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Foundation 04: Das galaktische Imperium

Foundation 04: Das galaktische Imperium

Titel: Foundation 04: Das galaktische Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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höher:
»Sie sind kein menschliches Wesen.« Ihr rechter Arm zuckte
hoch, und sie feuerte die Waffe ab, die sie in der Hand hielt. Einen
Augenblick lang zuckte ein schwaches Leuchten über Daneels
Körper, und Gladia, die in ihrem augenblicklichen Schockzustand
keinen Laut hervorbrachte, hatte das Gefühl, als würde sich
ihr Gesichtssinn verdunkeln. Sie war in ihrem ganzen Leben noch nie
ohnmächtig geworden; aber dies schien wie das Vorspiel dazu.
    Daneel löste sich nicht auf, und es war auch kein
Explosionsknall zu hören. Daneel, das erkannte Gladia jetzt,
hatte klug den Arm gepackt, der den Blaster hielt; der andere hielt
die Neuronenpeitsche, deren Entladung jetzt Daneel aus kürzester
Distanz traf. Wäre er ein Mensch gewesen, so hätte die
intensive Stimulation seiner sensorischen Nerven ihn leicht
töten oder zumindest für immer zum Krüppel machen
können. Aber schließlich war er, so menschlich er auch
schien, ein Roboter, und sein Äquivalent eines Nervensystems
reagierte nicht auf die Peitsche.
    Daneel packte jetzt den anderen Arm und drückte ihn in die
Höhe. »Lassen Sie diese Waffen fallen, sonst reiße
ich Ihnen die Arme aus den Gelenken!«
    »Ja, wirklich?« sagte die Frau. Ihre Arme zogen sich
zusammen, und Daneel wurde einen Augenblick lang hochgehoben. Daneels
Beine schwangen zurück und dann wie ein Pendel nach vorn. Seine
Füße trafen die Frau, worauf beide schwer zu Boden
fielen.
    In dem Augenblick erkannte Gladia, ohne den Gedanken zu Worten zu
formen, daß die Frau, obwohl sie ebenso menschlich wie Daneel
aussah, in Wirklichkeit ebenso unmenschlich wie er war. Ein
Gefühl plötzlicher Empörung überflutete Gladia,
die in diesem Augenblick bis in den tiefsten Kern wieder zur
Solarianerin wurde; Empörung, daß ein Roboter
gegenüber einem menschlichen Wesen Gewalt anwenden konnte.
Selbst wenn sie irgendwie Daneel als das erkannt hatte, was er war
– wie konnte er es wagen, D. G. zu schlagen?
    Gladia rannte mit einem Schrei auf sie zu; dabei kam ihr keinen
Augenblick lang in den Sinn, einen Roboter zu fürchten –
einfach nur, weil er einen kräftigen Mann mit einem Schlag zu
Boden geworfen hatte und jetzt einen noch stärkeren Roboter im
Schach hielt.
    »Wie kannst du es wagen?« schrie sie mit einem so
ausgeprägten solarianischen Akzent, daß es ihren Ohren
wehtat – aber wie sonst spricht man zu einem solarianischen
Roboter? »Wie kannst du es wagen?! Hör sofort auf, dich zu wehren!«
    Die Muskeln der Frau schienen sich völlig und im gleichen
Augenblick zu entspannen, als wäre plötzlich ein
elektrischer Strom abgeschaltet worden. Ihre schönen Augen sahen
Gladia an – aber ohne jede Menschlichkeit und daher auch ohne
verblüfft zu wirken. Mit ausdrucksloser, zögernder Stimme
sagte sie: »Ich bedaure, Madam.«
    Daneel war inzwischen wieder auf den Beinen und blickte wachsam
auf die Frau, die im Gras lag. D. G. unterdrückte ein
Stöhnen und rappelte sich gerade auf.
    Daneel bückte sich nach den Waffen, aber Gladia verwies es
ihm mit einer heftigen Handbewegung.
    »Gib mir die Waffen!« sagte sie zu der Frau.
    Und die Frau sagte: »Ja, Madam«, richtete sich auf und
reichte sie ihr, blieb aber im Gras hocken.
    Gladia nahm sie entgegen, wählte den Blaster und reichte ihn
Daneel. »Zerstöre sie, wenn dir das zweckmäßig
erscheint, Daneel! Das ist ein Befehl.« D. G. reichte sie die
Neuronenpeitsche und sagte: »Die ist hier nutzlos; nur gegen
mich – und Sie selbst. Sind Sie in Ordnung?«
    »Nein, ich bin nicht in Ordnung«, murmelte D. G.
und rieb sich die Hüfte. »Meinen Sie, sie ist ein Roboter?«
    »Hätte eine Frau Sie so umwerfen
können?«
    »Keine, der ich bisher begegnet bin. Ich sagte, daß es
spezielle Roboter auf Solaria geben könnte, deren Programmierung
sie gefährlich macht.«
    »Natürlich«, sagte Gladia recht unfreundlich.
»Aber als Sie etwas sahen, das wie eine schöne Frau aussah,
haben Sn das offenbar vergessen.«
    »Ja. Nachher ist es leicht, klug zu sein.«
    Gladia machte ein schniefendes Geräusch und wandte sich
wieder dem Roboter zu. »Wie heißt du?«
    »Man nennt mich Landaree, Madam.«
    »Steh auf, Landaree!«
    Landaree erhob sich auf dieselbe Art, wie Daneel aufgestanden war
– als hätte sie eine Sprungfeder in sich. Die
Auseinandersetzung mit Daneel schien keinerlei Schäden
hinterlassen zu haben. »Warum hast du gegen das Erste Ge setz
diese menschlichen Wesen angegriffen?« herrschte Gladia sie
an.
    »Madam«, sagte Landaree mit fester

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