wo er ist.«
    »Aber ich bin hier, um ihn aus der Burg zu schaffen. Um ihn zu retten.«
    »Aye, das behauptest du, aber...«
    »Hör zu, du blöde Tussi, lass den Dussel frei!«
    »Emma«, sagte die Wäscherin.
    Ich sank neben den Kamin und ließ meinen Kopf in die Hände sinken. »Spätzchen, ich hab die Nacht im Sturm verbracht, mit einer Hexe und zwei Hirnis. Ich habe zwei Kriege an der Backe, die sporadische Schändung zweier Prinzessinnen und die dazugehörige Hahnreiung zweier Herzöge. Ich bin zu Tode betrübt, untröstlich vom Verlust eines Freundes, und der sabbernde Trottel, der mein Lehrling ist, wandert offenbar durch diese Burg, auf der Suche nach einem Loch in der Brust. Habt Mitleid mit einem Narren, gute Frau! Der nächste dumme Spruch könnte meinen morschen Verstand in tausend Stücke schlagen.«
    »Ich heiße Emma«, sagte die Wäscherin. »Ich bin hier drüben, Pocket«, sagte Drool und stand im großen Kessel auf. Er hatte einen Wäschehaufen auf dem Kopf. »Euterchen hat mich versteckt. Sie ist ein Schatz.«
    »Hörst du das?«, sagte Emma. »Er nennt mich immer Euterchen.«
    »Das ist ein Kompliment, Liebes.«
    »Das ist respektlos«, sagte sie. »Ich heiße Emma.«
    Ich werde Frauen nie verstehen. Mir schien, die Wäscherin war auf eine Art und Weise gekleidet, die ihre Brüste im wahrsten Sinne des Wortes hervorhob, wenn nicht gar feilbot – eine fest geschnürte Weste, die alles nach oben schob, bis es aus dem Ausschnitt quoll -, aber sobald einem so was auffällt, ist dieselbe Dame beleidigt. Ich werde es nie verstehen.
    »Du weißt, dass er nicht mehr alle Zinnen auf dem Turm hat, oder, Emma?«
    »Trotzdem.«
    »Gut. Drool, entschuldige dich bei Emma dafür, dass du gesagt hast, sie hat tolle Euter.«
    »Tut mir leid, das mit deinen Eutern«, sagte Drool und verneigte sich so tief, dass seine Wäsche in den Kessel fiel.
    »Zufrieden, Emma?«
    »Muss wohl.«
    »Gut, also: Weißt du, wo Hauptmann Curan sein könnte, der Kommandant von König Lears Rittern?«
    »Na klar«, sagte Emma. »Lord Edmund und der Herzog haben mich heute früh zu militärischen Problemen konsultiert, wie es so ihre Art ist – wo ich doch Waschfrau bin und Ahnung von der allerbesten Taktik und den Strategien und dem ganzen Zeug habe.«
    »Vom Sarkasmus werden dir noch die Titten abfallen«, sagte ich.
    »Stimmt nicht«, sagte sie und verschränkte die Arme, um ihre Brüste zu stützen.
    »Das ist eine Tatsache«, sagte ich und nickte ernst, dann sah ich zu Drool hinüber, der ebenfalls ernst nickte und sagte: »Das ist eine Tatsache«, Ton für Ton mit meiner Stimme.
    »Das ist echt unheimlich.« Ein kalter Schauer durchfuhr Emma. »Verschwindet aus meiner Waschküche, ihr zwei!«
    »Nun gut«, sagte ich. Ich winkte Drool, er solle aus dem Kessel steigen. »Ich danke dir dafür, dass du auf unser Naturtalent aufgepasst hast, Emma. Ich wünschte, ich könnte irgendetwas …«
    »Töte Edmund!«, sagte sie.
    »Bitte?«
    »Der Sohn eines Baumeisters wollte mich heiraten, bevor ich anfing, hier zu arbeiten. Ein angesehener Mann. Edmund nahm mich gegen meinen Willen und prahlte damit im Dorf herum. Da wollte mein Liebster mich nicht mehr. Niemand, der auch nur einen Pfifferling wert ist, will mich, nur der Bastard, und der, wann immer ihm danach zumute ist. Edmund hat befohlen, dass ich dieses ausgeschnittene Kleid trage. Er sagt, er schickt mich in den Schweinestall, wenn ich ihm nicht zu Willen bin. Töte ihn für mich!«
    »Aber, Mädchen, ich bin doch nur ein Narr. Ein Clown. Und ein kleiner noch dazu.«
    »An dir ist viel mehr dran, schwarzmütziger Halunke! Ich habe die Messer an deinem Rücken gesehen, und ich sehe, wer hier auf der Burg die Fäden zieht, und es ist weder der Graf, noch der alte König. Töte den Bastard!«
    »Edmund hat mich gehauen«, sagte Drool. »Und sie hat echt Mördereuter.«
    »Drool!«
    »Hat sie aber.«
    »Na gut«, sagte ich und

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