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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Bei dem Gedanken sah er vor seinem geistigen Auge bereits die Notunterkünfte und spürte den Geschmack des Hefebreis im Mund. Und dann erinnerte er sich an seinen Vater.
    Sein Vater war Atomphysiker gewesen, mit einer Einstufung in einem der obersten Ränge der City. Es hatte einen Unfall in dem Kraftwerk gegeben, und sein Vater hatte die Verantwortung dafür übernehmen müssen. Man hatte ihn degradiert. Baley kannte die Einzelheiten nicht; er war damals erst etwa ein Jahr alt gewesen.
    Aber an die Notunterkünfte erinnerte er sich, in denen er seine Kindheit verbracht hatte; an das Leben in den trostlosen Gemeinschaftssälen, das manchmal unerträglich gewesen war. An seine Mutter konnte er sich überhaupt nicht erinnern; sie hatte nicht mehr lange gelebt. Sehr gut erinnerte er sich dagegen an seinen Vater, ein menschliches Wrack, mürrisch und verloren, der gelegentlich in heiseren Satzfetzen von der Vergangenheit redete.
    Sein Vater starb, immer noch ohne Rang, als Lije acht Jahre alt war. Der junge Baley und seine zwei älteren Schwestern wurden in das Sektions-Waisenhaus umquartiert. ›Kinder-Etage‹ nannte man das. Der Bruder seiner Mutter, Onkel Boris, war selbst zu arm, um das verhindern zu können.
    Also ging es hart weiter. Und es war auch hart, die Schule zu absolvieren, ohne vom Vater überkommene Rangprivilegien, die den Weg etwas hätten ebnen können.
    Und jetzt mußte er mitten in einem wachsenden Krawall stehen und Männer und Frauen zur Ordnung weisen, die schließlich nur die Degradierung für sich selbst und die, die sie liebten, fürchteten, so wie er das selbst auch tat.
    Mit ausdrucksloser Stimme sagte er zu der Frau, die sich zur Wortführerin der anderen gemacht hatte: »Wir wollen doch keine Schwierigkeiten machen, Lady. Die Verkäufer tun Ihnen nicht weh.«
    »Sicher haben die mir nicht weh getan«, tönte die Frau im schrillen Diskant. »Das werden die auch nicht. Glauben Sie etwa, ich lasse zu, daß die mich mit ihren kalten, schmierigen Fingern anfassen? Als ich hier hereinkam, habe ich erwartet, daß man mich wie einen Menschen behandelt. Ich bin Bürgerin dieser City. Ich habe das Recht, von Menschen bedient zu werden. Und, hören Sie, ich habe zwei Kinder, die auf das Abendessen warten, und die können ohne mich nicht in die Sektions-Küche gehen – als wären sie Waisen. Ich muß hier raus.«
    »Nun«, sagte Baley, der spürte, daß sein Temperament im Begriff war, mit ihm durchzugehen, »wenn Sie sich hätten bedienen lassen, wären Sie inzwischen schon draußen. Sie machen hier für nichts und wieder nichts Ärger. Kommen Sie schon!«
    »Ich muß schon sagen!« Die Frau schien sichtlich erschüttert. »Sie glauben wohl, Sie können mit mir reden wie mit Dreck. Es wird wirklich Zeit, daß die Regierung mal kapiert, daß Roboter nicht alles sind. Ich muß hart arbeiten und habe meine Rechte.« Und so ging es immer weiter.
    Baley hatte das Gefühl, nicht mehr weiter zu wissen. Die Situation war außer Kontrolle. Selbst wenn die Frauen sich doch noch damit einverstanden erklärten, sich bedienen zu lassen, würde das das Problem der murrenden Menge draußen nicht lösen.
    Inzwischen drängten sich ganz bestimmt hundert Menschen vor dem Eingang. In den wenigen Minuten, seit die Polizeibeamten den Laden betreten hatten, hatte sich die Menge verdoppelt.
    »Wie geht man in einem solchen Fall gewöhnlich vor?« fragte R. Daneel plötzlich.
    Baley zuckte zusammen. »Das ist kein gewöhnlicher Fall.«
    »Was sagt das Gesetz?«
    »Die Rs sind diesem Schuhgeschäft ordnungsgemäß zugewiesen worden. Es sind lizenzierte Verkäufer. Daran ist nichts Illegales.«
    Sie sprachen im Flüsterton. Baley versuchte eine etwas drohende Amtsmiene aufzusetzen. Olivaws Gesichtsausdruck war wie immer unergründlich.
    »In dem Fall«, sagte R. Daneel, »sollten Sie der Frau befehlen, sich bedienen zu lassen oder hinauszugehen.«
    Baleys Mundwinkel hoben sich leicht. »Wir haben es hier mit einem Mob zu tun, nicht mit einer Frau. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als Verstärkung zu rufen.«
    »Es sollte nicht nötig sein, daß Bürger mehr als einen Beamten des Gesetzes benötigen, der anweist, was zu geschehen hat«, sagte Daneel.
    Er wandte sein breites Gesicht dem Geschäftsführer zu. »Öffnen Sie das Kraftfeld!«
    Baleys Arm zuckte vor, um R. Daneel an der Schulter zu packen und ihn herumzureißen. Doch dann hielt er inne. Wenn in diesem Augenblick zwei Beamte eine offene Auseinandersetzung

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