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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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erlebt habe. Ich hätte es liebend gern meinem Vater gezeigt; aber er war gerade auf einer Konferenz irgendwo auf einer der anderen Welten.
    Ich wußte nicht, wann er zurückkommen würde, und legte mein Muster beiseite, sah es mir aber jeden Tag mit mehr Interesse und größerer Faszination an. Schließlich konnte ich nicht länger warten. Ich konnte es einfach nicht. Es schien mir so wunderschön, daß ich die Vorstellung, es könnte Schaden anrichten, einfach für lächerlich hielt. Schließlich war ich nur ein Kind in der zweiten Klasse und war noch nicht ganz aus der Zeit der Unverantwortlichkeit herausgewachsen. Und so modifizierte ich Giskards Gehirn, indem ich ihm das Muster einfügte.
    Und es bewirkte keinen Schaden; das war sofort offensichtlich, denn er reagierte mit vollkommener Leichtigkeit und war, wie mir schien, viel schneller im Begreifen und viel intelligenter, als er das vorher gewesen war. Ich fand ihn weit faszinierender und liebenswerter als vorher.
    Ich war entzückt und doch gleichzeitig auch nervös. Was ich getan hatte – Giskard zu modifizieren, ohne das mit Fastolfe abzusprechen –, widersprach eindeutig den Regeln, die Fastolfe für mich aufgestellt hatte, und das wußte ich sehr wohl. Und doch würde ich das, was ich getan hatte, nicht mehr ungeschehen machen. Als ich Giskards Gehirn modifiziert hatte, entschuldigte ich mich dafür bei mir selbst, indem ich sagte, daß das nur für eine kleine Weile so bleiben würde und daß ich später die Modifikation neutralisieren würde. Als die Modifikation dann freilich vorgenommen war, wurde mir ganz klar, daß ich sie nicht neutralisieren würde. Ich würde das ganz einfach nicht tun. Tatsächlich modifizierte ich Giskard seitdem nie wieder, aus Angst, ich könnte das zerstören, was ich erreicht hatte.
    Und auch Fastolfe sagte ich nie, was ich getan hatte. Ich zerstörte alle Aufzeichnungen des wunderbaren Musters, das ich entwickelt hatte, und Fastolfe fand nie heraus, daß Giskard ohne sein Wissen modifiziert worden war. Niemals.
    Und dann trennten wir uns, Fastolfe und ich, und Fastolfe war nicht bereit, Giskard aufzugeben. Ich schrie, daß er mir gehöre und ich ihn liebe; aber Fastolfe ließ nie zu, daß seine wohlwollende Freundlichkeit, mit der er sein ganzes Leben lang so viel Aufhebens machte – dieses Getue, daß er alle Dinge liebte, ob groß oder klein –, seinen Wünschen im Wege stand. Ich erhielt andere Roboter, die mir nichts bedeuteten; aber Giskard behielt er für sich.
    Und als er starb, hinterließ er Giskard dieser solarianischen Frau – ein letzter, bitterer Schlag für mich.«
    Amadiro hatte das Lachs-Mousse inzwischen zur Hälfte gegessen. »Wenn Sie mir das alles nur erzählt haben, um zu erreichen, daß das Eigentum an Giskard von der solarianischen Frau auf Sie übertragen werden soll, so wird Ihnen das nichts helfen. Ich habe Ihnen bereits erklärt, weshalb ich Fastolfes Testament nicht umstoßen kann.«
    »Es geht um mehr als nur das, Kendel«, sagte Vasilia. »Viel mehr. Unendlich mehr. Wollen Sie, daß ich jetzt aufhöre?«
    Amadiros Lippen verzogen sich zu einem traurigen Grinsen. »Jetzt, wo ich mir so viel davon angehört habe, will ich den Verrückten spielen und mir auch noch den Rest anhören.«
    »Sie würden den Verrückten spielen, wenn Sie das nicht täten, weil ich jetzt zur Sache komme. – Ich habe nie aufgehört, an Giskard zu denken und wie grausam und ungerecht es war, ihn mir wegzunehmen; aber irgendwie dachte ich nie wieder an jenes Muster, mit dem ich ihn modifiziert hatte. Ich bin ganz sicher, daß ich das Muster nicht hätte reproduzieren können, selbst wenn ich es versucht hätte. Und nach alledem, woran ich mich jetzt erinnern kann, glich es keinem anderen, das ich je in der Robotik gesehen habe, bis – ja, bis ich ganz kurz, während meines Aufenthaltes auf Solaria, etwas sah, was jenem Muster ähnelte.
    Das solarianische Muster schien mir vertraut, aber ich wußte nicht, weshalb. Es bedurfte einiger Wochen intensiven Nachdenkens, ehe ich aus den verborgenen Tiefen meines Unterbewußtseins den flüchtigen Gedanken an jenes Muster herausgraben konnte, das ich mir vor fünfundzwanzig Dekaden aus dem Nichts erträumt hatte.
    Obwohl ich mich nicht genau an mein Muster erinnern kann, weiß ich, daß das solarianische Muster ein Hauch davon war und nicht mehr. Es war lediglich die schwache Andeutung von etwas, das ich in einer wunderbar komplizierten Symmetrie eingefangen hatte. Aber ich

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