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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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gesagt, daß ich nichts getan habe. Ich hab’ nichts Unrechtes getan. Ich will keine Schuhe. Ich will nur nach Hause.«
    »Diese Frau hier«, fuhr Daneel fort, »wird im Geschäft bleiben. Sie wird sich bedienen lassen.«
    Er trat vor.
    Der Mob starrte ihn dumm an. Baley schloß die Augen. Seine Schuld war es nicht, dachte er verzweifelt. Hier wird es jetzt gleich Mord und Totschlag geben. Aber schließlich haben die mir ja einen Roboter als Partner aufgezwungen. Die haben ihm den gleichen Rang gegeben.
    Aber so würde das nicht gehen. Er glaubte es selbst nicht. Er hätte R. Daneel gleich zu Anfang aufhalten können. Er hätte jederzeit eine Streife rufen können. Statt dessen hatte er zugelassen, daß R. Daneel die Verantwortung übernahm, und hatte darüber feige Erleichterung empfunden.
    Als er sich einzureden versucht hatte, daß R. Daneels Persönlichkeit einfach die Situation beherrschte, hatte ihn so etwas wie Abscheu über die eigene Person erfüllt. Ein Roboter…
    Aber es erhob sich kein ungewöhnlicher Lärm: keine Schreie, keine Flüche, kein Stöhnen. Er schlug die Augen auf.
    Der Mob war im Begriff, sich zu zerstreuen.
    Der Geschäftsführer begann sich zu beruhigen, zog sich das Jackett zurecht, glättete sich das Haar und murmelte dem sich auflösenden Mob Unverständliches nach.
    Mit leiser werdendem Pfeifen fuhr ein Streifenwagen vor. Und Baley dachte: Natürlich, wenn alles vorbei ist.
    Der Geschäftsführer zupfte an seinem Ärmel. »Bitte, nicht noch mehr Ärger, Officer.«
    Und Baley sagte: »Es wird keinen Ärger geben.«
    Den Streifenwagen wegzuschicken, war leicht. Die Menschenansammlung war gemeldet worden, und irgend jemand hatte Alarm geschlagen. Sie kannten keine Einzelheiten und konnten sich selbst davon überzeugen, daß die Straße frei war. R. Daneel trat zur Seite und ließ sich nichts anmerken, als Baley den Streifenbeamten erklärte, was geschehen war, wobei er alles herunterspielte und R. Daneels Rolle völlig unterschlug.
    Nachher zog er R. Daneel zur Seite, hinter einen der mächtigen Stützpfeiler aus Eisenbeton.
    »Hören Sie«, sagte er, »ich versuche nicht etwa Ihnen die Schau zu stehlen, das verstehen Sie doch.«
    »Mir die Schau zu stehlen? Ist das eine Redensart hier auf der Erde?«
    »Ich habe Ihren Teil an dem Vorgefallenen nicht gemeldet.«
    »Ich kenne nicht alle Ihre Gebräuche. Auf meiner Welt ist ein vollständiger Bericht üblich. Aber vielleicht ist das auf Ihrer Welt nicht so. Jedenfalls ist eine Bürger-Rebellion abgewendet worden. Das ist das, worauf es ankommt, nicht wahr?«
    »So, ist es das? Jetzt hören Sie einmal zu!« Baley gab sich Mühe, seine Stimme so nachdrücklich klingen zu lassen, wie dies angesichts der Notwendigkeit, im Flüsterton zu sprechen, möglich war. »Tun Sie das nie wieder!«
    »Ich soll nie wieder darauf bestehen, daß das Gesetz eingehalten wird? Wenn ich das nicht tun soll, welchen Zweck erfülle ich dann?«
    »Bedrohen Sie nie wieder ein menschliches Wesen mit einem Blaster.«
    »Ich hätte unter keinen Umständen geschossen, Elijah, wie Sie sehr wohl wissen. Ich bin unfähig, einen Menschen zu verletzen. Aber wie Sie sehen, brauchte ich ja nicht zu schießen. Ich habe auch nicht erwartet, daß ich das müßte.«
    »Das war schieres Glück, daß Sie nicht schießen mußten. Gehen Sie dieses Risiko nie wieder ein. Die Schau hätte ich auch abziehen können…«
    »Schau abziehen? Was ist das?«
    »Schon gut. Sie werden gleich verstehen. Ich hätte selbst auch einen Blaster ziehen können. Ich hatte einen bei mir. Aber ich fühle mich nicht befugt, ein solches Risiko einzugehen, und Sie sind das auch nicht. Es war sicherer, Streifenwagen zu rufen, als hier den Helden zu spielen.«
    R. Daneel überlegte. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube, Sie haben unrecht, Partner Elijah. Als man mich über die menschlichen Eigenarten der Bewohner der Erde informierte, hat man mich auch drauf hingewiesen, daß Erdenmenschen im Gegensatz zu den Menschen der Äußeren Welten von Geburt an dazu erzogen sind, Autorität anzuerkennen. Offenbar ist dies eine Folge Ihrer Lebensweise. Ein Mann, der die Autorität genügend deutlich vertrat, reichte völlig aus, wie ich ja bewiesen habe. Ihr eigener Wunsch nach einem Streifenwagen war in Wirklichkeit nur ein Ausdruck des beinahe instinktiven Wunsches nach einer höheren Autorität, die Ihnen die Verantwortung abnehmen sollte. Ich gebe zu, daß das, was ich getan habe, auf meiner Heimatwelt

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