Foundation 04: Das galaktische Imperium
Speisesaal und verschwand ins Personal. Amadiro, der sich die größte Mühe gab, den Anschein kühler Logik zu wahren, rief ihr durch die geschlossene Tür nach, wobei ihm völlig bewußt war, daß das seiner Würde Abbruch tat. Er schrie: »Das ist ein um so deutlicherer Hinweis, daß Giskard nicht mehr als ein Roboter ist. Warum sollte er bereit sein, nach Solaria zu gehen, um sich dort mit seiner Besitzerin der Vernichtung auszusetzen?«
Schließlich verstummte das Geräusch laufenden Wassers, und Vasilia kam mit frischgewaschenem Gesicht heraus. Ihr Ausdruck wirkte starr und eisig.
»Sie verstehen immer noch nicht, wie?« sagte sie. »Sie verblüffen mich, Kendel. Überlegen Sie doch! Giskard kann nie in Gefahr sein, solange er das Bewußtsein von Menschen beeinflussen kann, oder? Und ebensowenig diese solarianische Frau, solange Giskard ihr ergeben ist. Der Siedler, der die solarianische Frau mitgenommen hat, muß herausgefunden haben, als er sie befragte, daß sie zwanzig Dekaden lang nicht auf Solaria gewesen ist. Und danach kann er doch unmöglich weiterhin geglaubt haben, daß sie ihm viel nützen würde. Giskard hat er auch mitgenommen; aber er wußte nicht, daß Giskard ihm nützen würde – oder könnte er das gewußt haben?«
Sie überlegte einen Augenblick lang und sagte dann langsam: »Nein, er kann es nicht gewußt haben. Wenn in mehr als zwanzig Dekaden niemand dahintergekommen ist, daß Giskard mentale Fähigkeiten besitzt, dann ist Giskard ganz eindeutig daran interessiert, daß niemand das errät; und wenn das der Fall ist, kann es auch niemand erraten haben.«
»Aber Sie behaupten, es herausgefunden zu haben«, sagte Amadiro geringschätzig.
»Mir stand auch besonderes Wissen zur Verfügung, Kendel«, meinte Vasilia. »Und dennoch habe ich das Offenkundige erst jetzt erkannt, und auch das nur wegen der Andeutung auf Solaria. Giskard muß mein Bewußtsein in dieser Hinsicht ebenfalls verdunkelt haben, sonst hätte ich es schon lange erkannt. Ich frage mich, ob Fastolfe Bescheid wußte…«
»Um wieviel einfacher wäre es doch«, sagte Amadiro unbeeindruckt, »einfach die Tatsache zu akzeptieren, daß Giskard ein gewöhnlicher Roboter ist.«
»Sie machen sich den Weg in den Abgrund leicht, Kendel, aber ich glaube nicht, daß ich das zulassen werde, ganz gleich, wie sehr Sie sich auch danach sehnen. – Es läuft einfach darauf hinaus, daß der Siedler herkam, um diese solarianische Frau zu holen, und sie mitnahm, obwohl er feststellte, daß sie ihm wenig oder überhaupt nicht nützen würde. Und die solarianische Frau ist freiwillig mitgekommen, obwohl sie Angst davor haben muß, allein mit kranken Barbaren auf einem Siedler-Schiff zu reisen, und obwohl sie mit der Wahrscheinlichkeit rechnen mußte, auf Solaria den Tod zu finden.
Mir scheint daher, daß dies alles das Werk Giskards ist, der den Siedler zwang, die solarianische Frau gegen alle Vernunftgründe zu verlangen, und die solarianische Frau zwang, diesem Wunsch gegen alle Vernunftgründe zu entsprechen.«
»Aber warum?« fragte Amadiro. »Darf ich diese einfache Frage stellen? – Warum?«
»Ich nehme an, Kendel, daß Giskard der Ansicht war, es sei wichtig, Aurora zu verlassen. Könnte er geahnt haben, daß ich kurz davorstand, sein Geheimnis zu lüften? Wenn ja, dann ist es durchaus möglich, daß er sich nicht sicher war, ob seine Fähigkeiten ausreichen würden, mich zu manipulieren. Immerhin bin ich eine erfahrene Robotikerin. Außerdem würde er sich ganz sicher daran erinnern, daß er einmal mir gehörte, und ein Roboter ignoriert die Forderungen der Loyalität nicht ohne weiteres. Vielleicht war er der Ansicht, die einzige Möglichkeit, die solarianische Frau zu schützen, bestünde darin, sie aus meinem Einflußbereich zu entfernen.«
Sie blickte zu Amadiro auf und sagte entschlossen: »Kendel, wir müssen ihn zurückholen. Wir dürfen nicht zulassen, daß er in der Sicherheit, die ihm eine Siedler-Welt bietet, die Sache der Siedler fördert. Er hat hier in unserer Mitte schon genügend Schaden angerichtet. Wir müssen ihn zurückholen, und Sie müssen mich zu seiner legalen Eigentümerin machen. Ich versichere Ihnen, ich kann mit ihm umgehen und werde dafür sorgen, daß er für uns arbeitet. Vergessen Sie das nicht! Ich bin die einzige, die mit ihm umgehen kann.«
»Ich sehe keinerlei Anlaß zur Sorge«, meinte Amadiro. »In dem höchstwahrscheinlichen Fall, daß er ein gewöhnlicher Roboter ist, wird er auf Solaria
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