Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
sagte Baley nachdenklich.
»Aber schauen Sie doch«, sagte Gremionis schnell und eifrig. »Ich verstehe doch überhaupt nichts von Robotern, und niemand – Dr. Vasilia nicht und auch sonst niemand – hat mir etwas über sie gesagt – wie sie funktionieren, meine ich. Ich könnte einfach Jander nicht zerstört haben.«
Baley schien einen Augenblick lang tief in Gedanken versunken. Dann sagte er mit sichtlichem Widerstreben: »Ich kann nicht anders, ich muß Ihnen einfach glauben. Sicher, ich weiß nicht alles, und es ist auch möglich – ich sage das, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen –, daß entweder Sie oder Dr. Vasilia – oder Sie beide – lügen. Ich weiß überraschend wenig über das Intimleben der auroranischen Gesellschaft, und daher kann man mich möglicherweise sehr leicht täuschen. Und trotzdem muß ich Ihnen einfach glauben. Nichtsdestoweniger kann ich nicht mehr tun als Gladia sagen, daß Sie meiner Meinung nach völlig unschuldig sind. Aber ›meiner Meinung nach‹ muß ich sagen. Ich bin sicher, daß das für sie kräftig genug sein wird.«
»Dann muß ich mich damit wohl zufriedengeben«, sagte Gremionis niedergeschlagen. »Aber, falls das hilft, versichere ich Ihnen auf das Wort eines auroranischen Bürgers, daß ich unschuldig bin.«
Baley lächelte leicht. »Ich würde nicht einmal im Traum an Ihrem Wort zweifeln, aber meine Ausbildung zwingt mich dazu, mich einzig und allein auf objektive Beweise zu verlassen.«
Er stand auf, sah Gremionis einen Augenblick lang ernst an und meinte dann: »Sie sollten das, was ich jetzt sagen werde, ja nicht falsch verstehen, Mr. Gremionis. Ich nehme an, Sie sind deshalb daran interessiert, daß ich Gladia gegenüber diese Versicherung abgebe, weil Sie Ihre Freundschaft bewahren wollen.«
»Ja, das wünsche ich mir sehr, Mr. Baley.«
»Und Sie beabsichtigen auch, sich ihr bei geeigneter Gelegenheit wieder anzubieten?«
Gremionis wurde rot, schluckte sichtbar. »Ja, das will ich.«
»Darf ich Ihnen dann einen Rat geben? – Tun Sie es nicht!«
»Sie können Ihren Rat für sich behalten, wenn das alles ist, was Sie mir zu sagen haben. Ich habe nicht die Absicht, je aufzugeben.«
»Ich meine, Sie sollten auf die hier übliche Prozedur verzichten. Sie könnten in Betracht ziehen, einfach…« Baley wandte den Blick von ihm, unerklärlicherweise war ihm das, was er sagte, peinlich. »Die Arme um sie zu legen und sie zu küssen.«
»Nein«, sagte Gremionis voll Ernst. »Bitte, eine auroranische Frau würde das nicht ertragen und ebensowenig ein auroranischer Mann.«
»Mr. Gremionis, erinnern Sie sich daran, daß Gladia keine Auroranerin ist? Sie ist Solarianerin und mit anderen Gebräuchen und Traditionen aufgewachsen. An Ihrer Stelle würde ich es versuchen.«
Baleys ausdrucksloser Blick verbarg einen plötzlichen inneren Zorn. Was bedeutete Gremionis ihm, daß er ihm einen solchen Rat gab? Warum einem anderen etwas anraten, wonach er sich selbst sehnte?
Dreizehnter Teil
Amadiro
52
Baley wurde wieder geschäftsmäßig, und seine Stimme nahm einen tieferen Bariton an, als dies gewöhnlich der Fall war, als er sagte: »Mr. Gremionis, Sie haben vorher den Namen des Leiters des Robotikinstituts erwähnt. Können Sie mir den Namen noch einmal nennen?«
»Kelden Amadiro.«
»Und gäbe es eine Möglichkeit, ihn von hier aus zu erreichen?«
»Nun, ja und nein«, sagte Gremionis. »Sie können seine Sekretärin oder seinen Assistenten erreichen. Ich bezweifle, daß Sie ihn selbst erreichen werden. Wie ich höre, ist er ziemlich unnahbar. Ich kenne ihn natürlich nicht persönlich. Ich habe ihn zwar hie und da gesehen, aber gesprochen habe ich nie mit ihm.«
»Daraus schließe ich, daß er Sie nicht als Kleidungsdesigner oder für seine persönliche Körperpflege einsetzt?«
»Ich weiß nicht, ob er dafür überhaupt jemanden hat, und nach den wenigen Gelegenheiten zu schließen, wo ich ihn gesehen habe, kann ich Ihnen sagen, daß er ganz genauso aussieht. Aber es wäre mir lieb, wenn Sie diese Bemerkung nicht wiederholten.«
»Ich bin sicher, daß Sie recht haben, aber ich werde das vertraulich behandeln«, versicherte Baley. »Ich würde trotz seiner Unnahbarkeit gerne versuchen, ihn zu erreichen.
Wenn Sie hier ein Trimensicgerät haben – würde es Ihnen dann etwas ausmachen, wenn ich es dazu benutzte?«
»Brundij kann das Gespräch für Sie führen.«
»Nein, ich glaube, das sollte mein Partner Daneel tun –
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