Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Robot werden wir noch allerhand Schwierigkeiten haben. Er ist total verrückt.«
Das schläfrige Summen des Umwandlers ist im Kontrollraum lauter vernehmbar. Diesem Geräusch beigemischt ist das tickende Geräusch der Geigerzähler und das unregelmäßige Summen von einem halben Dutzend kleiner Signalrelais.
Donovan wandte seine Augen vom Teleskop ab und schaltete das Licht an. »Der Strahl von Station 4 hat Mars genau planmäßig erreicht. Wir können den unseren abschalten.«
Powell nickte geistesabwesend. »Cutie ist drunten im Maschinenraum. Ich werde ihm das Signal geben und er kann’s tun. Schau mal, Mike, was hältst du wohl von diesen Zahlen hier?«
Der andere warf einen kurzen Blick darauf und pfiff durch die Zähne. »Mensch, das nenne ich Gammastrahlenintensität! Die gute Sonne scheint der Hafer zu stechen.«
»Ja«, kam die beklommene Antwort. »Ich hoffe, du bist dir klar darüber, daß wir in einer höchst miserablen Position stecken, wenn es zu einem Elektronensturm kommt. Unser Erdstrahl befindet sich genau auf seinem wahrscheinlichen Weg.« Er schob seinen Stuhl vom Tisch weg. »Blödsinn. Wenn er nur nicht losbrechen möchte, ehe die Ablösung kommt. Das dauert aber noch volle zehn Tage. Hör mal, Mike, lauf doch hinunter und behalte Cutie im Auge!«
»Meinetwegen. Wirf mir ein paar von den Mandeln herüber!« Er fing das Paket auf, das ihm zugeworfen wurde, und machte sich auf den Weg zum Aufzug.
Geräuschlos glitt er in die Tiefe. Die Tür des Lifts öffnete sich auf einen schmalen Steg hoch oben in dem ungeheuer großen Maschinenraum. Donovan lehnte sich über das Geländer und schaute hinunter. Die großen Generatoren waren in Betrieb und von den L-Röhren kam das leise Summen, das die ganze Station durchdrang.
Deutlich konnte er bei der Marsröhre die gewaltige leuchtende Gestalt Cuties erkennen, der aufmerksam die Robotergruppe beobachtete, die im Gleichtakt arbeitete.
Dann spannten sich plötzlich alle Muskeln in Donovans Körper. Die Robots, die neben der L-Röhre winzig klein erschienen, stellten sich vor ihr auf. Ihre Köpfe waren gesenkt, und langsam schritt Cutie vor ihrer Reihe auf und ab. Fünfzehn Sekunden vergingen, und dann fielen sie mit einem Lärm, der bedeutend lauter war als das Summen und Sausen, auf ihre Knie.
Donovan stöhnte auf, raste die schmale Treppe hinunter und auf die Gruppe zu. Seine Gesichtsfarbe glich dem Rot seiner Haare. Mit geballten Fäusten fuchtelte er wütend in der Luft herum.
»Was, zum Teufel, soll denn das bedeuten, ihr gehirnlosen Klumpen? Los! An die Arbeit! Wenn ihr diese L-Röhre nicht auseinandergenommen, gereinigt und wieder zusammengesetzt habt, ehe der Tag um ist, werde ich eure Gehirne mit Wechselstrom zum Platzen bringen.«
Nicht ein einziger Robot rührte sich.
»Aufstehen!« brüllte er.
Langsam gehorchte Cutie. Seine photoelektrischen Augen waren vorwurfsvoll auf den Erdenmenschen gerichtet.
»Es gibt keinen Meister außer dem Meister«, sagte er, »und QT1 ist sein Prophet.«
»Was?« Donovan spürte, daß zwanzig Paare mechanischer Augen auf ihn gerichtet waren, und hörte, wie zwanzig harttönende Stimmen feierlich deklamierten:
»Es gibt keinen Meister außer dem Meister, und QT1 ist sein Prophet.«
»Es tut mir leid«, bemerkte Cutie in diesem Augenblick, »daß meine Freunde jetzt einem Höheren gehorchen als Ihnen.«
»So sehen sie gerade aus. Mach, daß du hier herauskommst! Mit dir rechne ich nachher ab. Mit diesen lebenden Puppen aber tue ich es jetzt sofort.«
Langsam schüttelte Cutie seinen schweren Kopf. »Es tut mir leid, aber Sie begreifen immer noch nicht. Dies hier sind Robots – was bedeutet, daß sie vernunftbegabte Wesen sind. Sie erkennen jetzt den Meister, nachdem ich ihnen die Wahrheit gepredigt habe. Alle Robots tun es. Sie nennen mich ihren Propheten.« Sein Kopf neigte sich. »Ich bin es nicht wert, – aber vielleicht…«
Donovan fand seine Stimme wieder und bediente sich ihrer. »Wirklich und wahrhaftig? Ist das nicht ganz besonders reizend? Ist das nicht ganz herrlich? Laß dir von mir nur eines sagen, mein Bronzegorilla. Es gibt keinen Meister und keinen Propheten und gar keine Frage, wer hier befiehlt. Verstanden?« Seine Stimme wurde zum Gebrüll. »Jetzt mach, daß du rauskommst!«
»Ich gehorche nur dem Meister.«
»Den Meister soll der Teufel holen.« Donovan spuckte auf die Röhre. »Das hier für den Meister. Tu, was ich dir sage!«
Cutie sagte nichts, noch sagte
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