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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sie nennen solche Wesen ›Roboter‹.
Wenn es so etwas wie einen Roboter gäbe, müßte er bei
weitem stärker und schneller sein als ein gewöhnlicher
Mensch, kurzum, er hätte ähnliche Eigenschaften wie Sie,
Dr. Venabili. Und ein solcher Roboter könnte tatsächlich
angehalten, beschädigt, ja sogar zerstört werden durch
einen starken Elektro-Clarifikator wie den, der hier seit Beginn
unserer Unterhaltung auf niedriger Stufe läuft. Deshalb
fühlen Sie sich unwohl, Dr. Venabili – und das, davon bin
ich überzeugt, zum ersten Mal in Ihrem Dasein.«
    Dors sagte nichts, sie starrte den Mann nur an, während sie
langsam auf einen Stuhl sank.
    Lächelnd fuhr Elar fort. »Wenn Sie erst entschärft
sind, stellen der Maestro und Amaryl natürlich kein Problem mehr
dar. Wenn Sie nicht mehr sind, zieht sich der Maestro womöglich
sofort zurück und vergräbt sich in seinem Kummer, und
Amaryl ist in geistiger Hinsicht ein reines Kind. Aller Voraussicht
nach brauchen wir die beiden nicht einmal zu töten. Was ist das
für ein Gefühl, Dr. Venabili, nach so vielen Jahren
durchschaut zu werden? Ich muß Ihnen zugestehen, Sie haben sich
ausgezeichnet getarnt. Eigentlich ist es unglaublich, daß bis
heute niemand die Wahrheit entdeckt hat. Aber schließlich bin
ich ein brillanter Mathematiker – ein guter Beobachter, ein
Denker, der gewohnt ist, Schlußfolgerungen zu ziehen. Auch ich
wäre Ihnen nicht auf die Schliche gekommen, wären Sie dem
Maestro nicht so fanatisch ergeben gewesen, und hätten Sie nicht
hin und wieder diese übernatürlichen Kräfte an den Tag
gelegt, die Ihnen offenbar nach Belieben zu Gebote standen –
wenn er bedroht wurde.
    Nehmen Sie Abschied, Dr. Venabili. Ich brauche das Gerät nur
noch auf volle Leistung zu stellen, dann sind Sie Geschichte.«
    Dors nahm sich mit sichtlicher Mühe zusammen, erhob sich
langsam von ihrem Stuhl und murmelte: »Vielleicht bin ich besser
abgeschirmt, als Sie denken.« Dann stürzte sie sich mit
wütendem Knurren auf Elar.
    Elars Augen wurden groß, er stieß einen schrillen
Schrei aus und taumelte zurück.
    Doch Dors war schon über ihm, ihre Hand sauste durch die
Luft, traf ihn mit der Kante im Nacken, zerschmetterte den Wirbel und
durchtrennte das Rückenmark. Er fiel tot zu Boden.
    Mühsam richtete Dors sich auf und wankte zur Tür. Sie
mußte Hari suchen. Er mußte erfahren, was geschehen
war.

 
27
     
     
    Hari Seldon fuhr entsetzt in die Höhe. So hatte er Dors noch
nie gesehen, mit diesem verzerrten Gesicht, den unkoordinierten
Bewegungen, torkelnd wie eine Betrunkene.
    »Dors! Was ist passiert! Was ist los?«
    Er lief ihr entgegen und faßte sie um die Taille. Im
gleichen Augenblick verließen sie die Kräfte, und sie
brach in seinen Armen zusammen. Er hob sie auf (sie wog mehr, als
für eine Frau ihrer Größe normal gewesen wäre,
aber das kam ihm in diesem Moment nicht zu Bewußtsein) und
legte sie auf die Couch.
    »Was ist passiert?« fragte er noch einmal.
    Keuchend, mit immer wieder versagender Stimme stieß sie
ihren Bericht hervor, und er wiegte ihren Kopf in seinen Armen und
wollte nicht glauben, was er gerade erlebte.
    »Elar ist tot«, sagte sie. »Nun habe ich doch noch
einen Menschen getötet. – Das erste Mal. – Macht alles
noch schlimmer.«
    »Wie schwer sind die Schäden, Dors?«
    »Sehr schwer. Elar hat das Gerät aufgedreht – voll
– als ich mich auf ihn stürzte.«
    »Das läßt sich reparieren.«
    »Wie? Es gibt niemanden – auf Trantor – der sich
darauf versteht. Ich brauche Daneel.«
    Daneel. Demerzel. Irgendwo tief in seinem Inneren hatte Hari es
immer gewußt. Sein Freund – ein Roboter – hatte ihm
einen Beschützer gegeben – einen Roboter –, um
sicherzustellen, daß die Psychohistorik und die
Samenkörner der beiden Foundations die Chance bekamen, Wurzeln
zu schlagen. Das Problem war nur gewesen, daß Hari sich in
seinen Beschützer – einen Roboter verliebt hatte.
Nun griff alles ineinander. Die nagenden Zweifel, die vielen Fragen
hatten eine Antwort gefunden. Und irgendwie war es vollkommen egal.
Nur Dors war wichtig.
    »Das dürfen wir nicht zulassen.«
    »Es muß sein.« Zitternd öffneten sich
Dors’ Lider, sie sah Seldon an. »Muß sein. Wollte
dich retten, habe – entscheidenden Punkt – übersehen.
Wer soll dich jetzt beschützen?«
    Seldon sah sie nur noch verschwommen. Mit seinen Augen stimmte
etwas nicht. »Mach dir meinetwegen keine Sorgen, Dors. Du…
du…«
    »Nein. Du, Hari. Sag Manella…

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