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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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waren in jede einzelne Stufe ihrer Konstruktion eingeschaltet, selbst wenn Dr. Sarton die Konstruktion überwacht hat. Sie existieren Ihretwegen und nur Ihretwegen. Sie haben Daneel einmal Ihren ›Erstgeborenen‹ genannt. Sie sind Ihre Schöpfungen, Ihre Kinder, Ihr Geschenk an die Menschheit, Ihr Anspruch auf die Unsterblichkeit.« (Baley bemerkte, daß er anfing, beredsam zu werden, und stellte sich für einen Augenblick vor, er stünde vor einem Untersuchungsausschuß.) »Warum, in aller Welt – oder besser, warum auf Aurora –, warum auf Aurora sollten Sie diese Arbeit ungeschehen machen? Warum sollten Sie ein Leben, das Sie geschaffen haben, durch ein Wunderwerk geistiger Anstrengung vernichten?«
    Fastolfe sah ihn mit einem Blick an, in dem sich Amüsiertheit und eine Art Niedergeschlagenheit mischten. »Aber Mr. Baley, Sie wissen doch gar nichts davon. Wie können Sie denn wissen, daß meine Theorie das Ergebnis eines Wunders geistiger Anstrengung war? Vielleicht war es nur die sehr langweilige Fortführung einer Gleichung, die jeder hätte aufstellen können, nur daß sich vor mir keiner die Mühe gemacht hat.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Baley, der sich sichtlich Mühe gab, wieder abzukühlen. »Wenn niemand außer Ihnen das humaniforme Gehirn genügend verstehen kann, um es zu zerstören, dann halte ich es für wahrscheinlich, daß niemand außer Ihnen es gut genug verstehen kann, um es zu schaffen. Können Sie das leugnen?«
    Fastolfe schüttelte den Kopf. »Nein, das werde ich nicht leugnen. Und doch, Mr. Baley« – sein Gesicht verfinsterte sich, blickte so unfreundlich wie noch nie seit ihrem Zusammentreffen –, »führt Ihre sorgfältige Analyse nur dazu, die Dinge noch schlimmer für mich zu machen. Wir haben bereits entschieden, daß ich der einzige bin, der die Mittel und die Gelegenheit zu der Tat hatte. Wie sich erweisen wird, habe ich auch ein Motiv – das beste Motiv der Welt –, und meine Feinde wissen das. Wie, in aller Welt, oder um Sie zu zitieren – auf Aurora oder sonst irgendwo –, sollen wir beweisen, daß ich die Tat nicht begangen habe?«

 
19
     
     
    Baleys Stirn runzelte sich, sein Blick wurde finster. Er trat hastig einen Schritt zurück, auf die Ecke des Raumes zu, als suche er Schutz. Dann drehte er sich plötzlich um und sagte scharf: »Dr. Fastolfe, mir scheint, es bereitet Ihnen irgendwie Vergnügen, mich immer wieder zu frustrieren.«
    Fastolfe zuckte die Achseln. »Kein Vergnügen. Ich stelle Ihnen das Problem nur so dar, wie es ist. Der arme Jander starb den robotischen Tod durch die reine Unsicherheit positronischer Drift. Da ich weiß, daß ich nichts damit zu tun habe, weiß ich, daß es so gewesen sein muß. Aber sonst kann niemand sicher sein, daß ich unschuldig bin, und alle indirekten Beweise deuten auf mich – und dem muß man klar ins Auge sehen, wenn man entscheidet, was wir tun können, falls es überhaupt etwas zu tun gibt.«
    »Nun, dann lassen Sie uns Ihr Motiv untersuchen«, meinte Baley. »Das, was Ihnen wie ein überwältigendes Motiv erscheinen mag, ist vielleicht nichts dergleichen.«
    »Das bezweifle ich. Ich bin kein Narr, Mr. Baley.«
    »Sie sind aber vielleicht auch kein Richter, weder Ihrer selbst noch Ihrer Motive. Das sind die Menschen häufig nicht. Vielleicht dramatisieren Sie Ihre eigene Rolle aus irgendeinem Grund.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Dann sagen Sie mir Ihr Motiv. Was ist es? Sagen Sie es mir!«
    »Nicht so schnell, Mr. Baley. Es ist nicht einfach, es zu erklären. Könnten Sie mit mir nach Draußen kommen?«
    Baley blickte schnell zum Fenster. »Draußen?«
    Die Sonne war am Himmel tiefer gesunken, und der Raum war deshalb noch sonniger. Er zögerte und sagte dann – lauter, als es nötig war – »Ja, das werde ich!«
    »Ausgezeichnet«, sagte Fastolfe. Und dann – bemüht, wieder freundlicher zu wirken – fügte er hinzu: »Aber vielleicht möchten Sie zuerst das Personal aufsuchen.«
    Baley überlegte einen Augenblick lang. Er empfand das Bedürfnis im Augenblick nicht, wußte aber nicht, was ihn vielleicht erwarten würde. Draußen – wie lange würde man von ihm erwarten, daß er blieb, welche Möglichkeiten würden sich dort bieten oder nicht bieten? Und, was das wichtigste war, er kannte die auroranischen Gepflogenheiten und Sitten in dieser Hinsicht nicht und konnte sich auch aus den Buchfilmen, die er im Schiff betrachtet hatte, an nichts erinnern, das ihn in dem Punkt aufklärte. Es war daher

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