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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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genügend Beweise gegen Sie finden kann – und es ist leicht, Beweise gegen einen Erdenmenschen zu finden –, wird das die Ermittlungen beenden.«
    »Dann hätten Sie vielleicht keinen Erdenmenschen zu Hilfe rufen sollen, Dr. Fastolfe, wenn man bedenkt, wie verletzbar wir sind.«
    »Mag sein, Mr. Baley, aber mir ist nichts anderes eingefallen. Mir fällt immer noch nichts anderes ein, also muß ich es Ihnen überlassen, den Vorsitzenden von der Richtigkeit Ihrer Betrachtungsweise zu überzeugen – wenn Sie das können.«
    »Die Verantwortung liegt bei mir?« fragte Baley ein wenig bedrückt.
    »Einzig und allein bei Ihnen«, sagte Fastolfe glatt.
    »Es sind nur wir vier zugegen?« wollte Baley wissen.
    »Genauer gesagt«, meinte Fastolfe, »wir drei: der Vorsitzende, Amadiro und ich. Wir sind die beiden Parteien und der Vermittler sozusagen. Sie werden als Vierter nur geduldet, Mr. Baley. Der Vorsitzende kann Sie jederzeit auffordern, zu gehen, also hoffe ich, daß Sie nichts tun werden, was ihn verärgert.«
    »Ich werde es versuchen, Dr. Fastolfe.«
    »Sie sollten ihm beispielsweise nicht die Hand reichen – wenn Sie mir die Unhöflichkeit verzeihen…«
    Baley spürte, wie ihm in nachträglicher Verlegenheit warm wurde. »Das werde ich nicht tun.«
    »Und seien Sie von makelloser Höflichkeit. Bringen Sie nicht im Zorn irgendwelche Anklagen vor. Beharren Sie nicht auf Feststellungen, für die es keine Beweise gibt…«
    »Sie meinen, ich soll niemanden überfahren, um ihn dazu zu bringen, sich selbst zu verraten. Amadiro zum Beispiel.«
    »Ja, unterlassen Sie das! Damit würden Sie sich des Vergehens der Verleumdung schuldig machen, und das wäre schädlich. Seien Sie also höflich! Wenn Ihre Höflichkeit einen Angriff kaschiert, wird dagegen nichts zu sagen sein. Und versuchen Sie, nicht zu sprechen, solange man Sie nicht angesprochen hat.«
    Baley musterte Fastolfe nachdenklich. »Wie kommt es, Dr. Fastolfe, daß Sie jetzt so voll von bedächtigen Ratschlägen sind, mich vorher aber nie vor der Gefahr der Verleumdung gewarnt haben?«
    »Das ist in der Tat meine Schuld«, sagte Dr. Fastolfe. »Für mich war das eine solche Selbstverständlichkeit, daß mir nie in den Sinn kam, ich müsse so etwas erklären.«
    »Ja, das habe ich mir gedacht«, brummte Baley.
    Plötzlich hob Fastolfe den Kopf. »Ich höre einen Schweber. Ja und noch mehr, die Schritte eines meiner Roboter, die sich auf den Eingang zubewegen. Ich nehme an, der Vorsitzende und Amadiro sind eingetroffen.«
    »Zusammen?« fragte Baley.
    »Ohne Zweifel. Sehen Sie, Amadiro hat meine Niederlassung als Ort der Zusammenkunft vorgeschlagen und mir daher den Heimvorteil eingeräumt. Das gibt ihm die Chance, als Akt der Höflichkeit anzubieten, den Vorsitzenden abzuholen und hierherzubringen. Schließlich müssen sie beide hierherkommen. Das verschafft ihm ein paar Minuten, die er dazu nutzen kann, unter vier Augen mit dem Vorsitzenden zu sprechen. Seine Ansichten vorzubringen.«
    »Das ist eigentlich nicht ganz fair«, sagte Baley. »Hätten Sie das verhindern können?«
    »Das wollte ich nicht. Amadiro geht ein kalkuliertes Risiko ein. Vielleicht sagt er etwas, womit er den Vorsitzenden reizt.«
    »Ist denn der Vorsitzende von besonders reizbarer Natur?«
    »Nein, nicht mehr als jeder Vorsitzende im fünften Jahrzehnt seiner Amtszeit. Trotzdem – die Notwendigkeit, sich immer strikt protokollgemäß zu verhalten, die Notwendigkeit, nie Partei zu ergreifen, und das Ausmaß seiner schiedsrichterlichen Gewalt erzeugen einfach eine gewisse Reizbarkeit. Das ist unvermeidlich. Und Amadiro ist nicht immer klug. Sein joviales Lächeln, seine weißen Zähne, seine zur Schau gestellte Bonhomie können einen sehr irritieren, wenn man aus irgendeinem Grund nicht besonders gut gelaunt ist. – Aber ich muß sie jetzt empfangen, Mr. Baley, und – hoffentlich – etwas substantielleren Charme zur Schau stellen. Bitte bleiben Sie hier und verlassen Sie diesen Stuhl nicht.«
    Baley konnte jetzt nichts tun als warten. Plötzlich kam ihm in den Sinn, daß er noch nicht einmal fünfzig Standardstunden auf Aurora war.

  
     
Achtzehnter Teil
     
Noch einmal der Vorsitzende

 
75
     
     
    Der Vorsitzende war klein. Amadiro überragte ihn um fast dreißig Zentimeter. Aber da diese Kleinheit sich besonders auf seine Schenkel bezog, war der Vorsitzende, als alle Platz genommen hatten, nicht nennenswert kleiner als die anderen. Tatsächlich war er kräftig gebaut, mit

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