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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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rachsüchtigen Amadiro zu befürchten. Sie werden vor Sonnenuntergang diesen Planeten verlassen und die Rückreise zur Erde angetreten haben – und Daneel wird Sie natürlich begleiten. Und darüber hinaus wird der Bericht, den wir mitschicken, sicherstellen, daß Sie wieder eine ordentliche Beförderung bekommen.«
    »Ich freue mich auf die Heimreise«, sagte Baley, »aber ich hoffe, ich werde noch Zeit haben, mich zu verabschieden. Ich würde – ich würde Gladia gerne noch einmal sehen. Und dann würde ich mich auch gerne von Giskard verabschieden, der mir vielleicht letzte Nacht das Leben gerettet hat.«
    »Keine Frage, Mr. Baley. Aber bitte, essen Sie doch, ja?«
    Baley aß, hatte aber keinen Spaß daran. So wie die Konfrontation mit dem Vorsitzenden und der Sieg, den er dabei errungen hatte, war auch das Essen seltsam geschmacklos.
    Er hätte nicht siegen dürfen. Der Vorsitzende hätte ihn unterbrechen müssen. Amadiro hätte, wenn nötig, einfach leugnen müssen. Man hätte das akzeptiert und das dem Wort – oder der Logik – eines Erdenmenschen vorgezogen.
    Aber Fastolfe triumphierte. »Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet, Mr. Baley«, sagte er. »Ich fürchtete, die Zusammenkunft mit dem Vorsitzenden sei voreilig und nichts, was Sie sagen könnten, würde helfen. Und doch haben Sie das alles so gut geschafft. Ich habe Sie richtig bewundert. Ich rechnete jeden Augenblick damit, daß Amadiro verlangte, man müsse seinem Wort glauben und nicht dem eines Erdenmenschen, der sich schließlich in einem dauernden Zustand des Halbwahnsinns befand, auf einem fremden Planeten im Freien…«
    Baley meinte kühl: »Bei allem Respekt, Dr. Fastolfe, ich befand mich nicht in einem dauernden Zustand des Halbwahnsinns. Der gestrige Abend war in der Tat außergewöhnlich, aber das war das einzige Mal, daß ich die Kontrolle über mich verlor. Während meiner restlichen Anwesenheit auf Aurora mag ich mich zwar von Zeit zu Zeit unbehaglich gefühlt haben, aber mein Verstand hat immer perfekt funktioniert.« Etwas von dem Zorn, den er mit beträchtlicher Mühe während der Konfrontation mit dem Vorsitzenden unterdrückt hatte, kam jetzt zum Ausbruch. »Nur während des Gewitters, Sir – außer natürlich…« – er erinnerte sich – »ein oder zwei Augenblicke im Raumschiff…«
    Es war ihm nicht bewußt, in welcher Weise der Gedanke – die Erinnerung – die Interpretation – zu ihm kam, oder mit welcher Geschwindigkeit. Jedenfalls existierte er im einen Augenblick nicht, im nächsten war er da, so als wäre er die ganze Zeit in seinem Bewußtsein gewesen und hätte nur das Platzen eines seifenblasenartigen Schleiers gebraucht, um sich zu zeigen.
    »Jehoshaphat!« sagte er in ehrfürchtigem Flüsterton. Und dann krachte seine Faust auf den Tisch herunter und ließ die Teller klirren, »Jehoshaphat!«
    »Was ist denn, Mr. Baley?« fragte Fastolfe erschrocken.
    Baley starrte ihn an und hörte die Frage erst mit einiger Verspätung. »Nichts, Dr. Fastolfe. Ich dachte nur an die infernalische Unverschämtheit Dr. Amadiros, Jander zu beschädigen und dann zu versuchen, Ihnen die Schuld anzuhängen, mich letzte Nacht in dem Gewitter halb verrückt werden zu lassen und dann das dafür zu benutzen, meine Aussagen in Zweifel zuziehen. Ich war einfach – einen Augenblick lang – zornig!«
    »Nun, das ist nicht nötig, Mr. Baley. Und tatsächlich ist es ganz unmöglich, daß Amadiro Jander immobilisiert hat. Das bleibt ein rein zufälliges Ereignis. – Sicherlich, es ist möglich, daß Amadiros Untersuchung die Wahrscheinlichkeit vergrößert hat, ein so zufälliges Ereignis auszulösen, aber darüber möchte ich jetzt lieber nicht diskutieren.«
    Baley hörte nur mit halbem Ohr hin. Was er gerade zu Fastolfe gesagt hatte, war völlig erdichtet, und was Fastolfe sagte, war unwichtig. Es war (wie der Vorsitzende gesagt hätte) ohne Belang. Tatsächlich war alles, was geschehen war – alles, was Baley erklärt hatte – ohne Belang. – Aber deshalb brauchte man nichts zu ändern.
    Nur eines – nach einer Weile.
    Jehoshaphat! flüsterte er in der Stille seines Bewußtseins, wandte sich mit einem Ruck dem Lunch zu und aß mit Appetit.

 
81
     
     
    Wieder überquerte Baley den Rasen zwischen der Niederlassung Fastolfes und der Gladias. Er würde Gladia zum drittenmal in drei Tagen sehen (sein Herz schien in seiner Brust zu einem harten Knoten zu werden) – zum letztenmal.
    Giskard war bei ihm, aber etwas entfernt,

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