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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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menschlichen Wesen an Bord dieses Schiffes sind keine
vagen Gruppen; sie sind viele spezielle Individuen.«
    »Und doch muß bei mir das Individuum zählen,
dessen Schicksal ich beeinflusse, wenn ich eine Entscheidung treffe;
dagegen kann ich nichts tun.«
    »Was hast du dann getan, Freund Giskard – oder warst du
völlig hilflos?«
    »In meiner Verzweiflung, Freund Daneel, habe ich versucht,
Kontakt mit dem Kommandanten des auroranischen Schiffes aufzunehmen,
nachdem ihn ein kleiner Sprung ziemlich nahe an uns herangeführt
hatte. – Doch das konnte ich nicht; die Entfernung war zu
groß. Und doch scheiterte der Versuch nicht ganz. Ich entdeckte
etwas – das Äquivalent eines schwachen Summens. Ich
rätselte eine Weile darüber nach, bis mir klarwurde,
daß ich die zusammengefaßten Empfindungen aller
menschlichen Wesen an Bord des auroranischen Schiffes empfing. Ich
mußte dieses schwache Summen ausfiltern, um es von den
ausgeprägteren Empfindungen zu trennen, die von unserem eigenen
Schiff ausgingen – was eine sehr schwierige Aufgabe
war.«
    »Nahezu unmöglich, würde ich denken, Freund
Giskard«, meinte Daneel.
    »Wie du sagst – nahezu unmöglich; aber es ist mir
unter enormen Anstrengungen gelungen. Aber so sehr ich mich auch
bemühte, das Bewußtsein eines einzelnen konnte ich nicht
wahrnehmen. – Als Madam Gladia sich der großen Zahl
menschlicher Wesen auf Baleys Welt gegenübersah, nahm ich die
anarchische Konfusion eines riesigen Durcheinanders wahr, konnte aber
doch hier und dort Individuen herausfinden. Diesmal war das nicht
so.«
    Giskard hielt, wie in Gedanken versunken, inne.
    »Ich stelle mir vor, daß das der Art und Weise
ähnlich sein muß, wie wir einzelne Sterne selbst in
dichten Ballungen wahrnehmen, wenn uns das Ganze vergleichsweise nahe
ist«, meinte Daneel. »In einer entfernten Galaxis
andererseits können wir keine einzelnen Sterne ausmachen,
sondern nur einen schwachleuchtenden Nebel erkennen.«
    »Das scheint mir eine gute Analogie, Freund Daneel. - Und als
ich mich auf das schwache, aber ferne Summen konzentrierte, schien es
mir, als könnte ich einen schwachen Unterton von Furcht
wahrnehmen, der dieses Summen durchdrang. Ich war dessen nicht
sicher, hatte aber das Gefühl, ich müsse das
ausnützen. Ich hatte bisher nie versucht, auf etwas so weit
Entferntes Einfluß auszuüben, über etwas so
Unbestimmtes wie ein bloßes Summen – aber ich gab mir
verzweifelt Mühe, diese Furcht um eine auch noch so geringe
Winzigkeit zu verstärken. Ich kann nicht sagen, ob es mir
gelungen ist.«
    »Das auroranische Schiff ist geflohen. Du mußt Erfolg gehabt haben.«
    »Nicht unbedingt. Das Schiff hätte auch fliehen
können, wenn ich nichts getan hätte.«
    Jetzt schien Daneel in Gedanken verloren. »Vielleicht. Wenn
der Captain so zuversichtlich war, daß es fliehen
würde…«
    Giskard unterbrach ihn. »Andererseits kann ich nicht sicher
sein, ob seine Zuversicht eine rationale Grundlage hatte. Mir schien,
daß das, was ich entdeckte, sich mit einem Gefühl der
Ehrfurcht vor der Erde mischte. Die Zuversicht, die ich wahrnahm,
ähnelte der Art, die ich in kleinen Kindern gegenüber ihren
Beschützern entdeckt habe – ob es nun Eltern waren oder
sonstige Beschützer. Ich hatte das Gefühl, daß der
Captain glaubte, er könne in der Nachbarschaft der Erde wegen
des Einflusses der Erde gar nicht unterliegen. Ich möchte nicht
sagen, daß es ein völlig irrationales Gefühl war;
aber rational fühlte es sich jedenfalls auch nicht an.«
    »Darin hast du ohne Zweifel recht, Freund Giskard. Der
Captain hat vor uns gelegentlich in sehr ehrfürchtiger Weise von
der Erde gesprochen. Da die Erde ja nicht den Erfolg irgendeiner
Handlung durch irgendwelche mystischen Einflüsse beeinflussen
kann, liegt die Annahme nahe, daß dein Einfluß in der Tat
Wirkung gezeigt hat. Und darüber hinaus…«
    Giskards Augen glühten schwach, als er fragte: »Woran
denkst du, Freund Daneel?«
    »Ich habe über die Annahme nachgedacht, daß das
individuelle menschliche Wesen konkret ist, während die
Menschheit abstrakt ist. Als du jenes schwache Summen aus dem
auroranischen Schiff entdecktest, hast du nicht ein Individuum,
sondern einen Teil der Menschheit wahrgenommen. Könntest du
nicht – in der richtigen Entfernung zur Erde und bei hinreichend
schwachem Hintergrundsgeräusch – das Summen der mentalen
Aktivität der menschlichen Bevölkerung der Erde im Ganzen
entdecken? Wenn man das noch etwas

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