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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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der vielleicht nicht ganz damit zufrieden war, daß
man ihm den Posten eines Roboterhüters zugeteilt hatte, starrte
die ganze Zeit unruhig zu Gladia herüber, die ihrerseits hin und
wieder die Hand hob und ihm zulächelte.
    Giskard, der Gladia ebenso aufmerksam im Auge behielt, hatte
Gelegenheit, ganz leise und im Schutz des endlosen Klapperns von
Besteck zu Daneel zu sagen: »Freund Daneel, in diesem Raum sind
sehr hohe Würdenträger anwesend. Es ist möglich,
daß einige davon Informationen besitzen, die uns nützlich
sein könnten.«
    »Das ist möglich, Freund Giskard. Kannst du mich dank
deiner Fähigkeiten in dieser Hinsicht leiten?«
    »Nein, das kann ich nicht. Der mentale Hintergrund liefert
mir keine spezifischen emotionalen Reaktionen, die von Interesse
wären. Und die gelegentlichen Blitze in der Nähe zeigen mir
auch nichts. Und doch bin ich sicher, daß sich der
Höhepunkt der Krise schnell nähert, während wir hier
untätig herumsitzen.«
    Daneel meinte ernst: »Dann werde ich zu tun versuchen, was
Partner Elijah getan hätte, und das Tempo etwas
beschleunigen.«

 
77
     
     
    Daneel aß nichts. Er beobachtete die Menschenmenge mit
seinen ruhigen Augen, bis er den entdeckte, den er suchte. Schweigend
erhob er sich und bewegte sich auf einen anderen Tisch zu, wobei
seine Augen auf einer Frau ruhten, die mit sichtlichem Appetit
aß und es doch zuwegebrachte, mit dem Mann zu ihrer Linken ein
vergnügtes Gespräch zu führen. Die Frau war
untersetzt, und ihr kurzes Haar zeigte schon deutliche Spuren von
Grau. Ihr Gesicht war zwar nicht mehr jugendlich, wirkte aber
angenehm.
    Daneel wartete auf eine Unterbrechung des Gesprächs und sagte
dann, als es zu einer solchen nicht kam, mit einiger Anstrengung:
»Madam, darf ich unterbrechen?«
    Sie blickte verblüfft und sichtlich ungehalten auf.
»Ja«, sagte sie ziemlich schroff, »was ist?«
    »Madam«, sagte Daneel, »ich bitte um Nachsicht
für diese Unterbrechung. Aber gestatten Sie mir, daß ich
ein paar Worte mit Ihnen spreche?«
    Sie starrte ihn an, runzelte kurz die Stirn, und dann
glättete sich ihr Gesichtsausdruck. »Aus Ihrer
übertriebenen Höflichkeit schließe ich, daß Sie
der Roboter sind, ja?« sagte sie.
    »Ich bin einer von Madam Gladias Robotern, Madam.«
    »Ja. Aber Sie sind der menschliche. Sie sind R. Daneel
Olivaw.«
    »Das ist mein Name.«
    Die Frau wandte sich dem Mann zu ihrer Linken zu und sagte:
»Bitte, entschuldigen Sie mich. Ich kann diesen… diesen
Roboter nicht gut abweisen.«
    Ihr Nachbar lächelte unsicher und widmete sich ganz dem
Gedeck, das vor ihm stand.
    Die Frau sagte zu Daneel: »Wenn Sie einen Stuhl haben –
warum bringen Sie ihn dann nicht hierher? Ich spreche gern mit
Ihnen.«
    »Danke, Madam!«
    Als Daneel zurückgekehrt war und sich gesetzt hatte, sagte
sie: »Sie sind doch wirklich R. Daneel Olivaw,
oder?«
    »Das ist mein Name, Madam«, sagte Daneel erneut.
    »Ich meine, der, der vor langer Zeit mit Elijah Baley
zusammengearbeitet hat? Sie sind nicht ein Modell aus derselben
Reihe? Sie sind nicht R. Daneel der Vierte oder so etwas?«
    »An mir ist wenig, das nicht in den letzten zwanzig Dekaden
ersetzt oder sogar modernisiert oder verbessert worden ist«,
antwortete Daneel, »aber mein positronisches Gehirn ist dasselbe
wie damals, als ich mit Partner Elijah auf drei verschiedenen Welten
arbeitete und einmal auf einem Raumschiff. Man hat es nicht
verändert.«
    »Nun!« Sie sah ihn bewundernd an. »Sie sind
wirklich gut gemacht. Wenn alle Roboter wie Sie wären,
hätte ich gar keine Einwände gegen sie. – Worüber
wollten Sie mit mir sprechen?«
    »Als Sie Lady Gladia vorgestellt wurden, Madam, ehe wir alle
Platz nahmen, hat man Sie als Sophia Quintana, Staatssekretärin
für Energiefragen, vorgestellt.«
    »Sie haben ein gutes Gedächtnis. Das ist mein Name und
mein Amt.«
    »Bezieht sich das Amt auf die ganze Erde oder lediglich auf
die City?«
    »Ich bin für die globale Energieversorgung
verantwortlich.«
    »Dann sind Sie über alle Energiefragen
informiert?«
    Quintana lächelte. Es schien ihr nichts auszumachen,
ausgefragt zu werden. Vielleicht hielt sie es für amüsant
oder fand sich von Daneels höflicher Schwerfälligkeit
angezogen – oder einfach von der Tatsache, daß ein Roboter
sie ins Verhör nahm. Jedenfalls meinte sie lächelnd:
»Ich habe meine Abschlußarbeit an der Universität von
Kalifornien über Energetik geschrieben und dafür ein Diplom
bekommen. Was die Frage betrifft, ob ich

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