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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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aber ohne Zweifel betreffen sie Dr. Lanning. Dein Zaudern ist töricht, denn sobald du dich gefaßt hast, werde ich doch wissen, was du eigentlich fragen willst.«
    Der Mathematiker strich sich mit der Hand übers Haar, wie er es zuweilen tat. »Lanning ist beinahe siebzig Jahre alt«, sagte er, als erkläre er damit alles.
    »Das weiß ich.«
    »Fast dreißig Jahre lang ist er nun Direktor dieses Werkes.«
    Herbie nickte.
    »Na schön« – Bogerts Stimme wurde einschmeichelnd –, »du weißt doch sicherlich, ob er sich mit dem Gedanken trägt, sich zur Ruhe zu setzen. Ich meine aus Gesundheitsgründen oder vielleicht, weil…«
    »Ich verstehe«, sagte Herbie, und nichts weiter.
    »Nun – also weißt du es oder weißt du’s nicht?«
    »Selbstverständlich weiß ich es.«
    »Dann – äh – könntest du’s mir dann sagen?«
    »Nachdem du mich fragst – ja.« Der Robot sprach völlig geschäftsmäßig. »Er hat bereits sein Amt niedergelegt.«
    »Was!« Der Ausruf kam wie eine Explosion und war fast unartikuliert. Der große Kopf des Wissenschaftlers neigte sich weit nach vorne. »Sag das noch einmal!«
    »Er hat bereits sein Amt niedergelegt«, kam die gelassene Wiederholung des Satzes. »Allerdings ist sein Rücktritt noch nicht in Kraft getreten. Er wartet – wie soll ich sagen – auf die Lösung meines Problems. Wenn die gefunden ist, wird er sein Amt seinem Nachfolger übertragen.«
    Bogert atmete hart aus. »Und dieser Nachfolger – wer ist denn das?« Er stand nun ganz nahe vor Herbie. Wie fasziniert schaute er in die ausdruckslosen blaßroten photoelektrischen Zellen, die des Robots Augen waren.
    Langsam kamen die Worte: »Du bist der nächste Direktor.«
    Bogerts Muskeln entspannten sich. Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Gut, daß ich das weiß. Darauf hab ich gehofft und gewartet. Vielen Dank, Herbie.«
    In dieser Nacht blieb Bogert bis fünf Uhr morgens am Schreibtisch, und um neun Uhr war er bereits wieder da. Das Fach, in dem die Nachschlagewerke standen, leerte sich. Eines nach dem anderen wurde von Bogert zu Rate gezogen. In mikroskopischen Beträgen vergrößerte sich der Stoß von Berechnungen, der vor ihm lag, während der Haufen zerknüllten Papiers zu seinen Füßen allmählich zu einem kleinen Hügel wurde.
    Genau um zwölf Uhr mittags hatte er die letzte Seite seiner Kalkulationen vor sich liegen. Gähnend rieb er sich die entzündeten Augen und zuckte mit den Schultern. »Mit jeder Minute wird diese Sache toller. Der Teufel soll’s holen.«
    Er hörte das Geräusch einer sich öffnenden Tür, wandte sich um und begrüßte den eintretenden Lanning mit einem Kopfnicken. Der Direktor, der natürlich sofort die Unordnung bemerkte, runzelte die Brauen.
    »Irgendwelche neuen Gesichtspunkte?« fragte er.
    »Nein«, kam die trotzige Antwort. »Sind die alten vielleicht nicht gut genug?«
    Lanning machte sich gar nicht die Mühe zu antworten, noch irgend etwas anderes zu tun, als einen flüchtigen Blick auf das oberste Blatt der Kalkulationen zu werfen, die auf Bogerts Pult lagen. Seine nächsten Worte kamen hinter einer Streichholzflamme hervor, mit der er sich eine Zigarre anzündete.
    »Hat Calvin Ihnen erzählt, daß der Robot ein mathematisches Genie ist? Aber wirklich ein Genie?«
    Der andere schnaubte laut. »Ich hab’s gehört. Calvin sollte sich aber lieber ihrer Robotpsychologie widmen. Ich habe Herbie hinsichtlich seiner mathematischen Kenntnisse geprüft. Schon beim Zahlenrechnen hat er Mühe.«
    »Calvins Berichte lauten aber ganz anders.«
    »Sie ist verrückt.«
    »Und auch mein Eindruck ist ein völlig anderer.« Die Augen des Direktors wurden klein und gefährlich.
    »Sie!« Bogerts Stimme wurde hart. »Worüber reden Sie eigentlich?«
    »Ich habe Herbie den ganzen Morgen geprüft, und er kann Dinge tun – ich meine auf mathematischem Gebiet –, von denen Sie überhaupt keine Ahnung haben.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Sie scheinen skeptisch.« Lanning zog ein Stück Papier aus seiner Westentasche und faltete es auseinander. »Dies ist ja nicht meine Handschrift, das sehen Sie wohl, was?«
    Bogert studierte die eckigen Zahlen und Zeichen, die das ganze Papier bedeckten. »Hat Herbie dies geschrieben?«
    »Jawohl. Und wie Sie vielleicht feststellen werden, hat er an der Zeitintegration der Gleichung 22 gearbeitet. Er kommt« – und Lanning klopfte mit einem gelben Fingernagel auf die vor Bogert liegenden Kalkulationen – »zu gleichen

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