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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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geschrieben: ›Wer
gar keine Fehler hat, ist voller Fehler.‹«
    »Niemand würde einen Menschen töten, nur weil er zu
gut ist«, sagte Klorissa und runzelte die Stirn.
    »Da wissen Sie aber wenig«, sagte Baley und fuhr dann,
ohne näher darauf einzugehen, fort: »Dr. Delmarre
wußte um eine Verschwörung auf Solaria – oder glaubte
wenigstens darum zu wissen; eine Verschwörung, die einen
Überfall auf den Rest der Galaxis zum Zwecke der Eroberung
vorbereitete. Er war daran interessiert, das zu verhindern. Aus
diesem Grunde könnten es die Verschwörer für notwendig
gefunden haben, ihn zu beseitigen. Jeder der hier Anwesenden
könnte Mitglied der Verschwörung sein,
selbstverständlich unter Einschluß von Mrs. Delmarre, aber
auch unter Einschluß des diensttuenden Leiters der
Sicherheits-Abteilung, Corwin Attlebish.«
    »Ich?« sagte Attlebish ungerührt.
    »Sie haben jedenfalls versucht, meine Ermittlungen zu
beenden, sobald Sie infolge Gruers Mißgeschick das Sagen
hatten.«
    Baley nippte ein paarmal an seinem Getränk, das unmittelbar
aus dem ursprünglichen Behälter stammte und von keines
Menschen Hand (mit Ausnahme seiner eigenen) berührt worden war
(und auch nicht von Roboterhänden) und sammelte seine
Kräfte. Bis jetzt war dies ein Spiel, in dem man Geduld an den
Tag legen mußte, und er war dankbar, daß die Solarianer
sich von ihm die Wahl der Waffen hatten aufzwingen lassen. Wenn es
darum ging, sich mit Leuten aus der Nähe auseinanderzusetzen,
fehlte ihnen die Erfahrung der Erdenmenschen. Sie waren keine
Nahkämpfer.
    »Als nächstes zum Thema Gelegenheit«, sagte er.
»Es herrscht die allgemeine Ansicht, daß nur Mrs. Delmarre
Gelegenheit zur Tat hatte, da nur sie sich ihrem Mann persönlich
und körperlich nähern konnte.
    Sind wir dessen so sicher? Angenommen, jemand anders als Mrs.
Delmarre hätte sich entschlossen, Dr. Delmarre zu töten?
Würde ein solch verzweifelter Entschluß nicht das
Unbehagliche an der persönlichen Nähe eines anderen
zweitrangig erscheinen lassen? Wenn irgend jemand von Ihnen
vorhätte, einen Mord zu begehen, würden Sie dann nicht die
persönliche Anwesenheit Ihres Opfers lange genug ertragen, um
Ihre Tat durchzuführen? Könnten Sie sich nicht in die
Delmarre-Villa schleichen…«
    Attlebish unterbrach ihn eisig. »Sie wissen gar nichts
darüber, Erdenmensch. Ob wir das tun würden oder nicht, hat
nichts zu besagen. Tatsache ist, daß Dr. Delmarre es nicht
zugelassen hätte, das kann ich Ihnen versichern. Wenn jemand in
seine persönliche Nähe gekommen wäre,
gleichgültig, wie wertvoll und wie lang eine Freundschaft
zwischen ihnen bestanden haben mochte, würde Dr. Delmarre ihm
befohlen haben, wegzugehen, und wenn nötig, Roboter gerufen
haben, um ihm dabei behilflich zu sein, den Betreffenden
hinauszuwerfen.«
    »Richtig«, sagte Baley, »falls Dr. Delmarre
gewußt hätte, daß der Betreffende persönlich
anwesend ist.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte Dr. Thool überrascht
und mit zitternder Stimme.
    »Als Sie Mrs. Delmarre am Ort des Verbrechens
behandelten«, erwiderte Baley und sah dem Arzt dabei in die
Augen, »nahm sie an, Sie würden sie sichten, bis Sie sie
dann tatsächlich berührt haben; das hat sie mir gesagt, und
das glaube ich auch. Ich selbst bin nur das Sehen gewöhnt. Als
ich in Solana eintraf und zum ersten Mal Sicherheits-Chef Gruer sah,
nahm ich an, ich würde ihn sehen. Als Gruer am Ende unseres
Gesprächs buchstäblich verschwand, hat mich das völlig
überrascht.
    Und jetzt nehmen Sie das Gegenteil an. Nehmen Sie an, daß
ein Mensch sein ganzes Erwachsenenleben lang nur gesichtet hat;
daß er nie jemanden gesehen hat, nur zu seltenen Gelegenheiten
seine Frau. Und jetzt nehmen Sie an, jemand anders als seine Frau
würde persönlich auf ihn zukommen; würde er da nicht
automatisch annehmen, daß es um Sichten geht, besonders wenn
vorher ein Roboter angewiesen worden war, Delmarre davon zu
verständigen, daß ein Sichtkontakt hergestellt werden
sollte?«
    »Keine Minute würde er das glauben«, sagte Quemot.
»Die Gleichheit des Hintergrundes würde es
verraten.«
    »Vielleicht. Aber wie viele von Ihnen bemerken den
Hintergrund jetzt? Es würde mindestens eine Minute dauern, ehe
Dr. Delmarre bemerkte, daß etwas nicht stimmte. Und in der Zeit
könnte sein Freund, wer auch immer er war, auf ihn zugehen, eine
Keule heben und ihn damit niederschlagen.«
    »Unmöglich!« sagte Quemot hartnäckig.
    »Ich glaube nicht«, sagte Baley. »Ich

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