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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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schien es jetzt, als wäre ihr in jenen frühen Jahren gelegentlich aufgefallen, wie er einen Finger an seine Oberlippe führte. Sie hatte geglaubt, das sei Nervosität, so als würde er vielleicht nach einem unbestimmten Juckreiz tasten. Und erst jetzt kam ihr in den Sinn, daß er nach einem Schnurrbart gesucht hatte, der für immer verschwunden war.
    Wie würde ein Mann aussehen, dessen ganzes Gesicht mit Schnurrbart bedeckt war? Wie ein Bär vielleicht?
    Wie würde sich das anfühlen? Was, wenn Frauen auch solches Haar hätten? Sie dachte an einen Mann und eine Frau, die einander zu küssen versuchten und denen es schwerfiel, den Mund des anderen zu finden. Der Gedanke kam ihr komisch vor, auf eine harmlos-zottige Art, und sie lachte laut auf. Sie spürte, wie ihre Abneigung nachließ und sie sich tatsächlich sogar darauf freute, das Monstrum zu sehen.
    Schließlich würde es keinen Anlaß geben, ihn zu fürchten, selbst wenn er in seinem Verhalten ebenso tierähnlich sein sollte wie im Aussehen. Er würde keinen eigenen Roboter haben – es hieß, daß die Siedler in nicht-robotischen Gesellschaften lebten – und sie würde von einem Dutzend umgeben sein. Das Monstrum würde im Bruchteil einer Sekunde bewegungsunfähig gemacht sein, wenn es auch nur die geringste verdächtige Bewegung machte oder wenn es auch nur im Zorn die Stimme hob.
    »Bring mich zu ihm, Daneel!« sagte sie geradezu gutgelaunt.

 
12
     
     
    Das Monstrum erhob sich. Es sagte etwas, das so ähnlich klang wie ›Gudden Daach, Mehladdy.‹
    Das ›Guten Tag‹ verstand sie sofort, brauchte aber eine Weile, bis sie das letzte Wort in ›my Lady‹ übersetzen konnte.
    Gladia sagte abwesend: »Guten Tag.« Sie erinnerte sich an die Schwierigkeiten, die sie in jenen langvergessenen Tagen gehabt hatte, die auroranische Aussprache von Galactic Standard zu verstehen, als sie als verängstigte junge Frau von Solaria auf den Planeten gekommen war.
    Der Akzent des Monstrums war ungehobelt – oder klang er vielleicht nur so, weil ihr Ohr nicht daran gewöhnt war? Sie erinnerte sich, daß Elijah sein Ks und Ts sehr hart ausgesprochen, sonst aber eine recht verständliche Aussprache gehabt hatte. Aber inzwischen waren zwanzig Dekaden verstrichen, und dieser Siedler kam nicht von der Erde. In der Isoliertheit pflegen sich Sprachen zu verändern.
    Aber nur ein kleiner Teil von Gladias Bewußtsein befaßte sich mit dem Sprachenproblem. Sie starrte seinen Bart an.
    Er war völlig anders als die Barte, die die Schauspieler an historischen Dramen trugen; die schienen immer wie Haarbüschel, ein wenig hier und ein wenig dort, und wirkten irgendwie klebrig und glänzend.
    Der Bart dieses Mannes war ganz anders: er bedeckte seine Wangen und sein Kinn gleichmäßig dicht und tief, und er war von dunklem Braun, etwas heller und welliger als das Haar auf seinem Kopf und wenigstens fünf Zentimeter lang, schätzte sie – gleichmäßig lang.
    Er bedeckte nicht sein ganzes Gesicht, was recht enttäuschend war. Seine Stirn war völlig kahl (abgesehen von den Augenbrauen) ebenso wie seine Nase und die Partien unter seinen Augen.
    Auch seine Oberlippe war kahl, aber sie wirkte überschattet, so als begänne etwas darauf zu wachsen. Und dicht unter der Unterlippe war auch eine kahle Stelle; aber der neue Haarwuchs war weniger ausgeprägt und konzentrierte sich hauptsächlich unter der mittleren Partie.
    Da seine beiden Lippen ganz kahl waren, war Gladia klar, daß es keine Schwierigkeiten bereiten würde, ihn zu küssen. Jetzt sagte sie, wohl wissend, daß es unhöflich war, jemanden anzustarren – und starrte ihn dabei dennoch an: »Mir scheint, Sie entfernen das Haar rings um Ihre Lippen.«
    »Ja, my Lady.«
    »Warum, wenn ich fragen darf?«
    »Sie dürfen fragen. Aus hygienischen Gründen. Ich will nicht, daß Essen in den Haaren hängenbleibt.«
    »Sie schaben es ab, nicht wahr? Ich sehe, daß es nachwächst.«
    »Ich benutze einen elektrischen Rasierapparat. Das nimmt fünfzehn Sekunden in Anspruch nach dem Aufwachen.«
    »Warum depilieren Sie denn nicht und haben es ein für allemal hinter sich?«
    »Vielleicht möchte ich, daß es wieder einmal wächst.«
    »Warum?«
    »Ästhetische Gründe, my Lady.«
    Diesmal verstand Gladia das Wort nicht; es klang wie ›asketisch‹ oder vielleicht auch ›acetisch‹.
    »Wie, bitte?« fragte sie.
    Und der Siedler erklärte geduldig: »Vielleicht möchte ich einmal nicht mehr so aussehen wie jetzt und will wieder Haar auf

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