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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind immer Leute in
den Korridoren, und es ist hier üblich, daß man jedesmal,
wenn man jemanden trifft, den man kennt, stehenbleibt und mit ihm ein
paar Worte wechselt und selbst diejenigen begrüßt, die man
nicht kennt. Es ist auch nicht absolut nötig, zu Fuß zu
gehen. Es gibt überall Lifts für vertikale Fahrt. Die
Hauptkorridore sind mit Laufbändern ausgestattet, die sich
horizontal bewegen. Vor dem Gebäude gibt es natürlich auch
einen Zubringer zum Expreßwegenetz; das ist vielleicht
etwas; du wirst darauf fahren.«
    »Davon habe ich gehört. Sie haben Streifen, über
die man geht und die einen immer schneller dahinschleppen oder
langsamer, wenn man von einem Streifen zum nächsten geht. Ich
könnte das nicht. Verlang das bitte nicht von mir!«
    »Natürlich wirst du es können«, sagte D. G.
vergnügt. »Ich werde dir helfen. Wenn nötig, werde ich
dich tragen; aber es erfordert wirklich nur ein wenig Übung. Auf
der Erde schaffen das Kinder im Kindergarten ebenso wie alte Leute
mit Stöcken. Ich gebe zu, daß Siedler sich manchmal ein
wenig ungeschickt anstellen. Ich bin selbst nicht gerade besonders
gelenkig; aber ich schaffe es, und du wirst das auch.«
    Gladia seufzte tief. »Nun, gut. Wenn ich muß, werde ich
es versuchen. Aber eines will ich dir sagen, D. G. Liebster: Wir müssen für die Nacht ein einigermaßen ruhiges
Zimmer haben. Ich möchte dieses Dröhnen der City nicht
hören. Ich brächte kein Auge zu.«
    »Das läßt sich ganz sicher arrangieren.«
    »Und in den Speisehallen will ich auch nicht essen.«
    D. G. sah sie zweifelnd an. »Wir können veranlassen,
daß man uns unser Essen bringt; aber es würde dir wirklich
guttun, wenn du am gesellschaftlichen Leben der Erde teilnehmen
würdest. Schließlich werde ich doch bei dir
sein.«
    »Später vielleicht, D. G., aber nicht gleich am ersten
Tag. Und außerdem will ich ein Frauen-Personal für mich
allein.«
    »Oh, nein! Das ist unmöglich. In jedem Raum, den
man uns zuteilt, wird ein Waschbecken und eine Toilettenschüssel
sein, weil wir Status haben. Aber wenn du richtig duschen oder baden
willst, wirst du dich der Menge anschließen müssen. Eine
Frau wird sich darum kümmern, daß du mit der Prozedur
vertraut gemacht wirst, und man wird dir eine Nische zuteilen –
oder was auch immer man hier eben hat. Es wird keine Peinlichkeiten
geben. Siedler-Frauen müssen jeden Tag mit dem Gebrauch der
Personals vertraut gemacht werden – und am Ende macht es dir
vielleicht sogar Spaß, Gladia. Man hat mir gesagt, daß es
in dem Frauen-Personal immer sehr lustig hergeht. Im
Männer-Personal andrerseits darf kein Wort gesprochen werden.
Sehr langweilig.«
    »Das ist alles so… so schrecklich«, murmelte
Gladia. »Wie kann man es nur ertragen, nie für sich allein
zu sein?«
    »Auf einer überfüllten Welt muß man das
eben«, sagte D. G. leichthin. »Was man nie gehabt hat,
fehlt einem auch nicht – willst du weitere Aphorismen
hören?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Gladia.
    Sie wirkte ziemlich niedergedrückt, und D. G. legte seinen
Arm um ihre Schulter. »Komm! So schlimm, wie du denkst, wird es
nicht sein. Das verspreche ich dir.«

 
76
     
     
    Ein Alptraum war es nicht gerade, aber Gladia war doch froh,
daß sie auf Baleys Welt schon einen Vorgeschmack auf das
bekommen hatte, was sich ihr jetzt geradezu als ein Ozean an
Menschheit darstellte. Die Menschenmengen waren hier in New York viel
größer, als sie das auf der Siedler-Welt gewesen waren.
Aber andrerseits war sie hier mehr von der Erde isoliert, als sie das
bei den früheren Anlässen gewesen war.
    Die Würdenträger der Regierung waren sichtlich darauf
erpicht, sich mit ihr sehenzulassen. Es gab ein wortloses,
höfliches Drängeln um einen Platz, der nahe genug bei ihr
war, um über Hypervision sichtbar zu sein. Das isolierte sie
nicht nur von den Menschenmengen auf der anderen Seite der
Polizeiabsperrung, sondern auch von D. G. und ihren zwei Robotern.
Außerdem setzte es sie einer Art höflichen Drängelei
aus, die nichts Persönliches an sich hatte, sondern nur der
Kamera galt.
    Sie hörte sich, ohne wirklich hinzuhören, unzählige
Reden an, die alle barmherzig kurz waren. Sie lächelte in
periodischen Abständen, blind und ausdruckslos, und ließ
ihre eingepflanzten Zähne ohne Unterschied nach allen Richtungen
blitzen.
    Sie fuhr im Kriechtempo im Wagen durch Kilometer von Gängen,
während ein nicht endenwollender Ameisenhaufen ihren Weg
säumte und ihr beim Vorbeifahren

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