Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen
diskutieren, ohne uns durch Nebensächlichkeiten stören zu lassen.«
»Nein«, sagte Amadiro. »Die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Zerstörung ist zu gering, als daß man sie in Betracht ziehen kann, viel geringer als die Wahrscheinlichkeit, daß Dr. Fastolfe verantwortlich ist – so viel geringer, daß es unverantwortlich wäre, Dr. Fastolfes Schuld zu ignorieren. Ich werde mich nicht zurückziehen, und ich werde siegen. Mr. Chairman, Sie wissen, daß ich siegen werde, und mir scheint, der einzig vernünftige Schritt, den man tun kann, ist der, Dr. Fastolfe dazu zu zwingen, seine Niederlage im Interesse der globalen Einheit zu akzeptieren.«
Fastolfe warf rasch ein: »Und das bringt mich zu der Ermittlung, die ich Mr. Baley von der Erde durchzuführen gebeten habe.«
Worauf Amadiro ebenso schnell sagte: »Ein Schritt, gegen den ich mich ausgesprochen hatte, als er das erstemal vorgeschlagen wurde. Der Erdenmensch mag ein geschickter Detektiv sein, aber er ist nicht mit Aurora vertraut und kann hier nichts bewirken. Nichts außer Verbreitung von Verleumdungen, wodurch Aurora vor den Spacerwelten in einem würdelosen, ja lächerlichen Licht erscheint. Auf einem halben Dutzend Hyperwellenprogrammen von ebenso vielen unterschiedlichen Welten sind bereits satirische Stücke darüber verbreitet worden. Aufzeichnungen sind Ihrem Büro zugänglich gemacht worden.«
»Und mir zur Kenntnis gebracht worden«, sagte der Vorsitzende.
»Und hier auf Aurora fängt man auch schon an, sich damit zu befassen«, bohrte Amadiro weiter. »Eigentlich würde es ja in meinem Interesse liegen, die Fortsetzung der Ermittlungen zuzulassen. Das kostet Fastolfe die Unterstützung der Bevölkerung und Stimmen in der Legislatur. Je länger das anhält, desto sicherer bin ich meines Sieges. Aber gleichzeitig ist es ein Schaden für Aurora, und ich wünsche nicht, daß meine Siegeschancen wachsen, wenn meine Welt dabei Schaden leidet. Ich schlage vor – mit allem Respekt –, daß Sie die Ermittlung beenden, Mr. Chairman, und Dr. Fastolfe überreden, sich gutwillig dem zu unterwerfen, was er am Ende doch wird akzeptieren müssen – nur daß der Preis dann viel höher sein wird.«
Der Vorsitzende sagte: »Ich räume ein, daß es vielleicht unklug war, Dr. Fastolfe zu gestatten, diese Ermittlung zu beginnen. Ich sage ›vielleicht‹. Ich gebe zu, daß die Versuchung groß ist, sie zu beenden. Und doch ist der Erdenmensch…« – er ließ durch nichts erkennen, daß er wußte, daß Baley im Raum war – »schon seit einiger Zeit hier…«
Er hielt inne, als wollte er damit Fastolfe die Chance geben, das zu bestätigen, und Fastolfe ergriff die Chance und sagte: »Dies ist der dritte Tag seiner Ermittlungen, Mr. Chairman.«
»In diesem Fall«, meinte der Vorsitzende, »wäre es, glaube ich, fair, ehe ich die Ermittlungen beende, die Frage zu stellen, ob bis jetzt irgendwelche bedeutenden Erkenntnisse gewonnen wurden.«
Wieder machte er eine Pause. Fastolfe warf Baley einen schnellen Blick zu und machte eine leichte Kopfbewegung.
Baley sagte mit leiser Stimme: »Mr. Chairman, ich möchte nicht ungefragt irgendwelche Bemerkungen aufdrängen. Stellt man mir eine Frage?«
Der Vorsitzende runzelte die Stirn. Dann sagte er, ohne Baley anzusehen: »Ich bitte Mr. Baley von der Erde, uns zu sagen, ob er irgendwelche Erkenntnisse von Bedeutung besitzt.«
Baley holte tief Luft. Der Augenblick war da.
76
»Mr. Chairman«, begann er. »Gestern nachmittag habe ich mit Dr. Amadiro ein Gespräch geführt. Er war sehr kooperativ und mir nützlich. Als mein Stab und ich ihn verließen…«
»Ihr Stab?« fragte der Vorsitzende.
»Ich befand mich in allen Phasen meiner Ermittlungen in Gesellschaft zweier Roboter, Mr. Chairman«, sagte Baley.
»Roboter, die Dr. Fastolfe gehören?« fragte Amadiro. »Ich stelle die Frage für das Protokoll.«
»Jawohl«, sagte Baley. »Der eine ist Daneel Olivaw, ein humaniformer Roboter, und der andere ist Giskard Reventlov, ein älterer nichthumaniformer Roboter.«
»Danke«, sagte der Vorsitzende. »Fahren Sie fort!«
»Als wir das Institutsgelände verließen, stellten wir fest, daß jemand sich an dem Schweber, den wir benutzten, zu schaffen gemacht und ihn beschädigt hatte.«
»Zu schaffen gemacht?« fragte der Vorsitzende verblüfft. »Wer denn?«
»Das wissen wir nicht, aber es geschah auf dem Institutsgelände. Man hatte uns dorthin eingeladen, das Institutspersonal wußte also, daß
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