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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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übergeordnet, die ihm an Alter wie an Dienstjahren
voraus sind. Das könnte zu politischen Komplikationen
führen. Ich finde ja, wir sollten unsere Zeit nicht mit
projektinterner Politik verschwenden, aber Hari… Na, du kennst
ihn ja.«
    »Ja, ich kenne ihn. Wenn ich dir nun sage, daß Linn den
Primärradianten gesehen hat?«
    »Linn?«
    »Oberst Hender Linn von der Junta. Tennars Lakai.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen, Dors.«
    »Er hat von Gleichungen gesprochen, die sich durch die Luft
ringeln, und eben habe ich selbst beobachtet, wie der
Primärradiant solche Gleichungen erzeugt. Ich werde den Verdacht
nicht los, daß er hier war und ihn in Aktion erlebt
hat.«
    Amaryl schüttelte den Kopf. »Undenkbar, daß jemand
ein Mitglied der Junta in Haris – oder in mein – Büro
mitnehmen sollte.«
    »Wem im Projekt würdest du zutrauen, auf diese Weise mit
der Junta zusammenzuarbeiten?«
    »Niemandem«, sagte Amaryl kategorisch und im Brustton
der Überzeugung. »Völlig unmöglich. Vielleicht
hat Linn den Primärradianten gar nicht gesehen, vielleicht hat
man ihm nur davon erzählt.«
    »Und wer könnte ihm davon erzählt haben?«
    Amaryl überlegte, dann sage er: »Niemand.«
    »Du hast vorhin in Zusammenhang mit der Überlegung, Elar
einen dritten Primärradianten zuzugestehen, von projektinterner
Politik gesprochen. In einem Projekt dieser Größe mit
Hunderten von Mitarbeitern gibt es doch sicher andauernd kleinere
Fehden – Reibereien – Streitigkeiten.«
    »O ja. Der arme Hari erzählt mir gelegentlich davon. Er
muß sich auf die eine oder andere Weise damit befassen, und ich
kann gut nachfühlen, wie lästig ihm das ist.«
    »Sind die Fehden so schlimm, daß die Arbeit am Projekt
davon beeinträchtigt wird?«
    »Nicht ernstlich.«
    »Gibt es besonders streitlustige Mitarbeiter, Leute, die mehr
Unmut auf sich ziehen als andere? Kurzum, könnte man durch
Entfernung von fünf oder sechs Prozent des Personals vielleicht
neunzig Prozent der Reibereien aus der Welt schaffen?«
    Amaryl zog die Augenbrauen hoch. »Hört sich gut an, aber
ich wüßte nicht, wen man dazu entlassen müßte.
So tief bin ich in diese politischen Dinge auch nie eingestiegen.
Ganz sind sie nicht abzustellen, also gehe ich ihnen für meinen
Teil einfach aus dem Weg.«
    »Das ist ja merkwürdig«, sagte Dors. »Sprichst
du damit der Psychohistorik nicht jegliche Glaubwürdigkeit
ab?«
    »Inwiefern?«
    »Einerseits behauptest du, soweit fortgeschritten zu sein,
daß du die Zukunft vorhersagen und sogar steuern kannst, und
dann bist du nicht einmal imstande, etwas so Hausgemachtes wie die
persönlichen Reibereien innerhalb genau dieses ach so
vielversprechenden Projekts zu analysieren und zu
korrigieren?«
    Amaryl lachte leise in sich hinein, eine ungewöhnliche
Reaktion, denn Humor war seinem Wesen eher fremd. »Sei mir nicht
böse, Dors, aber du hast dir genau das eine Problem
herausgepickt, das wir in gewissem Sinne gelöst haben. Hari
selbst hat schon vor Jahren die Gleichungen identifiziert, in denen
sich die Probleme mit persönlichen Reibereien ausdrückten,
und ich habe erst im vergangenen Jahr letzte Hand daran gelegt.
    Ich habe festgestellt, daß es Möglichkeiten gibt, die
Gleichungen so zu verändern, daß sie eine Verringerung der
Reibung anzeigen. In jedem dieser Fälle führte jedoch eine
Verringerung der Reibungen an einer Stelle zu einem Anstieg an einer
anderen. Kein einziges Mal kam es zu einem Gesamtschwund oder auch zu
einem Gesamtanstieg der Reibungen innerhalb einer geschlossenen
Gruppe – einer Gruppe also, in der weder alte Mitglieder
ausscheiden, noch neue hinzukommen. Mit Hilfe von Elars achaotischen
Gleichungen konnte ich beweisen, daß dies für jeden Fall
gilt, ungeachtet aller möglichen Gegenmaßnahmen. Hari
spricht in diesem Zusammenhang vom ›Erhaltungssatz privater
Probleme.‹
    Diese Erkenntnis führte zu der Annahme, die gesellschaftliche
Dynamik kenne ebenso Erhaltungssätze wie die Physik, und
tatsächlich haben sich diese Gesetze als die bestmöglichen
Instrumente zur Lösung der wirklich problematischen Aspekte der
Psychohistorik erwiesen.«
    »Beeindruckend«, gab Dors zu. »Aber wenn du nun am
Ende erkennst, daß gar nichts verändert werden kann,
daß alles Schlechte erhalten bleibt, und daß man nur an
anderer Stelle die Zerstörung steigert, wenn man das Imperium
vor der Zerstörung rettet, was dann?«
    »So etwas wurde tatsächlich von verschiedenen Seiten
vermutet, aber ich glaube

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