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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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zurück und erhob sich.
    Die Konferenz war damit beendet.
    Der nächste Versuch, McGilligan zu befreien, schlug fehl.
    Die Terraner griffen mit sechs Flugzeugen und vier Boden-fahrzeugen an. Aber der Ring der Verteidiger ließ sich nicht aufbrechen, und die Raupenwagen konnten sich nur mit Mühe den Rückweg zur GLADIUS erkämpfen. Die Basker folgten ihnen, aber nachdem einige von ihnen restlos zusammenge-schossen wurden, zogen sie sich zu ihrer Klippe zurück.
    „Gehirne!“ machte Tait wütend. „Intelligenz! Sie sind nichts als Roboter, die sich stur an ihren Befehl halten, niemand die Stadt betreten zu lassen.“
    Es mußte also ein anderer Weg gefunden werden, in die Höhle einzudringen, in der sich McGilligan aller Voraussicht nach aufhielt. Tait dachte über diesen anderen Weg nach und geriet zufällig in den Maschinenraum, wo Charlie Chapman Dienst hatte.
    Charlie war eigentlich schon alt für das TEK, aber es gab kaum einen besseren Chefingenieur in der ganzen Flotte als ihn.
    Mehr als 60 Jahre hatte er im Weltraum zugebracht. Als er Tait sah, hob er mit einem Lächeln seinen Arm und zeigte einen kunstvoll konstruierten Metallarm. Doc stand neben ihm und lächelte ebenfalls.
    „Nur noch eine kleine Veränderung, dann haben wir’s“, sagte der alte Ingenieur. „Sam will unbedingt seinen Arm haben.
    Und mit diesem hier kann er sich sogar rasieren, so gut habe ich ihn ausbalanciert.“
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    „Er ist noch zu jung, um sich rasieren zu müssen“, murmelte Tait.
    Doc zeigte auf zwei Räder.
    „Das war nur ein Versuch. Es funktioniert nicht.“
    „Als Beine?“
    „Ja“, nickte Charlie. „Aber nun haben wir eine neue Idee.
    Sam bekommt einen regelrechten fahrbaren Untersatz, denn Beine kann ich keine herstellen. Eine Platte mit vier Rädern.“
    „Bis morgen?“ fragte Doc.
    Charlie hielt sein Versprechen. Schon am anderen Tage rollte Sam draußen vor dem Schiff auf dem hartgepreßten Sand hin und her und wollte nicht begreifen, daß er sich wieder selbständig bewegen konnte.
    Es wurde Abend. Die Sonne sank gegen den Horizont. Gegen das rot leuchtende Felsband hoben sich die Baskers ab. Es war ganz still und ruhig. Aus dem Schiff drangen die üblichen Geräusche der Männer und Mädchen, die ihren Pflichten nach-gingen. Irgendwo in einem Labor klirrte Glas. Tait schrak zusammen, als der Arzt seinen Arm berührte.
    Sein Gesicht war grau und sah ungesund aus.
    „Sie wissen ja wohl Bescheid – ich meine, wegen McGilligan?“
    Tait nickte düster.
    „Er wird verhungert sein. Oder verdurstet. Wenn sie ihn nicht gleich töteten. Ja, ich weiß.“
    „Werden Sie starten? Sam ist in Ordnung.“
    „In Ordnung?“ Tait lachte kurz und hart. „Und starten? Halten Sie es nicht für unsere Pflicht, das Geheimnis der Ruinenstadt und ihrer seltsamen Bewohner vorher zu lüften? Sind wir das Erkundungskorps oder nicht?“
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    „Ich weiß – aber die Entscheidung liegt bei Ihnen.“
    „Einen letzten Versuch möchte ich noch unternehmen, Doc.“
    Doc zuckte die Achseln.

    *

    Geschlagen und um Jahre gealtert kehrte Tait nach diesem letzten Versuch zur GLADIUS zurück.
    Er hatte alles eingesetzt: Fluggleiter, Rauper, Kanonen, Gewehre und Menschen. Sie kehrten zurück mit einem gefangenen Basker, der sich wie wild gegen die Energiefelder warf, die ihn hielten.
    Aber sie kehrten auch ohne Doc zurück.
    Sein Rauper war im Verlauf des Kampfes umgeworfen und in die Höhle gezerrt worden. Doc mit sechs Besatzungsmitglie-dern. Ehe jemand so recht begriff, war alles schon vorbei.
    Zwanzigmal etwa versuchte Tait, in den Tunnel einzudringen, aber schon nach wenigen Metern stellte sich ihm eine kompakte Masse Baskers entgegen, die den Weg blockierte. Sie ersetzten ihre zerschossenen Teile schneller und schneller, je öfter sie zerstört wurden. Es war, als lernten sie.
    „Anpassungsfähigkeit“, murmelte Ferrari düster.
    Es gab nur eine Möglichkeit, einen Basker außer Gefecht zu setzen: man mußte ihn mit einem Schlag völlig vernichten, jedes einzelne Teil von ihm. Das aber war wiederum nur mit der großen Kanone der GLADIUS möglich. Mit ihr die Klippen zu beschießen war jedoch sinnlos, denn von Höhle und Stadt wäre dann nicht mehr viel übrig geblieben.
    Tait stieg schweigend aus seinem Wagen und ging mit hängenden Kopf auf die GLADIUS zu. Sam kam ihm entgegenge-47

    rollt. Sein junges Gesicht zeigte tiefe Falten. Dort, wo eigentlich seine Beine sein mußten, schimmerten die neuen Räder aus Metall. Der

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