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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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zur
Sache. Weiter.«
    Linn hatte sich eine Spur von Ungeduld anmerken lassen, ein
Zeichen dafür, wie verstört er war. Nun fuhr er fort:
»Wie gesagt, wir wollen die Psychohistorik, aber ohne Seldon.
Der Mann ist ohnehin am Ende. Je mehr ich mich mit ihm
beschäftige, desto deutlicher erweist er sich als alternder
Gelehrter, der von vergangenen Ruhmestaten zehrt. Er hatte fast
dreißig Jahre Zeit, die Psychohistorik zum Erfolg zu
führen, und es ist ihm nicht gelungen. Ohne ihn, mit neuen
Männern am Ruder, könnte die Wissenschaft raschere
Fortschritte machen.«
    »Ganz Ihrer Meinung. Und was fangen wir mit der Frau
an?«
    »Das ist ein Problem. Wir haben sie bisher nicht
berücksichtigt, weil sie sich betont im Hintergrund gehalten
hat. Unterdessen befürchte ich freilich sehr, daß es,
solange sie am Leben ist, schwierig, ja fast unmöglich sein
wird, Seldon zu beseitigen, ohne Aufsehen zu erregen und ohne die
Regierung mit hineinzuziehen.«
    »Sie glauben wirklich, sie könnte Sie und mich in
Stücke reißen – nur weil sie glaubt, wir hätten
ihrem teuren Gatten etwas angetan?« Der General kräuselte
verächtlich die Lippen.
    »Zuzutrauen wäre es ihr, und obendrein wird sie eine
Rebellion anzetteln. Alles wird genauso kommen, wie sie es
versprochen hat.«
    »Sie werden sich doch nicht zum Feigling
entwickeln?«
    »Ich darf doch bitten, General. Ich bemühe mich nur, um
eine vernünftige Einschätzung der Lage. Von Feigheit kann
nicht die Rede sein. Wir müssen dieses Tigerweib irgendwie
ausschalten.« Er hielt inne und dachte nach. »Meine Quellen
haben mich darauf im übrigen schon früher aufmerksam
gemacht, und ich muß zugeben, der Angelegenheit viel zu wenig
Beachtung geschenkt zu haben.«
    »Und wie, glauben Sie, kann man sie loswerden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Linn. Und dann,
langsamer: »Aber vielleicht jemand anderer.«

 
18
     
     
    Auch Seldon hatte eine unruhige Nacht verbracht, und der neue Tag
versprach kaum besser zu werden. Es kam nicht allzuoft vor, daß
Hari auf Dors wütend war. Aber diesmal war er sehr wütend.
    »Was für eine Riesendummheit!« sagte er. »War
es noch nicht genug, in Scharen im Hotel am Kuppelende aufzutauchen? Das allein hätte in einem paranoiden Herrscher
bereits die schlimmsten Verschwörungsängste wecken
können.«
    »Wieso denn? Wir waren unbewaffnet, Hari. Das Ganze war eine
Art Urlaub, der krönende Abschluß deiner Geburtstagsfeier.
Wir stellten doch keine Bedrohung dar.«
    »Schön, und dann mußtest du in die Kaiserlichen
Gärten eindringen. Das war unverzeihlich. Und du mußtest
zum Palast rasen und in meine Besprechung mit dem General
hineinplatzen, obwohl ich ganz ausdrücklich – und nicht nur
einmal – klargemacht hatte, daß ich dich nicht dabeihaben
wollte. Ich hatte nämlich eigene Pläne.«
    »Deine Wünsche, deine Befehle und deine
Pläne«, sagte Dors, »sind für mich zweitrangig.
An erster Stelle steht immer noch deine Sicherheit.«
    »Ich war nicht in Gefahr.«
    »Davon durfte ich nicht so ohne weiteres ausgehen. Zweimal
hat man dir bereits nach dem Leben getrachtet. Wie kannst du so
sicher sein, daß es kein drittes Mal geben wird?«
    »Die Anschläge erfolgten beide in meiner Amtszeit als
Kanzler. Damals hätte es sich wahrscheinlich gelohnt, mich zu
töten. Aber wer sollte einen ältlichen Mathematiker
umbringen wollen?«
    »Genau das ist es, was ich herausfinden und was ich
verhindern will«, sagte Dors. »Und dazu muß ich
zuallererst einige Verhöre innerhalb des Projekts
führen.«
    »Nein. Du bringst mir nur die Leute durcheinander. Laß
sie in Ruhe.«
    »Den Gefallen kann ich dir nicht tun. Hari, ich habe den
Auftrag, dich zu beschützen, und darum bemühe ich mich seit
nunmehr achtundzwanzig Jahren. Du kannst es mir jetzt nicht auf
einmal verbieten.«
    Ein Blick aus ihren funkelnden Augen genügte, um Seldon
klarzumachen, daß Dors tun würde, was sie für richtig
hielt, ungeachtet seiner Wünsche oder Befehle.
    Seldons Sicherheit hatte Vorrang.

 
19
     
     
    »Darf ich stören, Yugo?«
    »Aber natürlich, Dors.« Yugo Amaryl lächelte
breit. »Du störst doch nie. Was kann ich für dich
tun?«
    »Ich muß ein paar Dinge aufklären, Yugo.
Würdest du mir dabei behilflich sein?«
    »Jederzeit, wenn ich kann.«
    »Im Projekt wird ein Gerät verwendet, das ihr den
Primärradianten nennt. Ich habe immer wieder davon gehört.
Hari spricht oft davon, ich glaube also zu wissen, was geschieht,
wenn er in Betrieb ist, aber mit

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