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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Baley auf, und ihre Augen schienen Lob und Zustimmung zu
erwarten.
    Baleys Reaktion mußte wohl ihren Erwartungen entsprochen
haben, obwohl er nichts sagte. Er drehte sich langsam herum und
versuchte das, was er sah, zu begreifen, denn er sah nur Licht, aber
keinerlei körperlichen Gegenstände.
    Die Lichtkleckse saßen auf Podesten, die sie umgaben. Sie
waren wie lebende Geometrie: Linien und Kurven aus Farbe, die sich in
ein Ganzes verschlangen und doch ihre eigene Identität
behielten. Und jedes dieser Lichtgebilde unterschied sich von allen
anderen.
    Baley suchte nach den passenden Worten und sagte: »Soll das
etwas darstellen?«
    Gladia lachte mit ihrer angenehmen Altstimme. »Das bedeutet
das, was Sie hineindenken. Es sind nur Lichtgebilde, die Sie
vielleicht zornig oder glücklich oder neugierig machen, oder was
auch immer eben ich empfunden habe, als ich das jeweilige
Stück entworfen habe. Ich könnte eines für Sie machen,
eine Art Porträt. Aber wahrscheinlich wäre es nicht
besonders gut, weil ich ja nur improvisieren würde.«
    »Würden Sie das tun? Das würde mich
interessieren.«
    »Also gut«, sagte sie und ging mit schnellen Schritten
auf eine Lichtgestalt in einer Ecke des Raumes zu, wobei sie ganz
dicht an ihm vorüberging. Aber sie schien es nicht zu
bemerken.
    Sie berührte etwas an dem Sockel des Lichtgebildes, und der
Lichtschein darüber erlosch, als hätte es ihn nie
gegeben.
    Baley hielt den Atem an und sagte: »Tun Sie das
nicht!«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich mochte es ohnehin nicht mehr.
Jetzt will ich all die anderen nur etwas dunkler machen, damit sie
mich nicht ablenken.« Sie klappte an einer der sonst leeren
Wände etwas auf und betätigte einen Schalter. Die Farben
verblaßten so, daß man sie kaum noch wahrnehmen
konnte.
    »Macht das nicht ein Roboter?« fragte Baley. »Ich
meine, Schalter drehen.«
    »Pst!« sagte sie ungeduldig. »Ich lasse hier keine
Roboter rein. Das gehört nur mir.« Sie sah ihn an
und runzelte die Stirn. »Ich kenne Sie nur noch nicht gut genug.
Das ist das Problem.«
    Sie sah den Sockel nicht an, aber ihre Finger ruhten locker auf
seiner glatten Oberfläche. Alle zehn Finger waren leicht
gekrümmt, angespannt, warteten.
    Jetzt bewegte sich ein Finger und beschrieb einen kleinen Bogen,
und ein tiefgelbes Leuchten wuchs an wie ein Strich und stand
plötzlich schräg in der Luft. Der Finger bewegte sich ein
Stückchen zurück, und das Licht verlor etwas an
Intensität.
    Sie sah es prüfend an. »So ist es wohl richtig. Eine Art
Stärke ohne Gewicht.«
    »Jehoshaphat!« sagte Baley.
    »Sind Sie jetzt beleidigt?« Ihre Finger hoben sich, und
der gelbe Lichtbalken blieb in der Luft hängen.
    »Nein, ganz und gar nicht. Aber was ist das? Wie machen Sie
das?«
    »Das ist schwer zu erklären«, sagte Gladia und sah
den Sockel nachdenklich an. »Ich verstehe das nämlich
genaugenommen selbst nicht richtig. Man hat mir gesagt, es sei eine
Art optischer Illusion. Es werden Kraftfelder auf verschiedenen
Energieniveaus errichtet. In Wirklichkeit sind das Auswüchse des
Hyperraums mit völlig anderen Eigenschaften als der normale
Raum. Je nach dem Energieniveau sieht das menschliche Auge Licht in
verschiedenen Farben und Schattierungen. Die Schattierungen und
Farben werden von der Wärme meiner Finger an entsprechenden
Punkten des Sockels gesteuert. Und in den Sockeln sind alle
möglichen Kontrollen.«
    »Sie meinen, wenn ich den Finger da hinlegte…«
Baley trat vor, und Gladia machte ihm Platz. Er legte etwas
zögernd den Zeigefinger auf den Sockel und spürte ein
schwaches Pulsieren.
    »Nur zu! Bewegen Sie den Finger ruhig, Elijah«, sagte
Gladia.
    Das tat Baley, und ein schmutziggrauer Lichtfleck entstand,
berührte den gelben Balken und durchdrang ihn. Baley zog den
Finger sofort zurück, und Gladia lachte, wurde aber dann gleich
wieder ernst.
    »Ich hätte nicht lachen sollen«, sagte sie.
»Das ist wirklich sehr schwierig, selbst für Leute, die es
schon oft versucht haben.« Ihre Hand bewegte sich ganz locker
und viel zu schnell, als daß Baley der Bewegung hätte
folgen können. Und die Monstrosität, die er erzeugt hatte,
verschwand und ließ den gelben Lichtbalken wieder unbehindert
erstrahlen.
    »Wie haben Sie das gelernt?« fragte Baley.
    »Ich habe es einfach immer wieder versucht. Wissen Sie, das
ist eine neue Kunstform, und nur ein oder zwei Leute wissen wirklich,
wie man…«
    »Und Sie sind die Beste«, sagte Baley ernst. »Auf
Solaria ist jeder

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