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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht daran.«
    »Schön. Zurück zur Realität. Gibt es
irgendwelche Reibungen innerhalb des Projekts, die für Hari
bedrohlich sind? Ich meine, physisch bedrohlich?«
    »Bedrohlich für Hari? Natürlich nicht. Wie kannst
du an so etwas auch nur denken?«
    »Gibt es nicht vielleicht Leute, die Hari nicht leiden
können, weil er zu arrogant, zu ungeduldig, zu sehr mit sich
selbst beschäftigt ist und allen Ruhm für sich beanspruchen
will? Oder, wenn das alles nicht zutrifft, einfach deshalb, weil er
schon so lange die Leitung des Projekts innehat?«
    »Ich habe nie gehört, daß etwas dergleichen gegen
Hari gesagt worden wäre.«
    Damit war Dors offensichtlich nicht zufrieden. »In deiner
Anwesenheit würde so etwas natürlich auch niemand sagen.
Aber trotzdem vielen Dank, Yugo, für deine Hilfsbereitschaft und
für die Zeit, die du mir geopfert hast.«
    Sie ging, und Amaryl sah ihr lange nach. Ein leises Unbehagen
beschlich ihn, doch sobald er sich wieder seiner Arbeit zuwandte, war
alles andere vergessen.

 
20
     
     
    Eine (von nicht allzuvielen) Möglichkeiten, wie Hari Seldon
sich für eine Weile von der Arbeit wegstehlen konnte, war ein
Besuch in Raychs Wohnung, die nicht weit vom
Universitätsgelände gelegen war. Bei jedem solchen
Anlaß erhielt die Liebe zu seinem Pflegesohn neue Nahrung,
Gründe dafür gab es genug. Raych hatte sich als
anständig, fähig und loyal erwiesen – aber daneben
besaß er diese ungewöhnliche Fähigkeit, in anderen
Menschen Liebe und Vertrauen zu erwecken.
    Hari hatte dies zum ersten Mal bemerkt, als es dem
zwölfjährigen Gassenbengel gelungen war, sich in sein und
Dors’ Herz zu stehlen. Rashelle, die frühere
Bürgermeisterin von Wye, hatte sich ebenfalls zu dem Jungen
hingezogen gefühlt. Auch Joranum hatte ihm vertraut, obwohl ihn
das geradewegs ins Verderben führte. Und zuletzt hatte Raych
sogar die Liebe der schönen Manella gewonnen. Hari durchschaute
diese besondere Eigenschaft, die Raych verkörperte, nicht bis
ins letzte, aber das hinderte ihn nicht, jedes Zusammensein mit
seinem Pflegesohn zu genießen.
    Mit dem gewohnten: »Alles klar hier?« betrat er die
Wohnung.
    Raych legte das holographische Material beiseite, an dem er
arbeitete, und stand auf. »Alles klar, Dad.«
    »Ich höre Wanda nicht.«
    »Aus gutem Grund. Sie ist mit ihrer Mutter beim
Einkaufen.«
    Seldon setzte sich und streifte das Chaos von Nachschlagewerken
mit wohlwollendem Blick. »Wie geht’s mit dem Buch
voran?«
    »Dem Buch geht’s gut. Ich bin derjenige, der’s
womöglich nicht überlebt.« Er seufzte. »Aber es
wird endlich Zeit, daß über Dahl mal gesagt wird, was
Sache is’. Hätt’st du’s für möglich
gehalten, daß bis jetzt noch keiner ’n Buch über den
Bezirk geschrieben hat?«
    Seldon war schon oft aufgefallen, daß Raychs dahlitischer
Akzent sehr viel stärker wurde, wenn sein Sohn von seinem
Heimatbezirk sprach.
    »Und wie geht’s dir, Dad?« fragte Raych.
»Froh, daß der Rummel vorbei ist?«
    »Unglaublich froh. Eigentlich war mir jede Minute
zuwider.«
    »Aber davon hat niemand was gemerkt.«
    »Hör mal, ich mußte mich doch verstellen. Ich
wollte schließlich den anderen nicht den Spaß
verderben.«
    »Wie peinlich muß es dir erst gewesen sein, als Mom
dich bis in die Kaiserlichen Gärten verfolgt hat. Die Geschichte
ist in aller Munde.«
    »Es war mir wirklich peinlich. Deine Mutter, Raych, ist der
großartigste Mensch, den ich kenne, aber manchmal hat man seine
liebe Not mit ihr. Sie hätte alle meine Pläne durchkreuzen
können.«
    »Und was sind das für Pläne, Dad?«
    Seldon lehnte sich zurück. Es war angenehm, sich mit jemandem
besprechen zu können, der sein unbedingtes Vertrauen genoß
und zugleich nichts von Psychohistorik verstand. Mehr als einmal
hatte er seine Einfälle an Raych ausprobiert, um sie dann in
eine vernünftigere Form zu bringen, als es ihm möglich
gewesen wäre, wenn er dieselben Einfälle nur in seinem
eigenen Kopf hin- und hergewälzt hätte. »Sind wir
abgeschirmt?« fragte er.
    »Immer.«
    »Gut. Ich habe General Tennar einige Denkanstöße
in eine ziemlich ungewöhnliche Richtung gegeben, das ist
alles.«
    »Und was ist das für eine Richtung?«
    »Nun, ich habe ihm einen kleinen Vortrag über Steuern
gehalten und darauf hingewiesen, daß das Bestreben, die ganze
Bevölkerung möglichst gerecht zu belasten, jedes
Steuersystem zunehmend komplexer, unhandlicher und kostspieliger
macht. Daraus zog er den logischen Schluß, das

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