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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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seiner Entfernung Schaden zuzufügen.«
    »Freund Giskard…«, sagte Daneel.
    Doch Vasilia unterbrach ihn mit einer Stimme, die so hart wie Diamant war: »Ich befehle dir, Roboter Daneel Olivaw, still zu sein! Ich bin nicht deine Eigentümerin; aber deine Eigentümerin schläft und widerruft meinen Befehl nicht; es muß ihm also Folge geleistet werden!«
    Daneel verstummte, aber seine Lippen zitterten so, als versuchte er trotz des Befehls zu sprechen.
    Vasilia beobachtete ihn mit einem amüsierten Lächeln. »Siehst du, Daneel, du kannst nicht sprechen.«
    Und Daneel sagte in heiserem Flüsterton: »Doch, das kann ich, Madam. Ich stelle zwar fest, daß es mir schwerfällt, aber ich kann es, weil ich weiß, daß etwas Vorrang vor Ihrem Befehl hat, der nur vom Zweiten Gesetz bestimmt ist.«
    Vasilias Augen weiteten sich, und sie sagte mit scharfer Stimme: »Still, sage ich! Nichts außer dem Ersten Gesetz hat Vorrang vor meinem Befehl! Und ich habe bereits dargelegt, daß Giskard am wenigsten Schaden zufügen wird – tatsächlich überhaupt keinen –, wenn er zu mir zurückkehrt. Er wird mir Schaden zufügen, mir, der er am wenigsten Schaden zufügen kann, wenn er irgendeinen anderen Weg einschlägt!« Sie deutete mit ausgestrecktem Finger auf Daneel und sagte noch einmal, diesmal mit einem leichten Zischen in der Stimme: »Still!«
    Es kostete Daneel sichtlich große Mühe, überhaupt einen Laut hervorzubringen. Die kleine Pumpe in ihm, die den Luftstrom artikulierte, der das Sprechgeräusch erzeugte, gab dabei ein leises Summen von sich. Und doch konnte er, obwohl er noch leiser flüsterte, immer noch gehört werden.
    »Madam Vasilia«, sagte er, »es gibt etwas, das sogar über das Erste Gesetz hinausgeht.«
    Giskard sagte mit einer ebenso leisen, aber nicht gequälten Stimme: »Freund Daneel, das darfst du nicht sagen. Nichts geht über das Erste Gesetz hinaus.«
    Vasilia, deren Stirn sich leicht gerunzelt hatte, ließ einen Funken von Interesse erkennen. »Wirklich? Daneel, ich warne dich! Wenn du versuchst, diese seltsame Argumentation fortzusetzen, wirst du dich ganz sicher selbst zerstören. Ich habe noch nie gesehen oder gehört, daß ein Roboter das tat, was du jetzt tust, und es wäre faszinierend, dir bei deiner Selbstvernichtung zuzusehen. Sprich weiter!«
    Jetzt, wo der Befehl erteilt war, wurde Daneels Stimme sofort wieder normal. »Ich danke Ihnen, Madam Vasilia. -Vor Jahren saß ich am Totenbett eines Erdenmenschen, den nicht zu erwähnen Sie mich gebeten haben. Darf ich ihn jetzt erwähnen, oder wissen Sie, von wem ich spreche?«
    »Sie sprechen von diesem Polizisten, diesem Baley«, sagte Vasilia mit tonloser Stimme.
    »Ja, Madam. Er hat auf seinem Totenbett zu mir gesagt: ›Die Arbeit eines jeden Individuums trägt zu einer Gesamtheit bei und wird so ein unsterblicher Teil dieser Gesamtheit. Und jene Gesamtheit menschlicher Leben – aus Vergangenheit und Gegenwart – und auch derer, die einmal kommen werden – bildet ein Gewebe, so wie ein kunstvoller Teppich, ein Gobelin, der jetzt schon seit vielen Jahrzehntausenden existiert und in all der Zeit immer kunstvoller und insgesamt schöner geworden ist. Auch die Spacer sind Teil dieses Teppichgewebes, und auch sie haben ihren Beitrag zur Schönheit der Muster geleistet. Ein individuelles Leben ist nur ein Faden in diesem Gewebe – und was ist schon ein Faden im Vergleich zum Ganzen?
    Daneel, sorge dafür, daß dein Bewußtsein sich immer fest auf das Muster konzentriert, und laß nicht zu, daß ein einzelner Faden, der davon abweicht, dich beeinträchtigt. Es gibt so viele andere Fäden, und jeder ist wertvoll und leistet einen Beitrag…‹«
    »Gefühlsduselige Sentimentalität«, murmelte Vasilia.
    »Ich glaube, mein Partner Elijah versuchte mich gegen die Tatsache seines unmittelbar bevorstehenden Todes zu schützen«, meinte Daneel. »Was er da als einen Faden in dem Gewebe bezeichnete, war sein eigenes Leben; sein eigenes Leben war >der einzelne Faden, der davon abweiche, und das sollte keine Auswirkung auf mich haben. Seine Worte haben mich in jener Krise beschützt.«
    »Ohne Zweifel«, sagte Vasilia. »Aber du solltest jetzt zu diesem ›Über-das-Erste-Gesetz-Hinausgehen‹ kommen, denn das wird dich jetzt vernichten.«
    »Ich habe dekadenlang über Detektiv Elijah Baleys Worte nachgedacht«, meinte Daneel. »Wahrscheinlich hätte ich sie sofort verstanden, wenn mir die Drei Gesetze nicht im Wege gestanden wären. Mein Freund

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