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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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betrachtete das solarianische Muster mit der Erfahrung, die ich mir in fünfundzwanzig Dekaden der Arbeit mit der Theorie der Robotik erworben hatte, und erkannte die Andeutung von Telepathie. Wenn jenes einfache, kaum interessante Muster das andeutete, was muß dann erst mein Original bedeutet haben – das Ding, das ich als Kind erfand und nie wieder einfangen konnte?«
    Amadiro meinte: »Sie sagen die ganze Zeit, Sie würden zur Sache kommen, Vasilia. Wäre es ganz und gar unvernünftig, wenn ich Sie jetzt bitten würde, mit Jammern und Reminiszenzen aufzuhören und mit einem einfachen, klaren Satz zur Sache zu kommen?«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte Vasilia. »Was ich Ihnen sagen will, Kendel, ist, daß ich, ohne das je zu wissen, Giskard in einen telepathischen Roboter verwandelt habe und daß er das seither stets gewesen ist.«

 
54
     
     
    Amadiro sah Vasilia lange an und wandte sich dann, weil es so schien, als wäre die Erzählung damit beendet, wieder der Lachs-Mousse zu und aß nachdenklich davon. Dann sagte er: »Unmöglich! Halten Sie mich für einen Idioten?«
    »Ich halte Sie für einen Versager«, sagte Vasilia. »Ich sage nicht, daß Giskard Gedanken lesen kann, daß er Worte oder Ideen übermitteln und empfangen kann. Das ist vielleicht wahrhaft unmöglich, selbst theoretisch. Aber ich bin ganz sicher, daß er Emotionen wahrnehmen kann und die allgemeine Einstellung der mentalen Aktivität. Und vielleicht kann er sie sogar modifizieren.«
    Amadiro schüttelte heftig den Kopf. »Unmöglich!«
    »Unmöglich? – Überlegen Sie doch! Vor zwanzig Dekaden hatten Sie fast Ihre Ziele erreicht. Fastolfe war Ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert; der Vorsitzende Horder war Ihr Verbündeter. Was geschah? Warum ging alles schief?«
    »Der Erdenmensch…«, begann Amadiro und stockte dann, als bereite ihm die Erinnerung Atembeschwerden.
    »Der Erdenmensch«, äffte Vasilia ihm nach. »Der Erdenmensch. Oder war es diese solarianische Frau? Keiner von beiden war es! Keiner! Giskard war es – er war die ganze Zeit dabei und hat gefühlt und adaptiert!«
    »Warum sollte ihn das interessieren? Er ist ein Roboter.«
    »Ein seinem Meister loyal ergebener Roboter – Fastolfe loyal ergeben. Gemäß dem Ersten Gesetz hatte er dafür zu sorgen, daß Fastolfe keinen Schaden erlitt. Und da er ein Telepath war, konnte er das nicht nur als wesentlichen körperlichen Schaden interpretieren. Er wußte, daß Fastolfe – wenn die Dinge nicht so liefen, wie er das wollte; wenn er die Besiedlung der bewohnbaren Welten der Galaxis nicht herbeiführen konnte – tiefe Enttäuschung erleiden würde – und das würde in Giskards telepathischem Universum ›Schaden‹ sein. Er konnte nicht zulassen, daß das geschah, und so griff er ein, um es zu verhindern.«
    »Nein, nein, nein!« sagte Amadiro angewidert. »Sie wollen, daß das so ist, aus irgendeinem wilden, romantischen Sehnen heraus; aber das reicht nicht aus! Ich erinnere mich nur zu gut, was geschah. Es war der Erdenmensch. Es braucht keinen telepathischen Roboter, um die Vorgänge zu erklären.«
    »Und was ist seitdem geschehen, Kendel?« wollte Vasilia wissen. »Ist es Ihnen in zwanzig Dekaden jemals gelungen, über Fastolfe den Sieg davonzutragen? Wo doch alle Tatsachen zu Ihren Gunsten sprachen? Wo Fastolfes Politik ganz offensichtlich in den Bankrott führte? Haben Sie es je fertiggebracht, sich eine Mehrheit im Rat zu verschaffen? Ist es Ihnen je gelungen, den Vorsitzenden so zu beeinflussen, daß Sie über wahre Macht verfügten?
    Wie erklären Sie das, Kendel? Und in all diesen zwanzig Dekaden ist der Erdenmensch nicht auf Aurora gewesen. Er ist seit mehr als sechzig Dekaden tot, wo doch sein jämmerlich kurzes Leben nur acht Dekaden währte. Und doch bleibt alles beim alten – Ihre Pläne scheitern weiterhin. Selbst jetzt, wo Fastolfe tot ist – ist es Ihnen da etwa gelungen, den ganzen Vorteil aus den Bruchstücken einer Koalition zu ziehen, oder müssen Sie feststellen, daß der Erfolg sich Ihnen immer noch versagt?
    Was bleibt da? Der Erdenmensch ist nicht mehr. Fastolfe ist nicht mehr. Giskard ist es, der die ganze Zeit gegen Sie gearbeitet hat. Und Giskard bleibt. Er ist jetzt der solarianischen Frau ebenso loyal ergeben, wie er das Fastolfe gegenüber war, und ich denke nicht, daß die solarianische Frau Anlaß hat, Sie zu lieben.«
    Amadiros Gesicht verzerrte sich zu einer Maske aus Zorn und Enttäuschung. »Das stimmt nicht! Nichts davon

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