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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Sheriffbüros zurückgelehnt, und ich
betrachtete durch das Fenster den Sternhimmel, unschlüssig, ob
ich ins Bett gehen oder meine Illustrierte weiterlesen und mir dabei
Camerons Flüche anhören sollte. Sie bildeten die
Begleitmusik, während er seine Zahlenkolonnen zum
hundertsiebenundzwanzigstenmal nachrechnete.
    Zuerst sah es wie eine Sternschnuppe aus, aber dann verbreiterte
sich die Lichtspur zu zwei feurigen Schweifen, die wie Raketenabgase
aussahen, und das Ding ging elegant und geräuschlos nieder. Ein
dürres Blatt hätte beim Aufprall lauter geraschelt. Das
Ding setzte unglaublich sanft auf, und zwei Männer stiegen
aus.
    Ich war unfähig, etwas zu sagen oder zu tun. Ich saß
einfach da und stierte hinaus, als sähe ich irgendeinen
sonderbaren Spuk.
    Cameron blickte nicht auf.
    Dann wurde an die Tür geklopft, die wir nicht abgeschlossen
hatten. Bevor einer von uns reagieren konnte, ging sie auf, und die
zwei Männer aus der fliegenden Untertasse traten ein. Ich
hätte sie für Stadtleute gehalten, wenn ich ihre fliegende
Untertasse nicht beobachtet hätte. Sie trugen anthrazitgraue
Anzüge mit weißen Hemden und dezent gemusterten Krawatten.
Sie hatten schwarze Halbschuhe an den Füßen und hielten
schwarze Homburger in den Händen. Beide waren von ziemlich
dunkler Gesichtsfarbe und hatten braune Augen und schwarzes,
gewelltes Haar. Ihre Gesichter machten einen ernsten, fast
feierlichen Eindruck. Sie waren mittelgroß und ähnelten
einander sehr.
    Ich brachte vor Angst den Mund nicht auf und saß wie
gelähmt.
    Aber Cameron blickte einfach auf und runzelte die Stirn, als die
beiden Männer hereinkamen. Normalerweise wäre ihm beim
Anblick dieser städtischen Kleider vor Lachen der Kragenknopf
vom Hemd geplatzt, aber er stand noch so im Bann seiner
Einkommensteuererklärung, daß er nicht einmal
lächelte.
    Er sagte: »Was kann ich für Sie tun?« und
ließ seine rechte Hand auf die Formulare klatschen, damit die
Fremden sehen sollten, daß er nicht viel Zeit hatte.
    Einer der beiden Männer trat vor. »Wir haben Ihre Leute
seit langer Zeit beobachtet.« Er sprach langsam und mit
sorgfältiger Betonung jedes Wortes.
    »Meine Leute?« fragte Cameron. »Ich habe nur eine
Frau. Was hat sie getan?«
    Der Mann sagte: »Wir haben diesen Ort für unseren ersten
Kontakt ausgewählt, weil er abgelegen und friedlich ist. Wir
wissen, daß Sie hier der Leiter sind.«
    »Ich bin der Sheriff, wenn Sie das meinen. Was haben Sie auf
dem Herzen?«
    »Wir waren sorgfältig bemüht, uns Ihrer Kleidermode
anzupassen und Ihre Umgangsformen anzunehmen.«
    »Das soll meine Kleidermode sein?« Cameron schien erst
jetzt die Anzüge zu sehen.
    »Die Kleidermode Ihrer herrschenden Klasse, wollte ich sagen.
Wir haben auch Ihre Sprache erlernt.«
    Man konnte sehen, wie es bei Cameron zündete. »Sie sind
Ausländer?« fragte er. Cameron hielt nicht viel von
Ausländern, weil er nur im Krieg als Soldat welche kennengelernt
hatte, aber er gab sich im allgemeinen Mühe, fair zu sein.
    Der Mann aus der fliegenden Untertasse lächelte höflich.
»Ausländer? Ja, das sind wir wohl. Wir sind Venusianer.
Unsere Heimat ist ein sehr wässeriger Ort, verglichen mit dem
Ihren.«
    Ich hatte mich gerade soweit gefaßt, daß ich meine
Lider auf- und zuklappen konnte, aber das ließ mich von neuem
erstarren. Ich hatte die fliegende Untertasse gesehen. Ich hatte
miterlebt, wie sie gelandet war. Ich mußte es glauben. Diese
Männer – oder diese Wesen – kamen vom Planeten
Venus.
    Aber Cameron zwinkerte nicht einmal mit den Augen.
    »All right«, sagte er. »Hier sind wir in den USA,
hier haben alle Leute die gleichen Rechte, egal welcher Rasse,
Glaubensgemeinschaft oder Nationalität sie angehören. Ich
stehe Ihnen zu Diensten. Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir möchten Sie bitten, sofort Vorbereitungen zu
treffen, daß die wichtigen Männer Ihrer USA, wie Sie es
nennen, hierher kommen. Wir wollen mit diesen führenden
Männern über die Aufnahme in unsere Organisation
verhandeln.«
    Camerons Gesicht wurde allmählich rot. »Wir sollen Ihrer
Organisation beitreten? Wir gehören schon zur UNO und Gott
weiß was sonst noch für Organisationen. Und ich soll den
Präsidenten hierher holen, wie? Gleich jetzt? Nach Twin Gulch?
Durch ein Telegramm?« Er blickte mich an, als erwartete er ein
Lächeln auf meinem Gesicht, aber ich konnte nicht reagieren,
weder so noch so. Vielleicht wäre ich gerade noch fähig
gewesen, hinzufallen, wenn jemand den Stuhl

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