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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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immer
überfüllter wurde.«
    Baley unterbrach ihn. »Überfüllter? Ich dachte,
alle Spacer betrieben Geburtenkontrolle?«
    »Solarier tun das. Aber die Äußeren Welten im
allgemeinen sind da recht lasch. Nexon hatte zu der Zeit, von der ich
spreche, bereits zwei Millionen Bewohner. Das führte zu
derartiger Überfüllung, daß es sich als notwendig
erwies, die Zahl der Roboter einzuschränken, die einzelne
Familien besitzen durften. Also kam es dazu, daß sich einige
Nexonier, die sich das leisten konnten, Sommerhäuser auf Solaria
bauten, einer Welt, die schon damals fruchtbar war, ein
gemäßigtes Klima und keinerlei gefährliche Tierwelt
besaß.
    Die Siedler auf Solaria konnten Nexon immer noch ohne große
Schwierigkeiten erreichen und konnten, solange sie sich auf Solaria
befanden, ganz so leben, wie es ihnen Spaß machte. Sie konnten
so viele Roboter benutzen, wie sie sich leisten konnten oder für
notwendig hielten. Ihre Anwesen konnten so groß sein, wie sie
das wünschten, da auf einem leeren Planeten der Platz
überhaupt keine Rolle spielte und mit unbeschränkter
Roboterzahl auch die Erschließung des Planeten problemlos
war.
    Es gab bald so viele Roboter, daß sie mit Radioverbindung
ausgerüstet wurden; und das war der Anfang unserer
berühmten Roboter-Industrien. Wir begannen neue
Sonderausführungen zu entwickeln, neue Ansätze, neue
Einsatzmöglichkeiten. Die Zivilisation diktiert die Erfindung
– ich glaube, das ist ein Satz, den ich geprägt habe.«
Er schmunzelte.
    Ein Roboter, der auf irgendeinen Befehl reagierte, den Baley
hinter der Stuhllehne nicht sehen konnte, brachte Quemot ein
Getränk ähnlich dem, das Baley serviert worden war. Baley
bekam keines, und er beschloß, auch um keines zu bitten.
    Quemot fuhr fort: »Die Vorteile des Lebens auf Solaria waren
für alle, die sich näher damit befaßten, offenkundig.
Solaria kam in Mode. Daraufhin errichteten weitere Nexonier dort
Häuser, und Solaria wurde zu etwas, was ich einen
›Villen-Planet‹ nennen möchte. Und mit der Zeit
gewöhnten sich mehr und mehr Siedler daran, das ganze Jahr auf
dem Planeten zu verbringen und ihre Geschäfte auf Nexon durch
Bevollmächtigte erledigen zu lassen. Roboter-Fabriken wurden auf
Solaria errichtet. Dann fing man an, die Farmen und Bergwerke
intensiver zu betreiben, und bald waren die ersten
Exportgeschäfte möglich.
    Kurz gesagt, Mr. Baley, es wurde bald klar, daß Solaria in
höchstens einem Jahrhundert ebenso überfüllt sein
würde, wie Nexon das gewesen war. Es schien einfach
lächerlich und verschwenderisch, eine solche neue Welt zu finden
und sie dann aus mangelnder Voraussicht wieder zugrunde zu
richten.
    Um Ihnen jetzt eine ganze Menge komplizierter politischer
Entwicklungen zu ersparen, brauche ich nur noch zu sagen, daß
es Solaria gelang, unabhängig zu werden, ohne daß es dazu
kriegerischer Auseinandersetzungen bedurfte. Wir waren den
Äußeren Welten als Lieferquelle für spezialisierte
Roboter nützlich, und das verschaffte uns Freunde und half uns
natürlich auch.
    Sobald wir die Unabhängigkeit errungen hatten, war es unsere
erste Sorge, sicherzustellen, daß die Bevölkerung nicht
über ein vernünftiges Maß hinauswuchs. Wir regulieren
die Einwanderung und die Geburtenzahl rigoros und erfüllen uns
alle unsere Bedürfnisse, indem wir die Zahl der von uns
eingesetzten Roboter steigern und sie für immer vielseitigere
Aufgaben benützen.«
    Baley unterbrach ihn. »Warum haben die Solarianer so starke
Einwände dagegen, einander zu sehen?« Die
Soziologie-Vorlesung des anderen hatte ihn etwas verstimmt.
    Quemot spähte um seine Stuhllehne herum und zog sich gleich
darauf wieder zurück. »Das folgt ganz unvermeidbar aus dem,
was ich Ihnen gesagt habe. Wir haben riesige Anwesen. Anwesen von
zehntausend Quadratmeilen sind durchaus nicht ungewöhnlich,
obwohl die größtenteils brachliegende Flächen
umfassen. Mein Anwesen zum Beispiel umfaßt
neunhundertfünfzig Quadratmeilen, aber davon ist alles nutzbares
Land.
    Jedenfalls wird die Stellung eines Menschen in der Gesellschaft in
erster Linie durch die Größe seines Anwesens bestimmt. Und
eine Eigenschaft eines großen Anwesens ist die: Man kann
völlig ziel- und planlos auf seinem Land herumwandern, ohne
daß die Gefahr besteht, daß man das Territorium eines
Nachbarn betritt und so seinem Nachbarn begegnen könnte.
Verstehen Sie?«
    Baley zuckte die Achseln. »Ich denke schon.«
    »Um es kurz zu machen: Ein Solarianer setzt seinen

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