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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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winzige Antriebsmotor summte.
    „Erster“, sagte Sam, „kann ich mit Ihnen sprechen?“
    „Später, Sam. Nicht jetzt.“
    Tait ging weiter. Sam sah ihm verwundert nach.
    Vergeblich versuchte Tait, das schreckliche Bild zu vergessen, als die Basker den umgestürzten Wagen in die Höhle zerr-ten. Er warf sich auf sein Bett und schloß die Augen – aber es sah es trotzdem immer noch.
    Das Leben war eine Hölle. Je mehr man versuchte, seine Pflicht zu erfüllen, desto mehr Fehler machte man auch. Er fluchte aber das half auch nicht. Jedenfalls konnte er hier nicht einfach liegen bleiben. Er stand auf, wusch und rasierte sich.
    Etwas erfrischt ging er so in die Zentrale.
    Sam saß in seinem Rollstuhl und sah ihm entgegen.
    „Tut mir leid, Sam. Was wollten Sie eben von mir?“
    Die Stimme des jungen Fähnrichs zitterte.
    „Ich bitte um die Erlaubnis, in den Tunnel vordringen zu dürfen.“
    „Erlaubnis, um …? Sind Sie verrückt geworden?“
    „Nein, Erster. Ich habe mit Martin und Ferrari gesprochen.
    Und auch mit Doc – vorher. Als die Basker sich näherten, wurden Funksignale auf kurzer Welle aufgefangen. Reichweite bis zu zwanzig Meter etwa. Es ist anzunehmen, daß die Maschinen sich unterhalten.“
    „So?“ Tait wußte das noch nicht. „Na und? Weiter, Sam!“
    „Jinty versucht, die Funkzeichen zu entziffern. Sie meint, es würde vielleicht lange dauern. Immerhin beweist das, daß die Basker Lebewesen, und keine Maschinen sind.“
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    „Vielleicht. Und Sie wollen zu ihnen?“
    „Ja. Ich hatte die Idee, daß … nun, wie soll ich es Ihnen er-klären, Erster. Ich bin doch jetzt wie sie, nicht wahr? Ich bestehe ebenfalls zu einem gewissen Teil aus Maschine. Vielleicht lassen sie mich in Ruhe, wenn ich mich ihnen nähere.“ Tait sah Sam lange an.
    „Möglich, aber nicht sicher. Das Risiko ist groß.“
    „Doc hat mir meine Beine wiedergegeben. Ich kann mich bewegen. Ich bin es ihm schuldig.“
    „Das Risiko ist zu groß“, wiederholte Tait. „Nein.“
    „Ich schulde Doc mein Leben, Sir, und …“
    „Nein, habe ich gesagt.“
    „Bitte …“
    „Nein!“
    Samson begann zu schwitzen.
    „Doc war mein …“
    „Er war auch mein Freund, Sam. Ich habe seinen Tod genau-so auf dem Gewissen wie Ihre Beine. Das reicht mir.“
    Samson ließ nicht locker.
    „Was ich bin, verdanke ich Doc. Wäre er nicht gewesen, lebte ich nicht mehr. Ich weiß, es war seine Pflicht, aber immerhin rettete er mir das Leben. Wozu hat er es mir erhalten?“
    „Sam…
    „Wozu, fragte ich. Glauben Sie denn, ich wollte mein ganzes Leben lang ein Krüppel sein, an einen Rollstuhl gefesselt? Frü-
    her oder später werde ich mir das Leben nehmen, Erster. Warum nicht jetzt, wo es wenigstens einen Sinn hätte?“
    „Sam!“
    „Ja, ich kenne die schönen Worte von Gehorsam und Pflicht!“ schrie Sam jetzt so laut, daß es durch den weiten Gang 49

    hallte. „Erster, Sie werden mich nicht davon abhalten können, in jene Höhle zu gehen. Sie werden mich einlassen. Ich gehöre zu ihnen. Ich bin jetzt selbst nichts anderes, als ein metallisches Ungeheuer …“
    „Lonnegan!“ rief Tait und wartete, bis der Pilot herbeige-kommen war. In seinem Innern tobte der Aufruhr. „Nehmen Sie sich einige Leute und bringen Sie Sam bis vor die Höhle. Setzen Sie ihn dort ab. Vorher bringen Sie ein Aufnahmegerät an dem Stuhl an. Wir wollen wissen, was passiert. Beeilen Sie sich.“
    Danach begab sich Tait wieder in seine Kabine, warf sich auf sein Bett und rührte sich nicht, bis Jinty kam und ihm meldete, daß Sam in der Höhle sei und man das Unglaubliche auf dem Bildschirm sehen könne.
    Der Bildschirm zeigte das Innere der Höhle. Eine große An-zahl von Basker bildeten einen Ring. In der Mitte saßen auf dem Fußboden Doc und seine sechs Männer. Sie starrten un-gläubig in die Kamera, ehe sie aufsprangen und in eine andere Richtung zeigten.
    Der Rollstuhl drehte sich, und mit ihm auch die Kamera. Sie nahm stets das von den Scheinwerfern des Stuhles angestrahlte Bild auf.
    Zeichnungen waren an den Wänden und auf dem metalli-schen Boden, teilweise von Staub verdeckt. Die Mikrofone nahmen das leise Purren der Motore der Basker auf und leiteten es weiter bis zur GLADIUS.
    Tait fragte bebend:
    „Doc – wie geht es Ihnen?“
    „Gut, danke. Sie geben uns synthetische Nahrungsmittel. Das beweist, daß diese Wesen …“
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    „Sind es Lebewesen?“
    „Ja, natürlich. McGilligan kam inzwischen ebenfalls zu dem Schluß. Sie haben

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