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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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aufgesprungenen Lippen.
    »Daneel. Mein alter Freund Daneel.« In den
geflüsterten Worten war das schwache Timbre von Elijah Baleys
Stimme, so wie Daneel sich an sie erinnerte. Ein Arm schob sich
langsam unter dem Laken hervor, und es schien Daneel, als würde
er Elijah dennoch wiedererkennen.
    »Partner Elijah«, sagte er leise.
    »Ich danke dir – ich danke dir, daß du gekommen
bist.«
    »Es war für mich wichtig zu kommen, Partner
Elijah.«
    »Ich hatte Angst, daß man es vielleicht nicht erlauben
würde. Sie – die anderen – selbst mein Sohn –
sehen in dir einen Roboter.«
    »Ich bin ein Roboter.«
    »Nicht für mich, Daneel. Du hast dich nicht
verändert, nicht wahr? Ich kann dich nicht deutlich sehen; aber
mir scheint, daß du ganz genauso aussiehst, wie ich dich in
Erinnerung habe. Wann habe ich dich zuletzt gesehen? Vor
einunddreißig Jahren?«
    »Ja. Und in all der Zeit habe ich mich nicht verändert,
Partner Elijah. Sie sehen also, ich bin ein Roboter.«
    »Aber ich habe mich verändert, und zwar sehr. Ich
hätte nicht zulassen sollen, daß du mich so siehst; aber
ich war zu schwach, um meinem Wunsch zu widerstehen, dich noch einmal
wiederzusehen.« Baleys Stimme schien etwas kräftiger
geworden zu sein, als hätte der Anblick Daneels sie
gestärkt.
    »Es freut mich, Sie zu sehen, Partner Elijah, so sehr Sie
sich auch verändert haben.«
    »Und Lady Gladia? Wie geht es ihr?«
    »Es geht ihr gut. Sie ist mit mir gekommen.«
    »Sie ist nicht…« – er versuchte sich
umzusehen, und seine Stimme klang beunruhigt und
schmerzerfüllt.
    »Sie ist nicht auf dieser Welt, sondern im Orbit geblieben!
Man hat ihr erklärt, daß Sie sie nicht zu sehen
wünschten, und das hat sie verstanden.«
    »Das ist falsch. Ich wünsche sie zu sehen; aber der Versuchung konnte ich widerstehen. Sie hat sich doch nicht
verändert, oder?«
    »Ihr Aussehen ist noch das gleiche wie damals, als Sie sie
zuletzt gesehen haben.«
    »Gut. – Aber ich konnte nicht zulassen, daß sie
mich so sieht. Das hier durfte nicht die letzte Erinnerung
sein, die sie an mich hat. Bei dir ist das anders.«
    »Das ist so, weil ich ein Roboter bin, Partner
Elijah.«
    »Hör auf, darauf zu bestehen«, sagte der Sterbende
gereizt. »Du könntest mir auch dann nicht mehr bedeuten,
wenn du ein Mensch wärst, Daneel.«
    Er lag eine Weile stumm in seinem Bett, und dann sagte er:
    »All die Jahre habe ich sie nie angerufen, ihr nie
geschrieben. Ich durfte mich einfach nicht in ihr Leben drängen.
Ist Gladia immer noch mit Gremionis verheiratet?«
    »Ja, Sir.«
    »Glücklich?«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Aber ihr Verhalten ist nicht
so, daß man es als unglücklich interpretieren
könnte.«
    »Kinder?«
    »Die erlaubten zwei.«
    »Und sie ist nicht ärgerlich gewesen, daß ich mich
nicht bei ihr gemeldet habe?«
    »Ich glaube, sie hat Ihre Motive verstanden.«
    »Hat sie mich – erwähnt sie mich je?«
    »Fast nie. Aber Giskard ist der Meinung, daß sie oft an
Sie denkt.«
    »Wie geht es Giskard?«
    »Er funktioniert korrekt – in der Art und Weise, die Sie
kennen.«
    »Dann weißt du also Bescheid – über seine
Fähigkeiten.«
    »Er hat es mir gesagt, Partner Elijah.«
    Wieder lag Baley stumm da. Dann regte er sich und sagte:
»Daneel, ich habe dich aus dem selbstsüchtigen Wunsch, dich
zu sehen, hierhergebeten, um selbst zu sehen, daß du dich nicht
verändert hast; daß noch ein Hauch der großen Tage
meines Lebens existiert; daß du dich an mich erinnerst und dich
weiterhin erinnern wirst. -Aber ich will dir auch etwas sagen.
    Ich werde bald tot sein, Daneel, und ich wußte, daß du
davon hören würdest, selbst wenn du nicht hier wärst
– selbst wenn du auf Aurora wärst –, du würdest
es hören. Mein Tod wird in der Galaxis Schlagzeilen
machen.« Seine Brust bewegte sich in einem schwachen, lautlosen
Lachen. »Wer hätte das einmal gedacht!«
    Er lächelte. »Gladia würde es natürlich
ebenfalls erfahren; aber Gladia weiß, daß ich sterben
muß, und wird diese Tatsache hinnehmen, wenn sie auch traurig
sein wird. Aber die Wirkung auf dich habe ich gefürchtet, da du
ja ein Roboter bist – worauf du bestehst und was ich leugne. Um
der alten Zeiten willen könntest du das Gefühl haben, es
obläge dir, mich vom Sterben abzuhalten; und die Tatsache,
daß du das nicht tun kannst, könnte vielleicht eine
dauerhaft schädliche Wirkung auf dich haben. Und deshalb will
ich mit dir jetzt darüber sprechen.«
    Baleys Stimme wurde schwächer;

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