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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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erwähnen. Verstehen Sie das?«
    »Wenn Sie es so wünschen, Partner Elijah«, sagte R. Daneel ruhig, »aber dann wird unser Bericht weder vollständig noch genau sein.«
    »Nun, mag sein«, sagte Baley, »aber das wird niemandem schaden. Sie ist mit allen Informationen, die ihr zur Verfügung standen, zu uns gekommen, und ihren Namen jetzt zu erwähnen, bedeutet nur, daß sie in den Polizeiakten erscheint. Und ich will nicht, daß das geschieht.«
    »In dem Fall ganz sicher nicht, wenn wir sicher sind, daß keine weiteren Ermittlungen nötig sind.«
    »Soweit es sie betrifft, nicht. Das garantiere ich.«
    »Könnten Sie dann erklären, weshalb das Wort Isebel, der bloße Klang eines Namens, sie dazu veranlassen kann, ihre bisherigen Werte aufzugeben und sich völlig neue zu suchen? Mir ist die Motivation dafür schleierhaft.«
    Sie bewegten sich langsam durch den sich windenden, leeren Tunnel.
    »Das ist schwer zu erklären«, sagte Baley. »Isebel ist ein seltener Name. Eine Frau von sehr schlechtem Ruf hat ihn einmal getragen. Meine Frau hat das genossen. Das vermittelte ihr ein Gefühl nachempfundener Verruchtheit und bot den Ausgleich für ein sonst gleichförmig wohlanständiges Leben.«
    »Warum sollte denn eine den Gesetzen treue Frau den Wunsch empfinden, sich verrucht zu fühlen?«
    Baleys Gesicht zeigte die Andeutung eines Lächelns. »Frauen sind eben Frauen, Daneel. Jedenfalls habe ich etwas sehr Dummes getan. Ich habe in einem Augenblick der Gereiztheit darauf bestanden, daß die historische Isebel gar nicht so besonders verrucht war, und wenn überhaupt, dann eine gute Ehefrau. Ich habe das seither immer bedauert.
    Es stellte sich nämlich heraus«, fuhr er fort, »daß ich Jessie damit unglücklich gemacht hatte. Ich hatte ihr etwas verdorben, das sich nicht wiedergutmachen ließ. Was dann folgte, war vermutlich ihre Art, Rache zu nehmen. Ich kann mir vorstellen, daß sie den Wunsch verspürte, mich zu bestrafen, indem sie sich auf etwas einließ, das ich, wie sie wußte, nicht billigen würde. Ich will damit nicht sagen, daß das eine bewußte Entscheidung war.«
    »Kann man eine Entscheidung denn anders als bewußt treffen? Ist das denn kein Widerspruch?«
    Baley starrte R. Daneel an und verzweifelte bei dem Gedanken, er müsse einem Roboter so etwas Kompliziertes wie das Unterbewußtsein erklären. Statt dessen sagte er: »Davon abgesehen, hat die Bibel großen Einfluß auf das menschliche Denken und die menschlichen Gefühle.«
    »Was ist die Bibel?«
    Für einen Augenblick war Baley überrascht, und dann war er über sich selbst überrascht, daß er hatte überrascht sein können. Die Spacer lebten unter einer durch und durch mechanistischen, persönlichen Philosophie, und R. Daneel konnte nur das wissen, was die Spacer wußten, nicht mehr.
    So meinte er knapp: »Die Bibel ist das Heilige Buch etwa der Hälfte der Erdbevölkerung.«
    »Ich begreife die Bedeutung dieses Adjektivs hier nicht.«
    »Ich meine, daß man es hoch einschätzt. Verschiedene Teile dieses Buches enthalten, wenn man sie richtig interpretiert, einen Verhaltenscodex, der nach Ansicht vieler Menschen am besten für das Glück der Menschheit geeignet ist.«
    R. Daneel schien zu überlegen. »Ist dieser Codex in Ihre Gesetze eingearbeitet?«
    »Leider nicht. Der Codex eignet sich nicht dazu, durch Gesetze erzwungen zu werden. Es ist erforderlich, daß jedes Individuum ihm spontan gehorcht, aus dem Wunsch heraus, das zu tun. In gewissem Sinne ist das etwas Höheres, als irgendein Gesetz je sein kann.«
    »Höher als das Gesetz? Ist das kein Widerspruch in sich?«
    Baley lächelte schief. »Soll ich Ihnen einen Abschnitt aus der Bibel zitieren? Würde Sie das interessieren?«
    »Bitte, tun Sie das.«
    Baley verlangsamte ihre Fahrt und saß dann, als sie zum Stehen gekommen waren, einen Moment mit geschlossenen Augen da und erinnerte sich. Er hätte gerne das sonore Mittelenglisch der mittelalterlichen Bibel benutzt; aber Mittelenglisch wäre für R. Daneel nahezu unverständlich gewesen.
    Und so begann er, fast beiläufig, die Worte der modernen Überarbeitung gebrauchend, so als erzählte er eine Geschichte aus dem Alltagsleben und riefe nicht einen Bericht aus der fernsten Vergangenheit der Menschheit in die Gegenwart zurück: »Jesus ging an den Ölberg. Am Morgen jedoch fand er sich wieder im Tempel ein, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. Da bringen die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau, die

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