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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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ihr verwirrt nach. Schließlich trat der Roboter der Frau zur Seite, um zu warten. Die Frau betrat das Gebäude.
    »Aber sie kann doch da nicht hineingehen«, sagte Baley hilflos.
    »Warum nicht?« sagte Gremionis. »Das ist ein Gemeinschaftspersonal.«
    »Aber doch für Männer.«
    »Für jeden«, sagte Gremionis. Er schien völlig verwirrt.
    »Beide Geschlechter? Das kann doch sicher nicht Ihr Ernst sein?«
    »Natürlich ist das mein Ernst! Wie würden Sie es denn gerne haben? Ich verstehe das nicht.«
    Baley wandte sich ab. Noch vor wenigen Augenblicken hatte er gedacht, ein offenes Gespräch in einem Personal sei der Gipfel schlechten Geschmacks, der Gipfel der Dinge, die man einfach nicht tat. Wenn er versucht hätte, sich etwas noch Schlimmeres vorzustellen, wäre er ganz bestimmt nicht auf die Möglichkeit gekommen, in einem Personal einer Frau zu begegnen. Die Konvention auf der Erde forderte von ihm, daß er die Anwesenheit anderer Personen in den großen Gemeinschaftspersonals geflissentlich ignorierte, aber keine der je erfundenen Konventionen hätte ihn davon abhalten können zu wissen, ob eine Person, die an ihm vorbeiging, nun ein Mann oder eine Frau war.
    Was, wenn während seiner Anwesenheit in dem Personal eine Frau eingetreten wäre – beiläufig, gleichgültig –, so wie es diese hier gerade getan hatte? Oder, noch schlimmer, wenn er ein Personal betreten und bereits eine Frau vorgefunden hätte?
    Er konnte seine Reaktion nicht abschätzen. Er hatte nie über die Möglichkeit nachgedacht, geschweige denn je eine solche Situation erlebt, aber er empfand den Gedanken als völlig unerträglich.
    Und auch darauf hatten ihn die Buchfilme nicht vorbereitet.
    Er hatte jene Filme gesichtet, um seine Ermittlungen nicht in völliger Unwissenheit über das Leben auf Aurora beginnen zu müssen – und sie hatten ihn in völliger Unwissenheit aller wirklich wichtigen Dinge gelassen.
    Wie sollte er dann dieses dreifach verknotete Rätsel von Janders Tod in die Hand nehmen, wo er doch bei jedem Schritt aufs neue feststellte, wie groß seine Ignoranz war?
    Noch vor einem Augenblick hatte er Triumph über einen kleinen Sieg über die Schrecken des Draußen empfunden, während er sich jetzt wieder mit dem Gefühl totaler Ignoranz konfrontiert sah, Ignoranz, die selbst das Maß seiner Ignoranz betraf.
    Und in diesem Augenblick, während er darum kämpfte, sich kein Bild von der Frau zu machen, wie sie durch den Raum trat, den vor ganz kurzer Zeit er noch eingenommen hatte, war er der völligen Verzweiflung nahe.

 
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    Wieder sagte Giskard (und zwar in einer Art und Weise, die es möglich machte, Sorge aus seinen Worten herauszulesen – wenn schon nicht aus seinem Tonfall): »Fühlen Sie sich unwohl, Sir? Brauchen Sie Hilfe?«
    Baley murmelte: »Nein, nein. Ich bin schon in Ordnung – aber gehen wir hier weg! Wir sind den Leuten im Wege, die diesen Bau benutzen wollen.«
    Er ging mit schnellen Schritten auf den Schweber zu, der neben dem Kiesweg parkte. Auf der anderen Seite stand ein kleines zweirädriges Fahrzeug mit zwei Sitzen, die hintereinander angeordnet waren. Baley vermutete, daß dies Gremionis’ Scooter war.
    Das Gefühl der Deprimiertheit und des Elends, das Baley empfand, wurde, das war ihm klar, noch durch die Tatsache verstärkt, daß er sich hungrig fühlte. Die Zeit des Mittagessens war schon lange verstrichen, und er hatte nicht gegessen.
    Er wandte sich Gremionis zu. »Wir können reden – aber, wenn es Ihnen nichts ausmacht, machen wir es doch beim Mittagessen. Ich meine, falls Sie nicht bereits gegessen haben – und falls es Ihnen nichts ausmacht, mit mir zu essen.«
    »Wo werden Sie essen?«
    »Ich weiß nicht. Wo ißt man denn im Institut?«
    »Nicht im Gemeinschaftsspeisesaal«, sagte Gremionis. »Dort können wir nicht reden.«
    »Gibt es eine Alternative?«
    »Kommen Sie in meine Niederlassung«, sagte Gremionis sofort. »Sie ist nicht besonders luxuriös. Ich bin keiner der großen Chefs. Aber ich habe immerhin ein paar brauchbare Roboter, und wir können einen ordentlichen Tisch decken – ich will Ihnen etwas sagen. Ich steige mit Brundij – das ist mein Roboter, wissen Sie – auf meinen Scooter, und Sie folgen mir. Sie werden langsam fahren müssen, aber meine Niederlassung ist nur einen knappen Kilometer von hier entfernt. Wir brauchen bloß zwei oder drei Minuten.«
    Er entfernte sich fast im Laufschritt. Baley blickte ihm nach und dachte, daß der Mann etwas

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