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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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vollziehen. Auf den meisten wird dieses Tempo irgendwo in der Mitte liegen, auf einigen wird es deutlich langsam sein und auf anderen deutlich schnell; und auf einer ist es vielleicht ausnehmend langsam und auf einer anderen ausnehmend schnell. Die Erde ist zufällig diejenige, auf der die Entwicklung ausnehmend schnell vonstatten gegangen ist – und deshalb sind wir hier. Wenn wir jetzt die Frage ›Warum?‹ stellen, dann ist die natürliche – und hinreichende -Antwort darauf ›Zufall‹.«
    Amadiro wartete darauf, daß der andere seine Kauzigkeit dadurch unter Beweis stellte, daß er wütend über eine ausnehmend logische Aussage, die locker und amüsiert vorgetragen wurde, explodierte, weil sie seine These völlig zerstört hatte. Aber Mandamus starrte ihn nur für ein paar Augenblicke aus seinen tiefliegenden Augen an und sagte dann leise: »Nein.«
    Mandamus wartete ein paar Augenblicke und meinte dann: »Es gehört mehr dazu als ein oder zwei glückliche Zufälle, um die Entwicklung auf das Tausendfache zu beschleunigen. Auf jedem Planeten, mit Ausnahme der Erde, ist die Evolutionsgeschwindigkeit eng mit der kosmischen Strahlung verbunden, mit der jener Planet gebadet wird. Diese Geschwindigkeit ist keineswegs die Folge eines Zufalls, sondern das Resultat der kosmischen Strahlung, die langsam Mutationen erzeugt. Auf der Erde erzeugt etwas wesentlich mehr Mutationen, als sie auf anderen bewohnbaren Planeten erzeugt werden; und das hat nichts mit kosmischen Strahlen zu tun, weil die Erde denen auch nicht in höherem Maße ausgesetzt ist als andere Planeten. Vielleicht sehen Sie jetzt etwas klarer, weshalb dieses ›Warum?‹ wichtig sein könnte.«
    »Nun, Dr. Mandamus, da ich Ihnen immer noch zuhöre, und zwar wesentlich geduldiger, als ich selbst erwartet hätte, dann beantworten Sie doch die Frage, die Sie so hartnäckig stellen. Oder sollten Sie nur die Frage und keine Antwort haben?«
    »Ich habe eine Antwort«, sagte Mandamus, »und die hängt von der Tatsache ab, daß die Erde noch in einer zweiten Hinsicht einmalig ist.«
    Amadiro unterbrach ihn: »Lassen Sie mich raten! Sie meinen den großen Satelliten, diesen Mond. Sie werden das jetzt doch ganz sicher nicht als Ihre Entdeckung vorbringen wollen, Dr. Mandamus.«
    »Keineswegs«, sagte Mandamus steif. »Aber ziehen Sie bitte in Betracht, daß große Satelliten anscheinend sehr weit verbreitet sind. Unser Planetensystem hat fünf, das, zu dem die Erde gehört, sieben, und so weiter. Von den bekannten großen Satelliten umkreisen aber alle, mit Ausnahme eines einzigen, Gasriesen. Nur der Satellit der Erde, der Mond, umkreist einen Planeten, der nicht wesentlich größer als er selbst ist.«
    »Darf ich wieder das Wort ›Zufall‹ gebrauchen, Dr. Mandamus?«
    »In diesem Fall mag ein Zufall vorliegen; aber der Mond bleibt einmalig.«
    »Trotzdem. Welcher Zusammenhang kann zwischen dem Satelliten und der Vielfalt des irdischen Lebens bestehen?«
    »Das ist vielleicht nicht offenkundig, und ein Zusammenhang mag sogar unwahrscheinlich sein – aber es ist viel unwahrscheinlicher, daß zwei so ungewöhnliche Beispiele von Einmaligkeit auf einem einzigen Planeten überhaupt keine Verbindung haben. Und eine solche Verbindung habe ich gefunden.«
    »Tatsächlich?« sagte Amadiro aufmerksam. Jetzt mußte der unverkennbare Beweis für die Verrücktheit seines Besuches kommen. Er sah unauffällig auf den Zeitstreifen an der Wand. Er hatte jetzt wirklich nicht mehr viel Zeit, die er darauf vergeuden konnte, so sehr seine Neugierde auch gereizt war.
    »Der Mond«, sagte Mandamus, »entfernt sich langsam von der Erde; das ist auf die Gezeitenwirkung zurückzuführen, die er auf die Erde ausübt. Die großen Gezeiten der Erde sind die einmalige Folge der Existenz eines großen Satelliten. Auch die Sonne der Erde erzeugt Gezeiten, aber nur in einem Drittel des Ausmaßes der Mond-Gezeiten – so wie unsere Sonne kleine Gezeiten auf Aurora hervorruft.
    Da der Mond sich wegen seiner Gezeitenwirkung von der Erde entfernt, war er in der Frühgeschichte des Planetensystems der Erde wesentlich näher. Je näher der Mond der Erde war, desto höher die Gezeiten auf der Erde. Und diese Gezeiten hatten auf die Erde zwei wichtige Auswirkungen: Sie haben die Erdkruste während der Rotation dauernd verschoben und die Rotation der Erde verlangsamt, sowohl durch die Verschiebung und die Reibung der Meeresgezeiten – so daß Rotationsenergie in Hitze verwandelt wurde.
    Deshalb hat

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