Foundation 04: Das galaktische Imperium
sogar allmählich daran, nicht stets von einem Roboter begleitet zu werden. Und als er in dieser oder jener City humanoiden Robotern Auroras begegnete, mußte er ihnen mit einiger Entschiedenheit klarmachen, daß sie sich nicht an seine Absätze klammern durften. Er hörte sich ihre Berichte an, gab ihnen die Instruktionen, die sie benötigten, und veranlaßte weitere Roboter-Sendungen. Schließlich begab er sich zu seinem Schiff zurück und trat die Rückreise an.
Beim Abflug wurde er ebensowenig behindert wie bei der Ankunft.
»Tatsächlich«, meinte er nachdenklich, zu Amadiro gewandt, »sind diese Erdenmenschen in Wirklichkeit gar keine Barbaren.«
»So?«
»Auf ihrer eigenen Welt benehmen sie sich recht menschlich. Tatsächlich hat ihre Freundlichkeit sogar etwas Gewinnendes an sich.«
»Sie fangen wohl an, Ihre Aufgabe zu bedauern?«
»Ich muß gestehen, daß einen ein recht eigenartiges Gefühl ankommt, wenn man sich zwischen ihnen bewegt und weiß, daß sie keine Ahnung von dem haben, was ihnen widerfahren wird. Ich bringe es nicht fertig, das, was ich tue, zu genießen.«
»Natürlich bringen Sie das fertig, Mandamus! Denken Sie doch daran, daß Sie, sobald Ihr Auftrag erfüllt ist, sicher sein können, die Leitung dieses Instituts in nicht allzu ferner Zukunft zu übernehmen! Das sollte Ihnen die Arbeit versüßen.«
Und von diesem Tag an beobachtete Amadiro Mandamus sehr scharf.
51 b
Bei Mandamus’ dritter Reise hatte sich die frühere Unruhe gelegt, und er trat fast wie ein Erdenmensch auf. Das Projekt machte langsame Fortschritte, bewegte sich aber unabänderlich auf das gesetzte Ziel zu.
Bei seinen früheren Besuchen hatte er keinerlei gesundheitliche Probleme erlebt; aber auf dieser dritten Reise – was ohne Zweifel seiner Sorglosigkeit zuzuschreiben war – mußte er sich irgendwie angesteckt haben; jedenfalls lief ihm eine Weile die Nase, was ihn sehr beunruhigte, und er ertappte sich dabei, daß er gelegentlich hustete.
Er suchte eine der medizinischen Stationen einer City auf und bekam dort eine Gamma-Globulin-Injektion, die seinen Zustand sofort verbesserte, fand aber die medizinische Station noch beängstigender als die Krankheit selbst. Er wußte, daß jeder, den er dort antraf, irgendeine ansteckende Krankheit hatte oder sich in engem Kontakt mit Kranken befand.
Doch jetzt befand er sich wieder in der stillen, geordneten Umgebung Auroras und war ungeheuer dankbar dafür. Er hörte sich Amadiros Bericht über die Solaria-Krise an.
»Und Sie haben gar nichts darüber gehört?« wollte Amadiro wissen.
Mandamus schüttelte den Kopf. »Überhaupt nichts, Sir. Die Erde ist eine unglaublich provinzielle Welt. Achthundert Cities mit insgesamt acht Milliarden Menschen – und alle interessieren sich für nichts anderes als die achthundert Cities mit insgesamt acht Milliarden Menschen. Man könnte glauben, daß es nur deshalb Siedler gibt, damit sie die Erde besuchen, und überhaupt keine Spacer. Tatsächlich befassen sich die Nachrichten in jeder einzelnen City zu neunzig Prozent ausschließlich mit jener City. Die Erde ist eine umschlossene, klaustrophile Welt, im geistigen wie im physischen Sinn.«
»Und doch sagen Sie, sie seien keine Barbaren?«
»Klaustrophilie ist nicht notwendigerweise Barbarei. Auf ihre Art sind sie zivilisiert.«
»Auf ihre Art! – Aber lassen wir das! Das Problem, mit dem wir im Augenblick zu tun haben, ist Solana. Keine der Spacer-Welten will etwas unternehmen. Das Prinzip der Nichteinmischung beherrscht alle, und jede einzelne Welt besteht darauf, daß Solanas innere Probleme nur Solaria angehen. Unser eigener Vorsitzender ist ebenso träge wie der jedes anderen Planeten, obwohl Fastolfe tot ist und seine gichtige Hand uns nicht länger niederdrückt. Ich selbst kann auch nichts tun – solange ich nicht Vorsitzender bin.«
»Wie kann man sagen, daß Solana interne Probleme hätte, in die man sich nicht einmischen darf, wo die Solarianer doch nicht mehr da sind?« fragte Mandamus.
Amadiro nickte und meinte sarkastisch: »Wie kommt es, daß Sie sofort einsehen, wie unsinnig das ist, und jene anderen nicht? – Sie sagen, es gäbe keine stichhaltigen Beweise dafür, daß die Solarianer ihre Welt verlassen haben. Und solange sie oder wenigstens einige wenige von ihnen noch auf der Welt sein könnten, besitzt keine andere Spacer-Welt das Recht, sich uneingeladen einzumischen.«
»Und wie erklärt man das Fehlen jeglicher
Weitere Kostenlose Bücher