Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
liegenblieb.
Potterley wandte sich um. Seine Augen suchten verzweifelt den Raum
ab. Plötzlich sprang er in eine Ecke, wo ein Spaten lehnte,
wirbelte herum und stürzte sich auf den Apparat, bevor Foster,
der von alledem benommen dastand, etwas unternehmen konnte.
»Bleiben Sie stehen!« keuchte Potterley, »oder ich
bringe Sie um. Ich schwöre es!«
Er schwang den Spaten, und Foster sprang zurück.
Potterley machte sich mit wilder Wut über die Geräte
her. Foster stand wie gelähmt und sah zu, wie der scharfkantige
Spaten Glas zersplitterte und Metallteile verbog und zerfetzte.
Potterley schlug bis zur Erschöpfung zu, dann stand er
zitternd, den Spaten in den Händen, vor dem Trümmerhaufen.
»Gehen Sie jetzt!« sagte er mit heiser flüsternder
Stimme. »Kommen Sie nicht wieder. Wenn Ihnen ein Schaden
entstanden ist, schicken Sie mir die Rechnung, und ich bezahle sie.
Ich bezahle den doppelten Preis.«
Foster zuckte die Achseln, zog sein Hemd und seine Jacke an und
ging die Kellertreppe hinauf. Er hörte Mrs. Potterleys lautes
Schluchzen, und als er sich oben noch einmal umdrehte, sah er Dr.
Potterley über sie gebeugt. Sein Gesicht war vor Kummer und
Sorgen entstellt.
Zwei Tage später, gegen Ende der Arbeitszeit, erschien Dr.
Potterley in Fosters Büro. Er war sauber und unauffällig
gekleidet. Wie immer, dachte Foster. Der Mann hob seine Hand in einer
unbestimmten Geste und blieb auf der Schwelle stehen. Foster blickte
ihn steinern an.
Potterley sagte: »Ich habe bis fünf gewartet, bis
Sie… Darf ich hereinkommen?«
Foster nickte.
»Ich glaube, ich muß mich für mein Benehmen
entschuldigen«, sagte Potterley tonlos. »Ich war
schrecklich enttäuscht und nicht mehr Herr meiner selbst.
Trotzdem war es unentschuldbar.«
»Ich nehme Ihre Entschuldigung an«, erwiderte Foster
kalt. »Ist das alles?«
»Meine Frau hat Sie angerufen, glaube ich.«
»Ja, das hat sie getan.«
»Sie war ziemlich hysterisch. Sie sagte es mir, aber ich war
nicht sicher…«
»Sie hat mich angerufen.«
»Würden Sie so freundlich sein, mir zu sagen, was sie
wollte?«
»Sie wollte ein Chronoskop. Sie sagte, sie hätte selbst
ein wenig Geld. Sie wollte es mir zur Verfügung
stellen.«
»Haben Sie – eine Zusage gemacht?«
»Ich erklärte ihr, daß ich kein
Fabrikationsunternehmen habe.«
»Gut«, stieß Potterley erleichtert hervor.
»Bitte, lassen Sie sich auf nichts ein. Sie ist nicht –
ganz…«
»Hören Sie, Dr. Potterley«, sagte Foster. »Ich
will mich nicht in häusliche Auseinandersetzungen einmischen,
aber Sie sollten sich auf etwas gefaßt machen. Chronoskope
können von jedermann gebaut werden. Die meisten benötigten
Teile kann man einzeln in Fachgeschäften kaufen. Mit etwas
Geschick kann jeder in seiner Hauswerkstatt ein Chronoskop
zusammenbasteln. Jedenfalls das Bildaggregat.«
»Aber niemand wird daraufkommen. Außer Ihnen, meine
ich. Bis jetzt hat noch kein Mensch daran gedacht.«
»Ich habe nicht die Absicht, es geheimzuhalten.«
»Aber Sie können Ihre Entdeckung nicht
veröffentlichen. Es ist illegale Forschung.«
»Das spielt jetzt keine Rolle mehr, Dr. Potterley. Wenn ich
meine Forschungsbeihilfe und meinen Lehrauftrag verliere, verliere
ich sie eben. Das ist nicht so wichtig.«
»Aber das können Sie nicht machen!«
»Bis jetzt«, sagte Foster eisig, »hat es Sie wenig
gekümmert, daß ich die Gelder oder gar meine Position
riskieren könnte. Warum werden Sie jetzt auf einmal so
rücksichtsvoll? Als Sie das erstemal zu mir kamen, glaubte ich
an die organisierte und gelenkte Forschung. Mit anderen Worten, an
die Situation, wie sie nun einmal war. Ich hielt Sie für einen
intellektuellen Anarchisten und für gefährlich. Aber in den
letzten Monaten bin ich selbst zu einem geworden, und ich habe
Erhebliches geleistet.
Das ist mir nicht gelungen, weil ich ein brillanter Kopf und ein
großer Wissenschaftler wäre. Keineswegs. Es war nur,
daß die gelenkte Forschung Lücken offenließ, die
jeder ausfüllen konnte, der in die rechte Richtung sah. Und
wahrscheinlich wäre das schon lange vor mir geschehen, wenn die
Regierung nicht aktiv versucht hätte, es zu verhindern.
Verstehen Sie mich, Dr. Potterley. Ich glaube noch immer,
daß gelenkte Forschung nützlich sein kann. Ich bin nicht
dafür, zu den alten Zuständen zurückzukehren, wo jeder
auf eigene Faust Forschungen betrieb. Aber es muß auch einen
gewissen Mittelweg geben. Gelenkte Forschung kann unbeweglich werden.
Ein
Weitere Kostenlose Bücher