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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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bekleidete einen Posten, dem er nicht gewachsen war. Und mit jedem
Jahr, in dem er automatisch eine weitere Stufe nach oben geschoben
wurde, wurde ihm das klarer. Jetzt war er Senior-Direktor.
    Daß er auch ausgerechnet jetzt Senior-Direktor sein
mußte!
    Früher hatte das Herrschen gar nichts bedeutet. In den Zeiten
Nephi Morlers, vor acht Dekaden, des Morlers, der den Schulkindern
immer als der größte aller Direktoren hingestellt wurde,
war es nichts gewesen. Was war Baleys Welt damals schon gewesen? Ein
kleiner Stützpunkt mit ein paar Farmen, einer Handvoll
Städte und Dörfer und natürlichen
Kommunikationslinien, die sie verbanden. Die ganze Bevölkerung
hatte nicht einmal fünf Millionen ausgemacht, und die
wichtigsten Exportartikel waren unbearbeitete Wolle und etwas Titan
gewesen.
    Die Spacer hatten sie unter dem mehr oder weniger wohlwollenden
Einfluß Han Fastolfes von Aurora völlig ignoriert, und das
Leben war einfach gewesen. Die Leute konnten jederzeit zur Erde
reisen, wenn sie den Atemzug der Kultur verspüren oder sich von
Technik umgeben sehen wollten. Und von der Erde kam ein
beständiger Strom von Erdenmenschen, die nach Baleys Welt
auswanderten. Die riesige Bevölkerung der Erde war
unerschöpflich.
    Warum hätte Morler dann kein großer Direktor sein
sollen? Er hatte ja nichts zu tun gehabt.
    Und in der Zukunft würde das Regieren auch wieder einfach
sein. Je weiter die Spacer degenerierten (schließlich sagte man
jedem Schulkind, daß sie das tun würden; daß sie in
den Widersprüchen ihrer Gesellschaft ertrinken mußten
– wenn sich auch Pandaral manchmal fragte, ob das wirklich
stimmte) und in dem Maße, wie die Zahl und die Stärke der
Siedler zunahm, würde bald die Zeit kommen, wo das Leben wieder
sicher sein würde. Die Siedler würden in Frieden leben und
ihre eigene Technik bis zu den Grenzen des Möglichen
entwickeln.
    Und je mehr sich Baleys Welt füllte, desto mehr würde
der Planet die Proportionen und Lebensgewohnheiten der Erde annehmen,
so wie alle Welten, während überall neue in immer
größerer Zahl entstanden, bis schließlich das
große galaktische Imperium Realität geworden war. Und ganz
sicher würde Baleys Welt als die älteste und am dichtesten
besiedelte aller Siedler-Welten stets in jenem Imperium unter der
wohlwollenden und ewigen Herrschaft von Mutter Erde den ersten Platz
einnehmen.
    Aber Pandaral war nicht in der Vergangenheit Senior-Direktor und
auch nicht in der Zukunft. Er war es jetzt.
    Han Fastolfe war tot, aber Kendel Amadiro lebte. Amadiro hatte
sich vor zwanzig Dekaden dagegen ausgesprochen, daß die Erde
die Erlaubnis bekam, Siedler auszuschicken. Und heute lebte er immer
noch, um Schwierigkeiten zu bereiten. Die Spacer waren immer noch zu
stark, als daß man einfach über sie hinwegsehen konnte;
und die Siedler waren noch nicht stark genug, um sich
selbstbewußt nach vorn bewegen zu können. Irgendwie
mußten die Siedler die Spacer in Schach halten, bis das
Gleichgewicht der Macht sich hinreichend verschoben hatte.
    Und die Aufgabe, die Spacer ruhigzuhalten und die Siedler
gleichzeitig entschlossen und doch vernünftig, fiel mehr auf
Pandarals Schultern als auf die von sonst jemandem. Und das war eine
Aufgabe, die er weder mochte noch schätzte.
    Es war Morgen, ein kalter, grauer Morgen, der noch mehr Schnee
versprach, wenn auch zumindest das keine Überraschung war, und
er ging allein durch das Hotel. Er wollte kein Gefolge.
    Die Sicherheitswachen, die reichlich vertreten waren, nahmen
Haltung an, als er an ihnen vorüberging, und er erwiderte den
Gruß müde. Als der Hauptmann der Wache ihm entgegentrat,
fragte er ihn: »Irgendwelche Schwierigkeiten, Captain?«
    »Keine, Direktor. Alles ist ruhig.«
    Pandaral nickte. »In welchen Raum hat man Baley denn
gebracht? – Ah. – Und die Spacer-Frau und ihre Roboter
werden streng bewacht? – Gut.«
    Er ging weiter. Insgesamt betrachtet, hatte D. G. sich recht gut
verhalten. Solaria war aufgegeben worden und konnte von Händlern
als eine fast unerschöpfliche Quelle für Roboter und damit
große Profite benutzt werden – wenn man auch Profite nicht
gerade als das natürliche Äquivalent für Sicherheit
betrachten konnte, dachte Pandaral mürrisch. Aber jetzt, wo sich
gezeigt hatte, daß Solaria eine Falle war, war es besser, man
ließ die Finger davon. Einen Krieg war diese Welt nicht wert.
D. G. hatte richtig gehandelt, indem er sofort wieder den
Rückzug angetreten hatte.
    Und indem er den

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