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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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etwas.
    Und dann erinnerte er sich daran, daß der Blitz Bäume treffen und Menschen töten konnte. Er konnte sich nicht daran erinnern, je eine Schilderung gelesen zu haben, was man dabei empfand, wenn man von einem Blitz getroffen wurde, oder ob es irgendwelche Maßnahmen gab, um das zu verhindern. Seines Wissens war auf der Erde nie jemand vom Blitz getroffen worden.
    Er tastete sich an dem Baum entlang, von Furcht und Sorge gequält. Wie weit war halb um den Baum herum, so daß er sich in derselben Richtung weiterbewegte?
    Weiter!
    Das Unterholz wurde dichter, behinderte ihn. Es fühlte sich wie knochige Finger an, die nach ihm krallten und ihn festhielten. Er zerrte hartnäckig und hörte das Zerreißen von Stoff.
    Weiter!
    Seine Zähne klapperten, und er zitterte.
    Wieder ein Blitz. Kein schlechter. Einen Augenblick lang konnte er seine Umgebung wahrnehmen.
    Bäume! Eine Menge Bäume. Er war inmitten einer Baumgruppe. Waren viele Bäume in bezug auf Blitze gefährlicher als ein Baum?
    Er wußte es nicht.
    Würde es helfen, wenn er es vermied, einen Baum zu berühren?
    Auch das wußte er nicht. Tod durch Blitzschlag war in den Citys einfach kein Faktor, und die historischen Romane, in denen so etwas gelegentlich erwähnt wurde, enthielten keine Einzelheiten.
    Er blickte zum dunklen Himmel auf und spürte die Nässe, die herunterkam. Er wischte sich mit feuchten Händen das feuchte Gesicht.
    Er stolperte weiter, versuchte, hohe Schritte zu machen. Einmal durchquerte er einen schmalen Bach, wäre beinahe auf den Kieselsteinen ausgeglitten.
    Wie seltsam! Es machte ihn nicht nässer als er ohnehin schon war.
    Er stolperte weiter. Die Roboter würden ihn nicht finden. Ob Giskard ihn finden würde?
    Er wußte nicht, wo er war. Oder wohin er ging. Oder wie weit er von irgend etwas entfernt war.
    Wenn er zum Wagen zurückkehren wollte, würde er das nicht können.
    Wenn er versuchen würde, sich selbst zu finden, würde er es nicht können.
    Und das Unwetter würde ewig dauern, und am Ende würde er sich auflösen und als kleines Rinnsal davonfließen, und niemand würde ihn jemals wiederfinden.
    Und seine aufgelösten Moleküle würden weiterfließen und schließlich in den Ozean gespült werden.
    Gab es auf Aurora einen Ozean?
    Natürlich gab es den! Er war größer als die Wasserfläche der Erde, aber es gab auch mehr Eis an den Polen Auroras.
    Ah, er würde zum Eis fließen und dort gefrieren und in der kalten orangeroten Sonne glitzern.
    Wieder berührten seine Hände einen Baum – nasse Hände – nasser Baum – Donnergrollen – komisch, daß er den Blitz nicht sah – der Blitz kam immer zuerst – war er getroffen?
    Er spürte nichts – nur den Boden.
    Der Boden war unter ihm, weil seine Finger über nasse Pflanzen und feuchtes Erdreich tasteten. Er drehte den Kopf zur Seite, um atmen zu können. Es war ziemlich behaglich. Er brauchte nicht weiterzugehen. Er konnte warten. Giskard würde ihn finden.
    Plötzlich war er sich dessen ganz sicher. Giskard würde ihn finden müssen, weil…
    Nein, das Weil hatte er vergessen. Das war das zweite Mal, daß er etwas vergessen hatte. Ehe er eingeschlafen war – war es dasselbe, was er die beiden Male vergessen hatte? – Dasselbe?…
    Es war nicht wichtig. Es würde schon gut werden – alles… Und dann lag er da, allein und bewußtlos im Regen am Fuß eines Baumes, und das Unwetter tobte weiter.

  
     
Sechzehnter Teil
     
Noch einmal Gladia

 
66
     
     
    Später, im Rückblick, schien ihm, als er versuchte, die Zeit abzuschätzen, daß er mindestens zehn, höchstens aber zwanzig Minuten bewußtlos gewesen war.
    Im Augenblick freilich hätten es ebensogut null Minuten oder unendlich viele sein können. Er war sich einer Stimme bewußt. Er konnte die Worte nicht verstehen, die sie sprach, er hörte nur eine Stimme. Er rätselte über die Tatsache nach, daß sie seltsam klang, und löste die Angelegenheit zu seiner Befriedigung, indem er die Stimme als die einer Frau erkannte.
    Arme umfingen ihn, hoben ihn auf, ein Arm – sein Arm – baumelte herunter. Der Kopf hing ihm zur Seite.
    Er versuchte schwächlich, sich aufzurichten, aber nichts geschah. Und dann war da wieder die Frauenstimme.
    Er schlug die Augen auf. Er spürte jetzt, daß er fror und naß war, und plötzlich wurde ihm klar, daß kein Wasser mehr auf ihn herunterprasselte. Und es war auch nicht dunkel, zumindest nicht völlig. Ein schwacher Lichtschein war zu erkennen, und in ihm sah er das

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