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Forstchen, William

Forstchen, William

Titel: Forstchen, William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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Nach achtern gehen und deine Erlaubnis einholen?«
    »Du Bastard, ich will verdammt sein, wenn ich jemals wieder mit dir fliege! Dieses Triebwerk wurde von einer Artilleriegranate weggeschossen. Ich hatte dir doch gesagt, du solltest in größerer Höhe bleiben!«
    Die beiden zankten sich weiter, während Jack das Schiff zurück über den Fluss lenkte. Von oben hörte Andrew Stefans Geschütz krachen, und eine antwortende Granate flog jaulend vorbei, abgefeuert von einem der Flieger an ihren Fersen.
    Andrew schwenkte die eigene Kanone herum, als sie die Festung zurückließen, und hoffte, einen Abschiedsschuss abfeuern zu können. Einen Augenblick lang verzog sich der Rauch über dem Exerzierplatz, und im Zentrum des Platzes entdeckte er eine einsame Gestalt, die zum Himmel blickte. Andrew beugte sich über das Kanonenrohr und streckte die Hand aus.
    »Hans!«
    Einen Augenblick lang glaubte er, den Freund salutieren zu sehen, und dann schloss sich der Rauchschleier wieder und versperrte ihm die Sicht.
    »Dieser verrückte Idiot!«, brummte Hans und blickte der Flying Cloud nach, als diese auf Nordwestkurs ging und dabei zu den Wolken aufstieg. Er hielt den Nachrichtenwimpel in den Händen. Typisch Andrew, so etwas durchzuziehen, der verrückte Kerl! Und der wollte ein Colonel sein!
    »Habe ich dir nicht beigebracht, dass man das eigene Leben nicht grundlos aufs Spiel setzt?«, murmelte Hans.
    Er faltete den Brief auseinander.
    »Ich bin an Bord der Flying Cloud. Hans, alter Freund, verzeih mir, dass ich dich nicht gefunden habe. Du musst durchhalten! Schiffe wurden entsandt und werden morgen den Fluss heraufkommen, um euch zu holen. Halte durch!
    Gott segne dich, mein Freund.
    Andrew.«
    Hans starrte auf den Brief und dann wieder auf das Schiff. Was verzeihen? Lächelnd schüttelte er den Kopf. Typisch Andrew, sich die Schuld für etwas zu geben, worauf er gar keinen Einfluss hatte.
    Er gab Gregori den Brief, obwohl er in Englisch verfasst war.
    »Von Keane?«
    Hans nickte, brachte auf einmal kein Wort mehr hervor.
    »Die Bantag haben sich zurückgezogen, Sir. Sie halten eine Schützenlinie etwa sechshundert Meter weit draußen und verlegen einige Kanonen vors Tor. Ich habe einige meiner Leute beauftragt, das schwere Geschütz zu reinigen, denn ich habe mir überlegt, dass wir es damit vielleicht mal auf weite Distanz probieren.«
    Hans nickte beifällig.
    »Die Verluste liegen bislang bei über hundert, Sir. Die meisten sind an Kopfverletzungen gestorben, aber bei Jesus, wir haben die Bantag da draußen richtig zerlegt!«
    »Sieh mal, ob du etwas zu essen auftreiben kannst, und suche diesen alten Chinburschen, der anscheinend ihr Anführer ist. Jesus, wir haben seit fast zwei Tagen nichts gegessen!«
    Hans ging langsam auf die Trümmer des Tores zu und blickte durch einen gespaltenen Balken.
    »Ich denke nicht, dass sie heute noch mal angreifen. Ha’ark wird jedoch diesen kompletten Ostabschnitt der Festungsmauer mit Geschützen niedermachen und das Tor endgültig zerschmettern. Ich möchte, dass alle in Deckung gehen, abgesehen von den Geschützmannschaften und den Leuten, die deiner Meinung nach halbwegs mit Gewehren umgehen können. Alle anderen sollen sich in den ummauerten Teil der Stadt zurückziehen oder in die Bombenunterstände der Bastionen. Die Leute sollen sich daranmachen, die Stadt besser zu befestigen und auch das Tor durch aufgeschüttete Erde zu verstärken. Ihren nächsten Angriff werden die Bantag als Kolonne vortragen und uns auf direktem Weg an die Gurgel fahren, ganz ohne die schicke Begleitung mit Infanterieformationen. Ich möchte eine Rückzugsposition haben, aus der heraus wir sie auseinandernehmen können.«
    »Wir schaffen es doch, nicht wahr?«, fragte Gregori eifrig. »Der Colonel wird uns herausholen.«
    »Davon träumt er jedenfalls«, sagte Hans leise und zog Gregori vom Tor zurück, als ein Artilleriegeschoss heranjaulte und auf der anderen Seite detonierte.

Kapitel 8
     
    »Ich hatte Ihnen ja gesagt, dass Sie nicht mitfliegen sollten, Sir.«
    Andrew nickte. Er hatte das Gefühl, in den letzten zehn Stunden um ebenso viele Jahre gealtert zu sein. Er fühlte sich auch unbeholfen, nicht nur aufgrund der Einarmigkeit, sondern außerdem, weil ihm die Beine zitterten. Er schwenkte sich bedächtig aus der Kabine und stieg die Strickleiter zum Boden hinab. Er sah zu, wie erst Jack und dann Fjodor ihm folgten und letztlich auch Stefan. Von den vieren schien nur Stefan mit dem Abenteuer

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