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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beschränkt, die überall dort eingesetzt werden, wo
menschliche Arbeitskräfte nicht oder nur unter schwierigen
Bedingungen verwendbar sind – in tiefen Bergwerken, zum
Beispiel, oder unter Wasser. Aber wir wollen nun auch die Städte
und Haushalte erobern. Dazu ist es nötig, daß die Leute
diese Roboter ohne Angst zu akzeptieren und zu benützen lernen.
Es ist wirklich nichts zu befürchten.«
    »Sie hat recht, Claire«, bekräftigte Larry.
»Ich gebe dir mein Wort darauf. Es ist ihm unmöglich,
Schaden anzurichten oder etwas Böses zu tun. Du weißt,
daß ich ihn sonst nicht bei dir lassen würde.«
    Claire warf Tony einen furchtsamen Blick zu und sagte leise:
»Und was ist, wenn ich ihn wütend mache?«
    »Sie brauchen nicht zu flüstern«, sagte Dr. Calvin
ruhig. »Er kann nicht wütend oder ärgerlich werden.
Solche Reaktionen sind in seinem Programm nicht enthalten. Unser
wichtigster Grundsatz lautet: ›Kein Roboter kann einem Menschen
Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, daß
einem Menschen Schaden zugefügt wird.‹ Alle Roboter
für den zivilen Gebrauch sind nach diesem Prinzip konstruiert.
Sie können auf keine Weise gezwungen werden, einem Menschen zu
schaden. Tonys Aufenthalt bei Ihnen ist ein Experiment, das uns
Aufschluß über seine Fähigkeiten im längeren
praktischen Einsatz geben soll. In der Zwischenzeit wird Ihr Mann
nach Washington fahren und die gesetzlich vorgeschriebenen Tests vor
einer Regierungskommission vorbereiten.«
    »Sie meinen, dieses Experiment hier ist
ungesetzlich?«
    Larry räusperte sich. »Es ist vorläufig noch nicht
sanktioniert, aber es geht in Ordnung. Er wird das Haus nicht
verlassen, und du solltest ihn nicht herumzeigen, das ist alles…
Und, Claire, ich würde gern bei dir bleiben, aber ich weiß
zuviel über Roboter. Wir brauchen eine völlig unerfahrene
Testperson, damit das Experiment unter möglichst praxisnahen
Bedingungen abläuft. Das ist wichtig.«
    »Also gut«, murmelte Claire. »Aber was macht er
eigentlich?«
    »Hausarbeit«, sagte Dr. Calvin lakonisch.
    Sie stand auf, und Larry begleitete sie zur Tür. Claire blieb
verwirrt zurück. Sie sah sich selbst im Spiegel über dem
Kaminsims und blickte hastig auf die Seite. Sie war ihres kleinen
Mausgesichts und ihrer strähnigen, glanzlosen Haare seit langem
überdrüssig. Dann merkte sie, daß Tonys Augen auf sie
gerichtet waren und lächelte beinahe, bevor es ihr wieder
einfiel…
    Er war ja nur eine Maschine.
     
    Larry Belmont war auf dem Weg zum Flughafen, als er für einen
Augenblick Gladys Claffern erspähte. Sie war eine Frau, die dazu
gemacht schien, daß man sie bewunderte; perfekt gebaut,
sorgfältig und stets passend gekleidet. Ihre Erscheinung war so
glänzend, daß man nicht wagte, sie anzustarren. Larry
verlangsamte seinen Schritt, berührte seinen Hut und eilte
weiter.
    Wie immer fühlte er einen unbestimmten Ärger. Wenn es
Claire gelingen würde, in die Claffern-Clique aufgenommen zu
werden, wäre sein gesellschaftlicher und damit auch sein
beruflicher Aufstieg so gut wie gesichert. Aber was nützten
solche Überlegungen? Von Claire war nichts zu erhoffen. Die
wenigen Male, wo sie mit Gladys zusammengekommen war, hatte sie durch
ihre Ungeschicklichkeit und Befangenheit jede Chance verpatzt. Er
machte sich keine Illusionen. Das Experiment mit Tony war eine
großartige Gelegenheit, aber etwas daraus zu machen, lag ganz
in Claires Händen. Wenn sie mehr wie Gladys Gaffern wäre,
brauchte er sich keine Sorgen zu machen.
     
    Claire erwachte am zweiten Morgen von einem leisen Klopfen an ihre
Schlafzimmertür. Sie begann zu zittern. Am ersten Tag hatte sie
Tony gemieden. Wenn sie ihm im Haus begegnet war, hatte sie sich mit
einem dünnen, irgendwie entschuldigenden Lächeln an ihm
vorbeigedrückt und war in einen anderen Raum geflohen.
    »Sind Sie es – Tony?«
    »Ja, Mrs. Belmont. Darf ich eintreten?«
    Sie mußte ja gesagt haben, denn plötzlich war er im
Raum, fast geräuschlos. Er trug ein Tablett.
    »Frühstück?« fragte sie mit stockender
Stimme.
    »Wenn es Ihnen recht ist.«
    Sie wagte nicht abzulehnen, also richtete sie sich auf und nahm
ihm das Tablett ab. Kaffee, Toast und Butter, ein weiches Ei –
alles war sauber angerichtet und sah appetitlich aus.
    »Ich habe den Zucker extra gebracht«, sagte Tony.
»Mit der Zeit werde ich lernen, wie Sie Ihr Frühstück
am liebsten haben.«
    Sie wartete.
    Tony stand dienstbereit neben ihrem Bett. Nach einem Moment fragte
er:

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