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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Identität war völlig bloßgelegt, ein lebender Punkt, eine Singularität, umgeben von einer offenen und unendlichen Welt. Und er fiel.
    Er wollte das Bild abschalten, seine Faust über dem Fernschalter zusammendrücken, aber nichts geschah. Seine Nerven waren in einem so abnormen Zustand, daß keine Reaktion auf einen Willensakt hin erfolgte. Als hätte er keinen Willen. Die Augen wollten sich nicht schließen, die Faust sich nicht zusammenziehen. Er war vor Schrecken starr und hypnotisiert, vor Angst gelähmt.
    Alles, was er vor sich fühlte und wahrnahm, waren Wolken, weiß, nicht ganz weiß – ein gebrochenes Weiß – mit einem leichten orangefarbenen Hauch…
    Und dann wechselte alles ins Grau – und er hatte das Gefühl zu ertrinken. Er konnte nicht atmen. Er mühte sich verzweifelt, einen Laut durch die Kehle zu pressen, nach Daneel zu rufen, um Hilfe…
    Aber er brachte keinen Laut heraus…



 
12
     
     
    Baleys Atem ging, als hätte er gerade am Ende eines langen Rennens das Band durchrissen. Der Raum war verdreht, und unter seinem linken Ellbogen war eine harte Fläche.
    Er erkannte, daß er auf dem Boden lag.
    Giskard kniete neben ihm, und seine Roboterhand (fest und etwas kühl) schloß sich um Baleys rechte Faust. Die Kabinentür, hinter Giskards Schulter, für Baley sichtbar, stand offen.
    Baley wußte, ohne zu fragen, was geschehen war. Giskard hatte die hilflose Menschenhand ergriffen und sie um den Schalter geschlossen, um die Astrosimulation zu beenden. Andernfalls…
    Daneel war auch da, das Gesicht ganz dicht bei dem Baleys, mit einem Ausdruck, der vielleicht Schmerz hätte sein können.
    »Sie haben nichts gesagt, Partner Elijah«, meinte er. »Wenn mir bewußt gewesen wäre, daß Sie sich nicht wohl…«
    Baley versuchte durch Gesten anzudeuten, daß er verstanden hatte, daß es nicht wichtig war. Er konnte immer noch nicht sprechen.
    Die beiden Roboter warteten, bis Baley den schwächlichen Versuch machte, aufzustehen. Sofort schoben sich Arme unter ihn, hoben ihn hoch. Er wurde in einen Stuhl gesetzt, und Giskard nahm ihm den Schalter mit einer sanften Bewegung weg. »Wir werden bald landen«, sagte Giskard. »Sie werden wohl den Astrosimulator nicht mehr brauchen, glaube ich.«
    Und Daneel fügte ernst hinzu: »Es wäre jedenfalls am besten, ihn zu entfernen.«
    »Wartet!« sagte Baley. Seine Stimme war ein heiseres Flüstern, und er war nicht sicher, daß man das Wort verstehen konnte. Er atmete tief, räusperte sich schwach und sagte noch einmal: »Wartet!« – Und dann: »Giskard.«
    Giskard drehte sich um. »Sir?«
    Baley sprach nicht gleich. Jetzt, da Giskard wußte, daß man ihn brauchte, würde er längere Zeit warten, vielleicht endlos. Baley versuchte, Ordnung in seine wirren Gedanken zu bringen. Ob sein Anfall nun auf Platzangst zurückzuführen gewesen war oder nicht, seine Unsicherheit bezüglich ihres Zielorts blieb unverändert. Die war schon vorher da gewesen, und es war gut möglich, daß sie die Platzangst verstärkt hatte.
    Er mußte es herausfinden. Giskard würde nicht lügen. Ein Roboter konnte nicht lügen – es sei denn, man hatte ihm sehr sorgfältige Anweisungen dazu erteilt. Und warum Giskard solche Anweisungen erteilen? Daneel war es, der sein Begleiter war, der sich die ganze Zeit in seiner Gesellschaft aufhalten sollte. Wenn gelogen werden mußte, so würde das Daneels Aufgabe sein. Giskard war nur ein Bringer, ein Träger, ein Posten an der Tür. Ganz sicher bestand keine Notwendigkeit, sich der Mühe zu unterziehen, ihn in das Lügennetz einzuspinnen.
    »Giskard!« sagte Baley. Seine Stimme klang fast wieder normal.
    »Sir?«
    »Wir sind im Begriff zu landen, nicht wahr?«
    »In knapp zwei Stunden, Sir.«
    Das waren zwei metrische Stunden, sagte sich Baley. Mehr als zwei echte Stunden? Weniger? Das war nicht wichtig. Das würde nur Verwirrung stiften. Vergiß es!
    Und dann sagte er, so scharf er es zustande brachte: »Sag mir sofort den Namen des Planeten, auf dem wir gleich landen werden.«
    Ein menschliches Wesen hätte, wenn er überhaupt geantwortet hätte, das nur nach einer Pause getan – dann in einer Art, daß man ihm die Überraschung angemerkt hätte.
    Giskard jedoch antwortete sofort, ausdruckslos und ohne Empfinden. »Aurora, Sir.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das ist unser Ziel. Es könnte beispielsweise nicht die Erde sein, weil die Sonne Auroras, Tau Ceti, nur neunzig Prozent der Masse der Erdsonne hat. Tau Ceti ist deshalb ein wenig

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