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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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deshalb darum gebeten,
dich mit mir treffen zu wollen, damit wir uns nach unseren Familien
erkundigen?«
    Baleys Gesicht wurde ernst und besorgt. »Ich kann dich doch
nicht fragen…«
    »Dann frage ich dich. Diese Liege ist zwar nicht gerade
für sexuelle Aktivitäten konstruiert worden, aber ich hoffe
doch, daß du das Risiko nicht scheuen wirst,
herunterzufallen.«
    Baley sagte zögernd: »Gladia, ich kann nicht leugnen,
daß…«
    »Oh, Elijah, jetzt halte mir bloß keinen langen
Vortrag, weil deine Erdmoral es so verlangt. Ich biete mich dir an,
wie es auf Aurora Sitte ist. Es ist dein klares Recht, nein zu sagen,
und ich werde kein Recht haben, deine Ablehnung in Frage zu stellen
– nur daß ich es doch tun würde, und zwar sehr
heftig. Ich habe entschieden, daß das Recht zur Ablehnung nur
Auroranern gehört. Einem Erdenmenschen billige ich es nicht
zu.«
    Baley seufzte. »Ich bin kein Erdenmensch mehr,
Gladia.«
    »Noch viel weniger würde ich mir das von einem
jämmerlichen Emigranten gefallen lassen, der auf dem Weg zu
einem barbarischen Planeten ist, auf dem er sich unter einer Kuppel
verkriechen muß. Elijah, wir haben so wenig Zeit gehabt und
haben jetzt so wenig Zeit. Und vielleicht werde ich dich nie
wiedersehen. Dieses Zusammentreffen ist so völlig unerwartet,
daß es ein kosmisches Verbrechen wäre, diese Chance
wegzuwerfen.«
    »Gladia, du willst wirklich einen alten Mann…?«
    »Elijah, legst du es darauf an, daß ich
bettle?«
    »Aber ich schäme mich.«
    »Dann mach die Augen zu!«
    »Ich meine, ich schäme mich meiner selbst, meines
kläglichen Körpers.«
    »Dann mußt du eben leiden. Die alberne Meinung, die du
von dir hast, hat mit mir nichts zu tun.« Und ihre Arme umfingen
ihn, während der Verschluß ihres Kleides
auseinanderfiel.

 
5 c
     
     
    Gladia war sich einer Anzahl von Dingen bewußt, und aller
gleichzeitig.
    Sie war sich des Wunders der Konstanz bewußt, denn Elijah
war so, wie sie sich an ihn erinnert hatte. Die fünf Jahre, die
verstrichen waren, hatten nichts geändert. Sie hatte nicht nur
im warmen Nachklang eines von der Erinnerung verstärkten Glanzes
gelebt. Er war Elijah.



Und auch das Rätsel des Unterschiedes war ihr bewußt.
Ihr Gefühl bestärkte sie darin, daß Santirix
Gremionis ohne einen einzigen größeren Fehler, den sie
definieren konnte, doch nichts als ein Fehler war. Santirix war
liebevoll, sanft, vernünftig, intelligent – und schal.
Warum er schal war, konnte sie nicht sagen; aber nichts, was er tat
oder sagte, konnte sie so erregen wie Baley, selbst wenn der nichts
tat und sagte. Baley war alt, älter an Jahren, physisch viel
älter und sah nicht so gut aus wie Santirix. Und darüber
hinaus trug Baley die undefinierbare Aura des Verfalls an sich, die
Aura des schnellen Alterns und des kurzen Lebens der Erdenmenschen.
Und doch…
    Und dann war ihr die Torheit der Männer bewußt, die
Torheit Elijahs, der sich ihr zögernd genähert hatte, ohne
auch nur im geringsten wahrzunehmen, welche Wirkung er auf sie
ausübte.
    Und seine Abwesenheit war ihr bewußt, denn er war zu Daneel
gegangen, der ebenso als letzter kommen sollte, wie er zuerst
gekommen war. Erdenmenschen haßten Roboter; und doch behandelte
Elijah Daneel, wohlwissend, daß er ein Roboter war, wie eine
Person. Spacer andrerseits, die Roboter liebten und die sich in ihrer
Abwesenheit nie wohl fühlten, würden in ihnen nie etwas
anderes als Maschinen sehen.
    Und am allermeisten war ihr bewußt, wie die Zeit verstrich.
Sie wußte, daß genau drei Stunden und fünfundzwanzig
Minuten vergangen waren, seit Elijah Han Fastolfes kleines Schiff
betreten hatte. Und sie wußte ferner, daß nicht viel mehr
Zeit verstreichen durfte.
    Je länger sie Aurora fernblieb, und je länger Baleys
Schiff im Orbit blieb, desto größer war die
Wahrscheinlichkeit, daß es jemand merken würde; und wenn
man es bereits bemerkt hatte – und das war mit ziemlicher
Sicherheit der Fall –, dann war es mit jeder Minute
wahrscheinlicher, daß jemand neugierig werden und Ermittlungen
anstellen würde. Und dann würde Fastolfe sich allen
möglichen Belästigungen und Schwierigkeiten ausgesetzt
sehen.
    Baley kam aus dem Cockpit und sah Gladia betrübt an.
»Ich muß jetzt gehen, Gladia.«
    »Das weiß ich wohl.«
    »Daneel wird sich um dich kümmern. Er wird dein Freund
und zugleich dein Beschützer sein, und du mußt ihm
Freundin sein – um meinetwillen. Aber auf Giskard solltest du
hören. Er soll dein Berater

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