Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Leben. Aber was ist das schon für sie? Der Verlust einer Dekade vielleicht, das ist alles. Und es gibt Milliarden von ihnen. Wenn ein oder zwei Millionen bei der Kolonisierung sterben – wer bemerkt das schon? Und wem macht es etwas aus? Denen nicht.«
    »Ich bin ganz sicher, daß es ihnen etwas ausmacht.«
    »Unsinn! Unser Leben ist länger, und deshalb wertvoller, und deshalb achten wir ganz natürlicherweise auch mehr darauf.«
    »Und so sitzen wir hier und tun nichts anderes, als uns über die Kolonisten von der Erde zu erregen, darüber, daß sie bereit sind, ihr Leben zu riskieren und demzufolge das Erbe der Galaxis anzutreten.«
    Gladia war nicht bewußt, daß sie ein sonderliches Prosiedler-Vorurteil empfand; aber sie wollte Mandamus einfach widersprechen. Und während sie sprach, wurde ihr klar, daß etwas, das als bloßer Widerspruch begonnen hatte, durchaus einen Sinn ergab und vielleicht sogar ihre Gefühle widerspiegelte. Außerdem hatte sie von Dr. Fastolfe in seinen letzten, enttäuschten Jahren oft ähnliche Dinge gehört.
    Auf Gladias Zeichen hin wurde der Tisch schnell und geschickt abgedeckt. Sie hätten das Frühstück fortsetzen können; aber das Gespräch ebenso wie die Stimmung waren für eine zivilisierte Mahlzeit ungeeignet geworden.
    Sie begaben sich in den Wohnraum zurück. Seine Roboter folgten ihm und ebenso auch Daneel und Giskard, wobei alle ihre Nischen fanden. (Mandamus hatte bezüglich Giskards keine Bemerkung gemacht, dachte Gladia; aber weshalb hätte er das auch tun sollen? Giskard war durch und durch altmodisch, ja sogar primitiv und im Vergleich zu den wunderschönen Exemplaren in Mandamus’ Gefolge völlig unbeeindruckend.)
    Gladia nahm Platz und schlug die Beine übereinander, wobei ihr völlig bewußt war, daß der durchsichtige untere Teil ihrer Hosenbeine dem immer noch jugendlichen Aussehen ihrer Beine schmeichelte.
    »Darf ich jetzt den Grund erfahren, weshalb Sie mich sprechen wollten, Dr. Mandamus?« sagte sie, nicht gewillt, die Dinge noch weiter hinauszuschieben.
    Darauf sagte er: »Ich habe die schlechte Angewohnheit, nach den Mahlzeiten medizinischen Gummi zu kauen. Das hilft meiner Verdauung. Würde Sie das stören?«
    »Es würde mich ablenken«, sagte Gladia steif.
    (Wenn er nicht kauen konnte, würde das von Nachteil für ihn sein. Außerdem, dachte Gladia bei sich, sollte er in seinem Alter noch nichts brauchen, um seine Verdauung zu fördern.)
    Mandamus hatte bereits ein kleines, rechteckiges Päckchen halb aus der Brusttasche seiner Tunika gezogen. Jetzt schob er es zurück, ohne sich die Enttäuschung anmerken zu lassen, und murmelte: »Selbstverständlich.«
    »Ich hatte gefragt, weshalb Sie mich sprechen wollten, Dr. Mandamus.«
    »Es sind tatsächlich zwei Gründe, Lady Gladia. Der eine ist persönlicher Natur, der andere offiziell. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich zuerst die persönliche Angelegenheit anspreche?«
    »Lassen Sie mich in aller Offenheit sagen, Dr. Mandamus, daß mir die Vorstellung schwerfällt, daß es irgendwelche persönliche Angelegenheiten zwischen uns geben könnte. Sie sind im Robotik-Institut tätig, nicht wahr?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Und stehen, wie man mir sagt, Amadiro nahe.«
    »Ich habe die Ehre, mit Doktor Amadiro zusammenzuarbeiten«, sagte er mit leichter Betonung.
    (Jetzt zahlt er es mir zurück, dachte Gladia, aber ich werde nicht darauf eingehen.)
    Vielmehr sagte sie: »Amadiro und ich hatten vor zwanzig Dekaden Kontakt miteinander, und das war höchst unangenehm. Ich hatte seitdem keinen Anlaß, noch einmal mit ihm in Verbindung zu treten. Ebensowenig hätte ich mit Ihnen als einem engen Mitarbeiter Amadiros einen Kontakt haben wollen. Aber man hat mich davon überzeugt, daß das Gespräch wichtig sein könnte. Persönliche Angelegenheiten allerdings würden dieses Gespräch ganz sicherlich für mich völlig unwichtig machen. Wollen wir also zu Ihrem offiziellen Anlaß kommen?«
    Mandamus’ Lider senkten sich, und eine leichte Rötung, die vielleicht Verlegenheit andeutete, breitete sich über seinen Wangen aus. »Dann gestatten Sie mir, daß ich mich noch einmal vorstelle. Mein Name ist Levular Mandamus, Ihr Nachkomme fünften Grades. Ich bin der Ur-Ur-Urenkel von Santirix und Gladia Gremionis. Umgekehrt gesagt, sind Sie meine Ur-Ur-Urgroßmutter.«
    Gladia blinzelte schnell und versuchte sich den Schock nicht anmerken zu lassen, den sie empfand (was ihr freilich nicht ganz gelang). Natürlich

Weitere Kostenlose Bücher