Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Reise per Flugzeug durchzuführen, das Ganze besonders dringend erscheinen ließ. Zum Teil war es der Gedanke an das Flugzeug; einfach das. Trotzdem war das nur der Anfang seines Unbehagens gewesen, und das hatte er bislang noch leicht unterdrücken können.
    Schließlich war Lije Baley schon viermal mit dem Flugzeug gereist. Einmal hatte er sogar den ganzen Kontinent überquert. Und so betrachtet, würde das, wenn auch eine Flugreise nie angenehm ist, wenigstens kein völliger Schritt ins Unbekannte sein.
    Und dann würde die Reise von New York nach Washington nur eine Stunde in Anspruch nehmen. Der Start würde auf Piste 2 New York erfolgen, die wie alle offiziellen Pisten ordentlich umschlossen war, mit einer Schleuse, die sich erst dann der ungeschützten Atmosphäre öffnete, nachdem die Fluggeschwindigkeit erreicht war. Und ankommen würde der Flug auf Piste 5 Washington, die ähnlich geschützt war.
    Außerdem würde es in dem Flugzeug, wie Baley wohl wußte, keine Fenster geben. Das Flugzeug würde gut beleuchtet sein, es würde anständiges Essen geben und alle notwendigen Bequemlichkeiten. Der radiogesteuerte Flug würde ganz glatt verlaufen; man würde die Bewegung kaum wahrnehmen, sobald das Flugzeug einmal in der Luft war.
    All das erklärte er sich und Jessie, seiner Frau, die noch nie geflogen war und die an solche Dinge voll Angst und Schrecken heranging.
    »Aber ich mag es nicht, daß du ein Flugzeug nimmst, Lije«, sagte sie. »Das ist unnatürlich. Warum kannst du nicht die Expreßways nehmen?«
    »Weil das zehn Stunden dauern würde.« Baleys langes Gesicht blickte etwas mürrisch. »Und weil ich der Polizeibehörde der City angehöre und die Anweisungen meiner Vorgesetzten befolgen muß. Zumindest wenn ich als C-6 eingestuft bleiben möchte.«
    Dagegen war nichts zu sagen.
     
    Baley nahm das Flugzeug und richtete seine Augen fest auf den Nachrichtenstreifen, der sich gleichmäßig und beständig aus dem in Augenhöhe angebrachten Spender abspulte. Die City war stolz auf diesen Dienst: Nachrichten, Glossen, Witze, Informationstexte, gelegentlich eine Kurzgeschichte. Eines Tages würde Film anstelle der Streifen treten, hieß es, da das Tragen eines Betrachtungsgerätes den Passagier noch wirksamer von seiner Umgebung ablenken würde.
    Baley ließ den sich abspulenden Streifen nicht aus den Augen, nicht nur um sich abzulenken, sondern auch weil die Etikette es verlangte. In dem Flugzeug befanden sich fünf weitere Passagiere (er konnte nicht umhin, wenigstens das zur Kenntnis zu nehmen), und jeder von ihnen hatte sein ganz persönliches Recht auf das Maß an Furcht und Besorgnis, das ihn sein Wesen und seine Erziehung empfinden ließ.
    Baley wäre es ganz sicher nicht recht gewesen, wenn sich ein anderer in sein Unbehagen hineingedrängt hätte. Er wollte nicht, daß fremde Augen das Weiß seiner Knöchel sahen, wo seine Hände sich an der Armlehne festklammerten. Und auch der feuchte Fleck, den sie hinterlassen würden, wenn er sie wegnahm, war einzig und allein seine Angelegenheit.
    Er sagte sich: Ich bin umschlossen. Dieses Flugzeug ist nichts anderes als eine kleine City.
    Aber er machte sich nichts vor. Zu seiner Linken war ein Zoll Stahl; das konnte er mit dem Ellbogen fühlen. Und dahinter – nichts…
    Nun, Luft! Aber das war in Wirklichkeit natürlich nichts.
    Tausend Meilen davon in einer Richtung. Tausend in der anderen. Und eine Meile, vielleicht zwei nach unten.
    Fast wünschte er sich, gerade nach unten sehen zu können und damit die Oberseite der im Boden eingegrabenen Cities zu sehen, über die er hinwegflog: New York, Philadelphia, Baltimore, Washington. Er stellte sich die aneinandergereihten flachen Kuppeln vor, die er nie gesehen hatte, von deren Existenz er aber wußte. Und unter ihnen, vielleicht eine Meile tief unter der Erde und Dutzende von Meilen nach allen Richtungen reichend, mußten die Cities sein.
    Die endlosen, an Waben erinnernden Korridore der Cities, dachte er, in denen Menschen lebten; Wohnungen, Gemeinschaftsküchen, Fabriken, Expreßways – alle behaglich und warm und von menschlichem Leben geprägt.
    Und er selbst befand sich in einem kleinen Projektil aus Metall, isoliert in der kalten Luft und bewegte sich durch Leere.
    Seine Hände zitterten, und er zwang seine Augen, sich auf den Papierstreifen zu konzentrieren. Und dann las er ein wenig.
    Es war eine kurze Geschichte, die sich mit galaktischer Forschung befaßte, und ganz offensichtlich war der Held

Weitere Kostenlose Bücher