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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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und es ist keine Spur des zerstörten
Gegenstandes zurückgeblieben. Nichts, was zur Identifikation des
Gegenstandes hätte dienen können – ob nun Robot oder
etwas anderes.«
    »Ich denke, wir brechen das Gespräch ab«, sagte
Janek abrupt. »Sie sind wahnsinnig.«
    »Überlegen Sie doch«, sagte Edwards unbeirrt.
»Mein Gott, überlegen Sie doch. Der Präsident hat den
Robot nicht zerstört. In dem Punkt sind Ihre Argumente
überzeugend. Es war umgekehrt. Der Robot hat den
Präsidenten zerstört. Präsident Winkler wurde am
vierten Juli Zweitausendsechsundsiebzig in aller Öffentlichkeit
ermordet. Ein Robot, der dem Präsidenten aufs Haar gleicht, hat
die Rede gehalten, hat sich wieder aufstellen lassen, ist
wiedergewählt worden und regiert als Präsident der
Vereinigten Staaten.«
    »Schierer Wahnsinn!«
    »Ich wende mich an Sie, Mr. Janek, weil Sie es
beweisen und die Situation retten können.«
    »Eben nicht, weil der Präsident der Präsident
ist.« Janek wollte aufstehen und damit das Gespräch
beenden.
    »Sie haben doch selber betont«, sagte Edwards schnell,
»daß der Präsident sich verändert hat. Diese
Rede hätte der alte Winkler nie zustande gebracht. Haben Sie
sich nicht selbst gewundert, was in den letzten beiden Jahren alles
zustande gebracht worden ist? Seien Sie ehrlich, hätte der
Winkler der ersten Amtsperiode all das zustande bringen
können?«
    »Ja, weil der Präsident der ersten Amtsperiode der
Präsident der zweiten Amtsperiode ist.«
    »Wollen Sie abstreiten, daß er sich verändert hat?
Ich überlasse es Ihnen. Sie entscheiden die Antwort, und ich
nehme die Folgen Ihrer Entscheidung auf mich.«
    »Er ist durch die Aufgaben, die sich ihm gestellt haben,
über sich hinausgewachsen.« Janek sank stöhnend in
seinen Sessel zurück. Er schien sich nicht mehr sehr wohl zu
fühlen in seiner Haut.
    »Er trinkt nicht«, sagte Edwards.
    »Er hat – noch nie viel getrunken.«
    »Er interessiert sich nicht mehr für Frauen. Wollen Sie
abstreiten, daß das früher eine seiner
Lieblingsbeschäftigungen war?«
    »Er hat keine Zeit mehr dazu«, sagte Janek. »Er
geht ganz in seinen Pflichten als Präsident auf.«
    »Lobenswert«, sagte Edwards, »aber auch eine
Veränderung. Wenn er natürlich eine feste Frau hätte,
könnte die Maskerade sowieso nicht weitergehen, oder?«
    »Ein Jammer, daß er keine feste Frau hat«, sagte
Janek. »Dann wäre damit alles bewiesen.«
    »Die Tatsache, daß Präsident Winkler keine feste
Frau hatte, machte das Verbrechen erst möglich. Aber Winkler war
Vater von zwei Kindern. Soweit ich weiß, waren sie seit dem
bewußten Tag nicht mehr im Weißen Haus. Stimmt
das?«
    »Sie haben dort auch nichts verloren«, sagte Janek.
»Sie sind erwachsen und führen ihr eigenes Leben.«
    »Werden sie überhaupt eingeladen? Ist der Präsident
daran interessiert, sich mit ihnen zu treffen? Sie sind sein
Privatsekretär. Sie müssen es doch wissen.«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit«, sagte Janek. »Ein
Robot kann einen Menschen nicht töten. Die Erste Regel der
Robotik verbietet es ihm.«
    »Ich weiß. Aber niemand behauptet, daß der
Robot-Winkler den Menschen-Winkler persönlich getötet hat.
Als sich der Menschen-Winkler unter dem Volk befand, stand der
Robot-Winkler auf dem Podium, und ich bezweifle, ob ein Desintegrator
auf diese Entfernung ausgelöst werden kann, ohne breiter
gestreuten Schaden anzurichten. Meiner Meinung nach hatte der
Robot-Winkler einen Komplizen – verzeihen Sie, das ist ein Wort
aus dem zwanzigsten Jahrhundert.«
    Janek runzelte die Stirn. In seinem dicklichen Gesicht zuckte es.
»Ich ertappe mich bereits dabei, daß ich über Ihre
absurde Theorie nachdenke. Zum Glück hält sie keiner
logischen Prüfung stand. Ich komme immer wieder auf denselben
Punkt zurück. Warum soll der Menschen-Winkler in aller
Öffentlichkeit ermordet worden sein? Alle Argumente, die gegen
die Zerstörung eines Robots in der Öffentlichkeit sprechen,
gelten auch für die Ermordung eines Menschen in aller
Öffentlichkeit. Begreifen Sie denn nicht, daß das Ihre
ganze Theorie zunichte macht?«
    »Das macht sie nicht…«
    »O doch! Niemand, außer ein paar Personen, wußte
von der Existenz der mechanischen Vorrichtung. Falls Präsident
Winkler heimlich ermordet und seine Leiche weggeschafft worden
wäre, hätte der Robot seinen Platz einnehmen können,
ohne Mißtrauen zu erwecken.«
    »Aber die paar Personen, von denen Sie eben sprachen,
hätten es gewußt, Mr. Janek«, sagte

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