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Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen

Titel: Foundation 03: Der Aufbruch zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dich,
Liebster!«
    Er setzte sich. »Sehr gut. Danke, Gladia.« Er
zögerte, ehe er sich dazu entschloß, das Kosewort nicht zu
erwidern.
    »Du brauchst nicht mir zu danken«, sagte sie.
»Ich habe seit Wochen nicht mehr so gut geschlafen, und
das hätte ich nicht, wenn ich nicht aus dem Bett gestiegen
wäre, als ich sicher war, daß du fest schliefst. Wenn ich
geblieben wäre – und ich wäre gern geblieben –,
dann hätte ich dich, ehe die Nacht um war, noch einmal gewollt,
und dann wärst du jetzt nicht ausgeschlafen.«
    Er begriff, daß jetzt eine galante Antwort vonnöten
war.
    »Es gibt Dinge, die wichtiger sind als Ruhe, Gladia«,
sagte er, aber er brachte es so formell heraus, daß sie wieder
lachte.
    »Armer Elijah«, sagte sie. »Du bist
verlegen.«
    Die Tatsache, daß sie das erkannte, machte ihn noch
verlegener. Baley war auf alles mögliche vorbereitet gewesen,
Scham, Ekel, gespielte Gleichgültigkeit, Tränen, alles, nur
nicht die offenkundig erotische Haltung, die sie angenommen
hatte.
    »Nun, du sollst nicht so leiden«, sagte sie. »Du
bist hungrig. Du hast gestern abend kaum etwas gegessen. Sieh zu,
daß du ein paar Kalorien in dich hineinbekommst, damit du
fleischlichere Gefühle kriegst.«
    Baley blickte zweifelnd auf die Pfannkuchen, die keine waren.
    Gladia bemerkte seinen Blick. »Oh! Du hast so etwas
wahrscheinlich noch nie gesehen. Das ist eine Delikatesse von
Slolrai. Pachinkas! Ich mußte meinen Koch neu programmieren,
ehe er sie richtig zubereiten konnte. Zuallererst einmal muß
man importiertes solarianisches Mehl benutzen. Mit dem, das man auf
Aurora bekommt, geht es nicht. Und sie sind gefüllt.
Tatsächlich gibt es etwa tausend Füllungen, aber das hier
ist mein Lieblingsrezept, und ich weiß, daß es dir
schmecken wird. Ich werde dir nicht sagen, was drin ist, außer
Kastanienpüree und einer Spur Honig. Aber versuche es und sag
mir, was du davon hältst! Man ißt sie mit den Fingern.
Aber sei beim Beißen vorsichtig.«
    Sie nahm sich einen Pfannkuchen, wobei sie ihn ein bißchen
affektiert mit Daumen und Mittelfinger beider Hände hielt, und
nahm dann langsam einen kleinen Bissen und leckte die goldene, halb
flüssige Füllung ab, die herausfloß.
    Baley machte es ihr nach. Die Pachinkas fühlten sich hart an
und waren nicht besonders heiß. Er schob das eine Ende
vorsichtig in den Mund und stellte fest, daß es beim Biß
Widerstand leistete. Er drückte kräftiger, der Pachinka
brach auf, und er sah zu, wie ihm sein Inhalt über die
Hände lief.
    »Du hast zu kräftig zugebissen«, sagte Gladia und
reichte ihm eine Serviette. »Jetzt mußt du es ablecken.
Niemand ißt einen Pachinka korrekt. So etwas gibt es nicht. Man
verschmiert sich immer Mund und Hände damit. Idealerweise
ißt man sie nackt und duscht dann.«
    Baley versuchte zögernd, an dem Stück zu lecken, das er
noch in der Hand hielt. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
    »Es schmeckt dir, nicht wahr?« sagte Gladia.
    »Es schmeckt köstlich«, versicherte Baley, und dann
biß er wieder ab, langsam, vorsichtig. Es schmeckte nicht zu
süß und schien im Mund weich zu werden und zu schmelzen.
Schlucken war kaum erforderlich.
    Er aß drei Pachinkas und schämte sich dann, noch mehr
zu verlangen. Dann leckte er sich die Finger ab, ohne daß es
einer Aufforderung bedurfte und verschmähte die Serviette, weil
er nicht wollte, daß irgend etwas von dieser Köstlichkeit
an einen leblosen Gegenstand vergeudet wurde.
    »Du mußt die Finger und die Hände in den Reiniger
tauchen, Elijah«, sagte sie und zeigte es ihm. Die geschmolzene
Butter< war offensichtlich eine Fingerschale.
    Baley tat, wie sie es ihm gezeigt hatte, und trocknete dann die
Hände. Er roch an ihnen, aber es war keinerlei Geruch
wahrzunehmen.
    »Bist du denn wegen der letzten Nacht verlegen,
Elijah?« fragte sie. »Ist das alles, was du
empfindest?«
    Was sagte man darauf? fragte sich Baley.
    Schließlich nickte er. »Ich fürchte, ja, Gladia.
Das ist nicht alles, was ich empfinde, bei weitem nicht, aber
irgendwie bin ich verlegen. Überleg doch einmal. Ich bin ein
Erdenmensch, und das weißt du, aber unterdrückst es
für den Augenblick. Und ›Erdenmensch‹ ist für
dich nur ein bedeutungsloses dreisilbiges Geräusch. Letzte Nacht
habe ich dir leid getan. Du warst beunruhigt wegen meines Problems
mit dem Unwetter, hast mir gegenüber Gefühle empfunden wie
gegenüber einem Kind – Mitgefühl vielleicht, das aus
der Verletzlichkeit heraus entstand, die ein

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