Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Sonnenlicht. Donovan öffnete den Mund zum Rufen, schloß ihn aber dann wieder. Natürlich hatte der verdammte Narr den Kubus schon vorher errechnet, und zwar gerade zu diesem Zweck. Das sah ihm ganz ähnlich.



Die Sonne war heißer denn je. Powell spürte in seinem Nacken ein furchtbares Jucken. Wahrscheinlich Einbildung, oder vielleicht machten sich die harten Strahlungen bereits durch den Isolieranzug bemerkbar.
    Speedy beobachtete ihn, und zwar dieses Mal, ohne daß er ihm irgendwelches ungereimtes Zeug als Gruß entgegenrief. Dafür dankte Powell Gott. Aber er wagte es nicht, dem Robot zu nahe zu kommen.
    Er war noch dreihundert Meter entfernt, als Speedy sich zurückzuziehen begann, vorsichtig Schritt für Schritt – und Powell hielt an. Er sprang von den Schultern seines Robots herunter und landete mit leichtem Aufprall auf dem kristallinischen Boden. Zackige Stücke spritzten um ihn herum auf.
    Er setzte seinen Weg zu Fuß fort. Der Boden unter seinen Füßen war körnig und schlüpfrig. Die geringe Schwerkraft bereitete ihm Schwierigkeiten. Die Sohlen seiner Füße juckten vor Wärme. Er warf einen einzigen Blick über die Schulter zurück zur Schwärze der Klippe und wußte, daß er nun zu weit draußen war, um zurückkehren zu können – sei es mit eigener Kraft, sei es mit Hilfe seines veralteten Robots. Jetzt galt es. Entweder Speedy half ihm, oder er war verloren. Die plötzliche Erkenntnis dieser Tatsache legte sich wie ein Krampf um sein Herz.
    Nun war er weit genug gegangen. Er blieb stehen.
    »Speedy«, rief er, »Speedy!«
    Der glatte moderne Robot vor ihm zögerte und brachte seine nach rückwärts gewandten Schritte zum Halten… nahm aber schon im nächsten Augenblick seinen Marsch wieder auf.
    Powell versuchte, seiner Stimme einen bittenden Klang zu verleihen. Er fand, daß er hierfür gar keine besonders großen schauspielerischen Künste benötigte. »Speedy – ich muß in den Schatten zurück, oder die Sonne bringt mich um. Es geht auf Leben oder Tod, Speedy! Ich brauche dich.«
    Speedy machte einen Schritt vorwärts und blieb stehen.
    Er sprach, aber als Powell hörte, was er sagte, stöhnte er.
    Folgendes waren seine Worte: »Liegst du wach mit fürchterlichem Kopfweh im Bett und Ruhe will nicht kommen« – hier verlor sich seine Stimme, und Powell nahm sich aus irgendeinem Grunde die Zeit, vor sich hinzumurmeln: »Das ist aus Jolanthe – also wieder Gilbert und Sullivan.«
    Es war heiß wie in einem Backofen. Aus dem Augenwinkel sah er eine Bewegung. Halb betäubt drehte er sich um, starrte dann in wildem Erstaunen auf den monströsen Robot, auf dem er gekommen war – denn dieser bewegte sich auf ihn zu, und zwar ohne Reiter.
    Er redete: »Verzeiht mir, Meister! Ich darf mich zwar ohne Meister nicht bewegen, aber Ihr seid in Gefahr.«
    Natürlich. Das Potential der Regel Eins ging ja über alles. Er wollte aber nicht diese schwerfällige antiquierte Monstrosität – er wollte Speedy. Er ging weg und winkte wie wild ab. »Ich befehle dir wegzubleiben. Ich befehle dir, stehen zu bleiben.«
    Es war völlig nutzlos. Über das Potential der Regel Eins konnte man keinen Sieg davontragen. Dumm sagte der Robot: »Ihr seid in Gefahr, Meister.«
    Verzweifelt schaute Powell sich um. Er konnte nicht mehr klar sehen. Sein Gehirn befand sich in einem fiebrigen Taumel. Sein Atem verbrannte ihn, wenn er einatmete. Überall, wohin er schaute, war der Boden nichts als ein einziger leuchtender Dunst. Zum letzten Male rief er – verzweifelt: »Speedy, ich sterbe… verdammt noch mal! Wo bist du denn? Speedy, ich brauch dich doch.«
    Noch immer stolperte er weg von dem Riesenrobot, den er nicht wollte, als er plötzlich stählerne Finger auf seinem Arm spürte und eine besorgte, um Vergebung bittende metallisch klingende Stimme hörte.
    »Chef, was machen Sie denn hier? Und was tue ich – ich bin ja völlig durchgedreht…«
    »Laß gut sein«, murmelte Powell schwach. »Bring mich in den Schatten der Klippe und beeile dich!« Er hatte noch das Gefühl, in die Luft gehoben zu werden, das Gefühl schneller Bewegung, das Gefühl brennender Hitze. Dann wurde er ohnmächtig.
     
    Ais er erwachte, sah er, daß Donovan sich mit einem ängstlichen Lächeln über ihn neigte. »Wie geht’s dir, Greg?«
    »Großartig«, kam die Antwort. »Wo ist Speedy?«
    »Hier. Ich habe ihn zu einem der anderen Selenvorkommen geschickt – mit dem Befehl, dieses Mal das Selen zu bringen, koste es auch, was es wolle. Er

Weitere Kostenlose Bücher