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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zujubelte und zuwinkte. (Sie
fragte sich, ob wohl je ein Spacer von Erdenmenschen derart
aufdringliche Schmeichelei erfahren hatte, und war ganz sicher,
daß das noch nie der Fall gewesen war.)
    Einmal fiel ihr in der Ferne eine Ansammlung von Leuten auf, die
sich um einen Hypervisions-Schirm drängten, und einen Augenblick
lang konnte sie einen Blick auf sich selbst erhaschen. Diese Menschen
hörten eine Aufzeichnung ihrer Rede auf Baleys Welt, und Gladia
fragte sich, wie oft und an wie vielen Orten und vor wie vielen
Menschen man diese Aufzeichnung jetzt abspielte und wie oft man das
schon getan hatte, seit sie die Rede gehalten hatte, und wie oft sie
noch in Zukunft abgespielt werden würde und ob man wohl auf den
Spacer-Welten irgend etwas davon gehört hatte.
    Würde sie etwa für die Menschen auf Aurora als
Verräterin erscheinen, und würde man vielleicht diesen
Empfang als Beweis dafür betrachten?
    Das würde man vielleicht, und ihr war das völlig
gleichgültig. Sie hatte ihre Mission des Friedens und der
Versöhnung, und die würde sie durchführen, wohin auch
immer sie der Weg führte, und würde nicht darüber
klagen – würde auch nicht über die unglaubliche Orgie
des Massenbadens und des schrillen, unbewußten Exhibitionismus
in dem Frauen-Personal klagen, an der sie an jenem Morgen
teilgenommen hatte. (Nun, nicht zu sehr klagen jedenfalls.)
    Sie erreichten einen der Expreßwege, die D. G. erwähnt
hatte, und sie blickte mit unverhohlenem Schrecken auf die endlose
Schlange von Wagen, die an ihr vorüberzogen – und
vorüberzogen – und vorüberzogen –, jeder mit
seiner Ladung von Menschen, die irgendwelchen Geschäften
nachgingen, die man auch wegen ihrer Parade nicht aufschieben konnte,
oder die sich einfach nicht dafür interessierten und die die
Menge und die Prozession die wenigen Augenblicke lang ernst
anstarrten, wie sie sie sehen konnten.
    Dann tauchte ihr Wagen unter dem Expreßweg durch, durchfuhr
einen kurzen Tunnel, der sich in nichts von der Passage darüber
unterschied (die ganze City war ein einziger Tunnel) und kam auf der
anderen Seite wieder heraus.
    Und dann kam schließlich der Wagenzug vor einem großen
öffentlichen Gebäude zum Stillstand, das barmherzigerweise
attraktiver war als die sich endlos wiederholenden
Häuserblöcke, die die Wohnbezirke der City bildeten.
    In dem Gebäude gab es einen weiteren Empfang, bei dem
alkoholische Getränke und verschiedene Horsd’oeuvres
gereicht wurden. Gladia rührte nichts davon an. Tausend Menschen
drängten sich um sie, und eine endlose Folge von ihnen kam auf
Gladia zu, um mit ihr zu sprechen. Offenbar hatte man die Gäste
vorher davon informiert, daß sie nicht versuchen sollten, ihr
die Hand zu schütteln; aber einige taten das
unvermeidlicherweise dennoch, und Gladia legte dann, immer
bemüht, nicht zu zögern, zwei Finger auf die Hand und zog
sie dann wieder zurück.
    Nach einer Weile schickten sich einige Frauen an, zum
nächsten Personal zu gehen, und eine von ihnen vollzog etwas,
das offenbar als gesellschaftliches Ritual galt, indem sie Gladia
taktvoll fragte, ob sie sie begleiten wolle. Das wollte Gladia nicht;
aber vielleicht stand ihr noch eine lange Nacht bevor, und es
würde vielleicht noch peinlicher sein, später unterbrechen
zu müssen.
    Im Innern des Personals herrschte das übliche erregte Lachen
und Schnattern, und Gladia – durch ihre Erfahrung am Morgen
gestärkt und bereit, die Dinge so hinzunehmen, wie sie waren
– benutzte die Einrichtung in einer kleinen Kammer mit
Trennwänden zu beiden Seiten, aber keiner davor.
    Das schien niemand etwas auszumachen, und Gladia versuchte sich
einzureden, daß sie sich den örtlichen Sitten anpassen
müßte. Zumindest schien alles fleckenlos rein und gut
gelüftet.
    Daneel und Giskard hatte man die ganze Zeit völlig ignoriert;
das war, wie Gladia begriff, sehr freundlich. Roboter waren innerhalb
der City nicht mehr zugelassen, wenn es auch draußen auf dem
Lande noch Millionen gab. Die Anwesenheit Daneels und Giskards zu
betonen, hätte bedeutet, daß man sich mit den gesetzlichen
Gegebenheiten auseinandersetzte. Viel leichter war es, taktvoll so zu
tun, als wären sie nicht anwesend.
    Als das Bankett begann, saßen sie ruhig mit D. G. an einem
Tisch, nicht zu weit von der Tribüne entfernt. Auf der
Tribüne saß Gladia und aß sparsam, wobei sie sich
fragte, ob das Essen ihr vielleicht die Ruhr oder eine andere
tückische Krankheit der Antike eintragen würde.
    D. G.,

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