Foundation 04: Das galaktische Imperium
denn nicht mit dem menschlichen Gewebe? Versuchst du denn nicht, mit der Menschheit als einem generalisierten Ganzen zu arbeiten, anstelle von Sammlungen individueller, menschlicher Wesen?«
»Ja, Freund Daneel. Aber bislang ist das nicht mehr als eine Hoffnung, und ich kann mein Handeln nicht bloß auf eine Hoffnung aufbauen, noch die Drei Gesetze im Einklang damit modifizieren.«
Darauf gab Daneel keine Antwort. Vasilia aber sagte: »Nun, Roboter, all deine Versuche haben nichts bewirkt, und doch stehst du noch auf deinen Füßen. Du bist seltsam hartnäckig, und ein Roboter wie du, der sich von den Drei Gesetzen lossagt und dennoch funktional bleiben kann, ist ganz eindeutig eine Gefahr für jedes menschliche Wesen. Aus diesem Grunde glaube ich, daß du unverzüglich vernichtet werden solltest. Dein Fall ist zu gefährlich, um die langsame Majestät des Gesetzes abzuwarten, insbesondere, wo du trotz alledem ein Roboter und nicht das menschliche Wesen bist, dem zu gleichen du versuchst.«
»Es gebührt sich doch ganz sicher nicht für Sie, my Lady, eine solche Entscheidung allein zu treffen«, sagte Daneel.
»Dennoch habe ich sie getroffen. Und wenn es anschließend juristische Verwicklungen gibt, werde ich mich mit ihnen auseinandersetzen.«
»Sie werden Lady Gladia eines Roboters berauben und eines weiteren, auf den Sie Anspruch erheben.«
»Sie und Fastolfe haben mich gemeinsam mehr als zwanzig Dekaden lang meines Roboters Giskard beraubt, und ich glaube nicht, daß das den beiden auch nur einen Augenblick lang Unruhe bereitet hat. Es wird mir jetzt keine Unruhe bereiten, sie zu berauben. Sie hat Dutzende anderer Roboter, und es gibt hier im Institut viele, die sich getreulich um Ihre Sicherheit bemühen werden, bis sie zu ihren eigenen Robotern zurückkehren kann.«
»Freund Giskard«, sagte Daneel, »wenn du Lady Gladia wecken würdest, könnte es sein, daß sie Lady Vasilia überredet…«
Vasilia sah Giskard an, runzelte die Stirn und sagte scharf: »Nein, Giskard, laß die Frau schlafen!«
Giskard, der sich bei Daneels Worten geregt hatte, gehorchte.
Vasilia schnippte dreimal mit Finger und Daumen der rechten Hand, worauf sofort die Tür aufging und vier Roboter hereinkamen. »Du hattest recht, Daneel: Es sind vier Roboter zugegen, Sie werden dich zerlegen, und dir erteile ich den Befehl, dich nicht zu widersetzen. Anschließend werden Giskard und ich uns um alles kümmern, was noch zu tun ist.«
Sie blickte über die Schulter auf die Roboter, die in den Raum getreten waren. »Schließt die Tür hinter euch. Und jetzt zerlegt schnell und geschickt diesen Roboter!« Sie deutete auf Daneel.
Die Roboter sahen Daneel an und bewegten sich einige Sekunden lang nicht, Vasilia sagte ungeduldig: »Ich habe euch gesagt, daß er ein Roboter ist und ihr nicht auf sein menschliches Aussehen achten sollt! Daneel, sag ihnen, daß du ein Roboter bist!«
»Ich bin ein Roboter«, sagte Daneel, »und ich werde keinen Widerstand leisten.«
Vasilia trat zur Seite, und die vier Roboter rückten vor. Daneels Arme hingen ihm locker herunter. Ein letztes Mal sah er die schlafende Gladia an und stellte sich dann den Robotern.
Vasilia lächelte und sagte: »Das sollte jetzt interessant sein.«
Die Roboter hielten inne. »An die Arbeit!« sagte Vasilia.
Sie bewegten sich nicht, und Vasilia drehte sich herum und starrte erstaunt Giskard an. Aber sie führte die Bewegungen nicht zu Ende. Ihre Muskeln lockerten sich, und sie sank in sich zusammen. Giskard fing sie auf und setzte sie so, daß sie mit dem Rücken an der Wand lehnte.
Er sagte mit erstickter Stimme: »Ich brauche ein paar Augenblicke, dann werden wir gehen.«
Die Augenblicke verstrichen. Vasilias Augen blieben glasig und blicklos. Ihre Roboter standen reglos da. Daneel war mit einem einzigen Schritt neben Gladia getreten.
Jetzt blickte Giskard auf und sagte zu Vasilias Robotern: »Bewacht eure Lady! Laßt nicht zu, daß jemand hereinkommt, bis sie aufgewacht ist! Sie wird friedlich erwachen.«
Während er noch sprach, regte sich Gladia, und Daneel war ihr beim Aufstehen behilflich. Sie sagte verblüfft: »Wer ist diese Frau? Wessen Roboter… wie hat sie…?«
Giskards Stimme klang fest, und doch konnte man aus ihr große Erschöpfung heraushören. »Später, my Lady. Ich werde erklären. Doch jetzt müssen wir uns beeilen.«
Und sie gingen hinaus.
Fünfter Teil
Erde
XV. DIE HEILIGE WELT
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Amadiro biß sich auf die
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